2000 Jahre Avenches

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21. Mai 2015 – Im Frühjahr des Jahres 58 v. Chr. stand der keltische Stamm der Helvetier dem römischen Politiker Gaius Iulius Caesar gegenüber, der für seine Karriere dringend eine paar lukrative Schlachten brauchte. Obwohl die Helvetier eigentlich nur friedlich durch die Gallia Narbonensis ziehen wollten, brach Caesar den Gallischen Krieg vom Zaun, der mit einer vernichtenden Niederlage zunächst der Helvetier, dann aller Gallier endete.
Die Helvetier zogen zurück in ihr altes Gebiet, und damit wohl auch in die Gegend des heutigen Avenches, wo es seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. ein keltisches Oppidum gab. Wann genau dieses keltische Oppidum zu einer römischen Stadt wurde, ist eine Frage der Definition. Jedenfalls wurde mit dem Alpenfeldzug der beiden Stiefsöhne des Augustus, Drusus und Tiberius, das Alpengebiet im Jahre 15 v. Chr. zur römischen Provinz Raetia. Aventicum wurde zum Verwaltungszentrum der Helvetier.

Goldbüste des römischen Kaisers Marc Aurel. Foto: SRMA, Jürg Zbinden, Bern.

Wie auch immer, in Avenches entschloss man sich, 15 n. Chr. zum Jahr der Jahre zu ernennen und 2015 sein 2000jähriges Bestehen zu feiern, weil in diesem Jahr bereits das Stadtzentrum sowie Marktplatz und Tempel des römischen Aventicum vorhanden waren. Und die Ausgrabungen sind noch heute eindrucksvoll. Besonders bekannt ist der große Schatz von Avenches, der 1939 zum Vorschein kam. Auch wenn gelegentlich zu lesen ist, es könnte sich dabei um eine Fälschung handeln und Marcus Aurelius habe ganz anders ausgesehen, sind die Merkwürdigkeiten der Darstellung doch eher damit zu erklären, dass es kaum vergleichbare Stücke gibt. Die goldene Büste war eine „Gebrauchsstatue“, die als tragbares Bildnis des Kaisers Marcus Aurelius bei Prozessionen im Rahmen des Kaiserkults mitgeführt wurde.

Die neue Gedenkmünze der Swissmint. Foto: Swissmint.

Diese prachtvolle Kaiserbüste steht im Zentrum der neuen Schweizerischen Gedenkmünze, die am 7. Mai 2015 in Avenches vorgestellt wurde. Die Swissmint war vertreten von Urs Liechti, ihrem kaufmännischen Leiter, und Marianne Balmer vom Marketing. In Anwesenheit eines großen Teils des Gemeinderats von Avenches stellten sie der versammelten Presse die neue Gedenkmünze vor. Marie-France Meylan Krause, Direktorin der Ausgrabung und des Museums von Aventicum, erzählte die Geschichte des Goldkopfes und freute sich darüber, wie gelungen die Umsetzung der Statue ins Münzbild sei.

Von links nach rechts: Urs Liechti, Swissmint, Marie-France Meylan Krause, Direktorin der Grabung und des Museums von Aventicum, eine Gemeindevertreterin und Daniel Trolliet, Amman von Aventicum, freuen sich über die neue Gedenkmünze. Foto: Ursula Kampmann.

Im Saal Général Guisan, benannt nach dem berühmten ehemaligen Bürger der Stadt Avenches, fand die offizielle Übergabe statt.

Isabella Liggi Asperoni, verantwortlich für die Münzen der Grabung von Aventicum, stellte bei einem abendlichen Anlass für die Bevölkerung die römischen Münzen vor. Foto: Ursula Kampmann.

Am Abend waren alle Bürger der Stadt eingeladen zur nochmaligen Vorstellung der Prägung sowie zu einem hoch interessanten Vortrag der Numismatikerin von Avenches, Frau Isabella Liggi Asperoni, die erzählte, wie die Römer einst ihren 1000. Geburtstag numismatisch gefeiert hatten. Sie bediente sich bei ihrem Streifzug durch die römische Münzkunde der Stücke, die bei der Ausgrabung in Avenches zum Vorschein kamen.

Mehr über die Grabung von Avenches finden Sie hier.

Avenches feiert kommende Woche sein Jubiläum. Wenn Sie noch zusätzliche Informationen dazu brauchen, finden Sie sie hier.

Alles über die neue Gedenkmünze gibt es hier.

Und die Seite der Swissmint finden Sie hier.