DAI-Workshop in Jordanien macht Kinder mit Natur- und Denkmalschutz vertraut

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11. Februar 2016 – Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) führt zusammen mit dem Institut für Archäologie der Universität Hamburg und Partnern vor Ort in Jordanien neuartige Workshops für Kinder durch, die Natur- und Denkmalschutz miteinander verbinden. Mit dem Ziel, das Bewusstsein für Umwelt und kulturelles Erbe zu stärken, werden die Workshops sowohl in jordanischen Gemeinden als auch in Lagern für syrische Flüchtlinge angeboten.

Große Teile der Aus- und Weiterbildung finden an den antiken Stätten Jordaniens statt. Foto: C. Hartl-Reiter © CC-BY-NC-ND.

Entwickelt wurde das Programm von DAI-Bauforscherin Claudia Bührig und dem Experimentalarchäologen Frank Andraschko von der Universität Hamburg. Es startete im Frühjahr 2015 in Umm Qays, im Norden Jordaniens, direkt an der Grenze zu Syrien. Die Kleinstadt beherbergt die archäologischen Stätten des 2000 Jahre alten hellenistisch-römischen Gadara, wo deutsche Archäologen seit 50 Jahren forschen. 

Teilnehmer des Hands-on-workshops. Foto: L. Berger © CC-BY-NC-ND.

Über 200 begeisterte Schülerinnen und Schüler der örtlichen Grundschule nahmen an einem praktischen Hands-on-workshop zum prähistorischen Feuermachen, Bogenschießen und zur Schmuckherstellung teil. Dabei lernten sie die eigene Geschichte auf völlig neue Art kennen. Ende Oktober luden die deutschen Forscher die Dorfgemeinschaft zum Tag der offenen Ausgrabung ein und berichteten über die Ergebnisse der neuesten Arbeiten.
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den bereits durchgeführten Programmen werden deutsche und jordanische Partner, darunter das Children’s Museum of Jordan in Amman, das Gadara ‚Umm Qays‘ Cultural Forum und die Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN), unterstützt von UNICEF und UNESCO, in den nächsten Jahren ein Bildungsprogramm zur Kulturregion Jordanien und Syrien entwickeln, um jungen Menschen das kulturelle Erbe der Region zu vermitteln. Es wird sowohl in jordanischen Gemeinden als auch in Lagern für syrische Flüchtlinge angeboten.

Westtheater in Gadara (Umm Qays). Foto: Berthold Werner / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Parallel dazu wird im Rahmen der geplanten Sicherung und Konservierung des Westtheaters in Gadara ein Trainingsprogramm für jordanische und syrische Handwerker und junge Erwachsene aufgebaut, in dem traditionelle Steinmetztechniken in einem konkreten Vorhaben vermittelt und eingeübt werden.
Beide Maßnahmen beinhalten nicht nur Vermittlungs- und Ausbildungsaspekte, sondern werden auch in den Aufbau ökotouristischer Angebote einfließen, die bereits von der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) initiiert wurden. Insgesamt soll Gadara / Umm Qays als Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung des kulturellen Erbes und des Naturschutzes dienen.

Karin Bartl von der Orient-Abteilung des DAI, Außenstelle Damaskus, derzeit Amman, hat das Vorhaben mit auf den Weg gebracht: „Ich freue mich, dass unsere archäologischen Forschungen und Erfahrungen Grundlage für dieses neue Kulturvermittlungsprojekt und die restauratorische Fortbildungsmaßnahme sind und denke, dass wir uns damit auf einem guten Weg befinden“.

Hier kommen Sie zur Homepage des Deutschen Archäologischen Instituts.

Mehr zum DAI-Programm für Kinder und junge Erwachsene erfahren Sie hier.

Dies ist die Homepage des Children’s Museum of Jordan in Amman.

Informationen zum DAI-Programm zur Umweltfortbildung sind hier verfügbar.