Münzgeschichten – Städteschilderungen: Eine Ausstellung der Foundation of the Hellenic World

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16. Dezember 2010 – Die Foundation of the Hellenic World stellt zum ersten Mal einen kleinen Teil ihrer Münzsammlung aus. Die Stiftung kaufte diese Sammlung vom deutschen Sammler Karl Eduard Reinhard Donat am 29.11.2007; die offizielle Anerkennung des griechischen Staats der Stiftung als Sammler wurde am 20. November 2010 erwirkt.

Die Sammlung besteht aus 13.689 Münzen und Gegenständen. Davon stammen 12.854 Stücke aus der griechischen Welt vom 6. Jh. v. bis zum 4. Jh. n. Chr. Dazu kommen 254 byzantinische Münzen, 320 byzantinische Bleiplomben, 104 urtukidische Münzen, 99 Bleisiegel und Gewichte, dazu noch 58 Kleinobjekte. In dieser Sammlung sind die meisten Gebiete der antiken griechischen Welt, vom heutigen Frankreich bis Ägypten, vertreten. Sie ist von großer Bedeutung nicht nur wegen ihres Umfangs, sondern auch weil vor allem die Münzprägung vieler kleinasiatischer Gebiete repräsentativ vertreten ist.
Die Stiftung beschloss den Kauf der Sammlung aus zwei Gründen: einerseits wird damit das kulturelle Erbe Griechenlands bereichert, und dazu steht die geographische Konzentration der Sammlung im engen Zusammenhang mit den von der Stiftung zu erforschenden Themen.

Der Besucher kann anhand von 160 Münzen, die in 10 Schaukästen ausgestellt sind, eine Reise räumlich von Thrakien bis zu Ägypten und zeitlich vom 6. Jh. v. Chr. bis zum 3. Jh. n. Chr. machen.

Die für ein breites Publikum gedachte Ausstellung ist thematisch aufgebaut und zwar anhand der Abbildungen. In sieben Schaukästen stehen die Münzmotive im Mittelpunkt, mit denen sich Städte, Stämme und Völker identifiziert haben. Dargestellt sind Götter, Gottheiten, Nymphen und Helden, die in der prägenden Stadt bzw. dem prägenden Königreich, verehrt wurden; ebenso sind Heiligtümer und öffentliche Gebäude, Statuen, die Heiligtümer und öffentliche Räume schmückten, Kompositionen von Gebäuden und Statuen, Flora und Fauna, Themen aus der Ilias, mythische Wesen, Szenen aus dem Alltagsleben, Personifikationen, Himmelskörper oder sogar der Name der Stadt als „sprechendes Symbol“ abgebildet.

Gezeigt werden auch Münzen, die für die Wissenschaft von Bedeutung sind. Sie geben uns Informationen über historische Ereignisse, Umbenennungen von Städten, die Gründung einer Stadt oder Kolonie, den Titel von Königen oder Kaisern. Sie berühren das öffentliche Leben in den griechischen Städten und Königreichen und geben Hinweise auf die gerade Regierenden, auf Wettkämpfe, Homonoiaübereinkünfte und Neokorien. Gleichzeitig kann man auch Erkenntnisse über numismatische Reformen, wie zum Beispiel Abwertungen, Mangel an Metallen oder sogar Schwierigkeiten bei Münzprägung, aber auch über wirtschaftliche Bündnisse, die in dem achten Schaukasten zu sehen sind, gewinnen.

In den Schaukästen 9 und 10 kann man Münzprägungen aus Pisidien bewundern. Von den 32 Münzstätten sind 29 in der Sammlung vertreten, da der Sammler sich bemühte, mindestens eine Münze von jeder kleinasiatischer Münzstätte zu haben. So sind zwar die seltenen Münzen aus Apollonia Mordiaeum, Palaiopolis und Panemoteichos in der Sammlung nicht vertreten, dafür aber findet man die noch selteneren Münzen aus Kolbasa (Kat. Nr. 108), Parlais (Kat. Nr. 115) und Sibidunda (Kat. Nr. 123), die sonst nur in der Sammlung des Britischen Museums zu sehen sind.

Für den Spezialisten, Numismatiker oder Sammler, ist die Ausstellung von besonderem Interesse, da die meisten der ausgestellten Münzen selten sind, 19 davon sogar unpubliziert und mindestens 5 stellen das weltweit zweite bekannte, publizierte Exemplar dar.

Eine interaktive Landkarte zeigt die geographische Ausbreitung der Sammlung und deutet auf die Lage der Städte hin, von denen Münzen ausgestellt sind. Eine Zeitleiste erlaubt den historischen Rahmen der Entwicklung der Sammlung zu folgen. Der Katalog (auf Griechisch) und ein Schulprogramm runden das Angebot der Ausstellung ab.

Für Wissenschaftler ist die Sammlung zugänglich. Ihre Publikation in der Reihe Sylloge Nummorum Graecorum ist in Vorbereitung. Die Stiftung ermöglicht es auch Privatleuten, Teile der Sammlung nach Anmeldung zu sehen. Die Stiftung wird darüber hinaus dem Publikum bald eine Dauerausstellung anbieten können.

Kontaktperson für weitere Informationen ist Dr. Eleni Papaefthymiou, wissenschaftliche Leiterin der Sammlung. Wenn Sie ihr eine eMail schicken wollen, dann klicken Sie hier.

160 Münzen der Ausstellung sind bereits in einer Datenbank zu sehen. Um direkt dorthin zu kommen, klicken Sie hier.

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