Anprägung der ersten 25-Euro-Gedenkmünze

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von Ursula Kampmann

6. August 2015 – Seit entschieden wurde, die deutschen Gedenkmünzen nicht mehr in Silber herauszugeben, befanden sich deren Prägezahlen im freien Fall. Die Nachfrage war eingebrochen. Dies hat die Verantwortlichen überzeugt: Es wird ab 2016 auch die für den Nominalpreis bei jeder Bank erhältlichen Gedenkmünzen in Zukunft wieder in Silber geben, allerdings für 20 Euro, da der Nennwert der Gedenkmünzen erhöht wurde.
Einen ersten Vorgeschmack auf die neuen silbernen Gedenkmünzen bietet die zusätzlich beschlossene Emission anlässlich „25 Jahre Deutsche Einheit“. Sie soll am 1. Oktober 2015 in den Handel kommen und wird etwas ganz besonderes bleiben, denn als Symbol für 25 Jahre vereinigtes Deutschland wurde für sie ein Nominalwert von 25 Euro gewählt.
Am 28. Juli 2015 fand nun die Anprägung in Stuttgart statt. Dies war passend, da alle Prägewerkzeuge für diese Emission in den Münzstätten Baden-Württemberg produziert wurden.

Die neue 25-Euro-Münze.

Fernsehen, Rundfunk und die Tagespresse hatte ihre Vertreter zu diesem Ereignis geschickt, bei dem der Finanz- und Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg, Nils Schmid, feierlich die Produktion der neuen Gedenkmünze startete. Ihm assistierte der Künstler, Bernd Wendhut, der für das Motiv der Gedenkmünze verantwortlich zeichnet.
Wem die Münzdarstellung bekannt vorkommt, der irrt nicht. Sie hatte bereits als Motiv auf der Pille für die 2-Euro-Umlauf-Gedenkmünze gedient, die aus demselben Anlass am 30. Januar 2015 ausgegeben wurde.
Dabei war das Bild nicht einmal für dieses Jubiläum gestaltet worden. Es entstand bereits Jahre zuvor anlässlich eines Wettbewerbs, um ein Motiv für die 10 Euro-Gedenkmünze „20 Jahre Deutsche Einheit“ zu finden. Den ersten Preis gewann damals der Künstler Erich Ott. Bernd Wendhut landete auf dem achtbaren zweiten Platz. Und an ihn erinnerte man sich nun im Jahre 2015. Ohne eine Neuausschreibung – ob 20 oder 25 Jahre, das eigentliche Thema war ja das gleiche – entschieden die Verantwortlichen, seinen Entwurf als Motiv für die neue Gedenkprägung zu wählen.

Erstprägung durch Herrn Minister Nils Schmid (rechts), Herrn Bernd Wendhut / Künstler (Mitte) und Herrn Dr. Peter Huber / Münzleiter (links).

„Die Gedenkmünze wird offiziell am 1. Oktober 2015 herausgegeben“, sagte Minister Schmid anlässlich des Erstabschlags in Stuttgart. „Ich freue mich besonders, dass die Gedenkmünze ,25 Jahre Deutsche Einheit‘ zu einem so herausragenden Ereignis auch in den Münzstätten Stuttgart und Karlsruhe geprägt wird“, so Schmid.

Die Werkzeuge: Urpatrize, Matrize, Arbeitspatrize, Prägestempel. Und das Ergebnis: die Münze.

Anlässlich der Anprägung hatte man in der Münzstätte Stuttgart eine kleine Ausstellung der notwendigen Prägewerkzeuge organisiert. So war es möglich, die Urpatrize, die Matrize, eine Arbeitspatrize und einen Prägestempel zu sehen.
Dies war eine große Attraktion, denn die Urpatrize ist ein gehüteter Schatz, gibt es doch für jede Prägung nur eine einzige(!) Urpatrize, von der aus mittels Umsenkung mehrere Matrizen, und von diesen aus die Arbeitspatrizen erstellt werden, die dann ihrerseits als Ausgangswerkzeug für die Prägestempel dienen. Damit garantiert man im modernen Prägebetrieb, dass alle Münzen wirklich absolut stempelgleich sind, auch wenn für deren Herstellung unterschiedliche Stempel verwendet werden.

Auf der Münze sind Menschen, die vor dem Brandenburger Tor – dem Symbol der Deutschen Einheit – stehen, zu sehen. Sie verkörpern den Neubeginn. Das Motto der Freiheit „Wir sind ein Volk“ repräsentiert den Weg zur deutschen Wiedervereinigung. Oft übersehen wird das Euro-Zeichen, das die Darstellung mit seiner Kreislinie zusammenhält. Der Künstler möchte es dahingehend gedeutet sehen, dass Deutschland nur in einem vereinigten Europa die eigene Einheit leben kann.

Mehr Informationen finden Sie auf der Seite der Staatlichen Münzen Baden-Württemberg.

Die MünzenWoche hat die Münze bereits vorgestellt.