Tagung der Oriental Numismatic Society in Bremen

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von Christian Bruennlein und Heiko Ströhmann

16. Januar 2013 – Dr. Lutz Ilisch und Christian Bruennlein organisierten das Treffen der Oriental Numismatic Society am 23. November 2013, dessen Gastgeber die Bremer Numismatische Gesellschaft war, die den Konferenzraum des Ortsamtes West im Walle-Center für die Tagung angemietet hatte. Die Räumlichkeiten waren großzügig und gemütlich. Das notwendige technische Equipment war vorhanden und dank der Sponsorin Frau Heitkötter standen ausreichend Getränke für alle bereit. Karlotta, Frederik, Inga und Gaby haben sich um das leibliche Wohl der Teilnehmer gekümmert.

Gegen 11 Uhr hatten sich bereits gut 20 Interessenten eingefunden und man konnte sich in aller Ruhe begrüßen und kennenlernen. In angenehmer Atmosphäre wurden Neuerwerbungen herumgezeigt, Münzen getauscht und Literatur besichtigt. Pünktlich um 11:30 Uhr eröffnete Herr Bruennlein den offiziellen Teil der Veranstaltung mit einer Vorstellungsrunde der Anwesenden und eine Viertelstunde später begann auch schon die erste Vortragsrunde.

Huda Subehs Vortrag über die Münzprägung der Stadt Antiochia, 324h/936d bis 334h/946d.

Huda Subeh aus Syrien, Doktorandin der Universität Hamburg, hielt einen Vortrag über die Münzprägung der Stadt Antiochia im Zeitraum der amir al-umara’s von 324h/936d bis 334h/946d. Der Vortrag enthielt viele Beispiele und einen ausführlichen geschichtlichen Hintergrund.
In den nächsten 45 Minuten sprach Dr. Lutz Ilisch, von der Forschungsstelle für Islamische Numismatik der Universität Tübingen, über den Schatzfund von Drewelow, Lkr. Greifswald-Vorpommern aus dem Jahr 2012 und erklärte an einigen Bruchstücken die schwierige Bestimmung durch Kenntnis der ganzen Münzen.

Die Vortragsreihe wurde von einer ausgiebigen Mittagspause abgelöst. Viele Möglichkeiten für ein warmes Essen standen in unmittelbarer Nähe des Vortragsortes zur Verfügung. Die meisten Teilnehmer der Versammlung trafen sich schließlich in einem türkischen Lokal. Um 15:00 Uhr begann Ernst Günther Weber aus Bremen mit seinem Vortrag: „Djerba – Ein bisher unbekannter Prägeort für Abbasidenmünzen“, der anschließend lebhaft diskutiert wurde.
Christian Bruennlein, ebenfalls aus Bremen, lüftete erst zum Ende seines Beitrags: „Ein Kupfer-Dirham aus al-Gazira, Irak“, das Geheimnis um diese unveröffentlichte Münze.
Im Laufe seiner Recherchen deckte er auch einige Fehllesungen von Münzen des Ayyubiden al-Asraf auf. Hierüber soll es demnächst eine Veröffentlichung geben.

Gegen 16:00 Uhr sorgte eine einstündige Kaffeepause für Entspannung. Die Mitglieder der Bremer Numismatischen Gesellschaft hatten als Gastgeber Kuchen und Gebäck mitgebracht.
Der dritte Teil begann mit der Vorstellung und Besprechung besonderer/unbestimmter Münzen der Teilnehmer unter der Moderation von Dr. Lutz Ilisch. Er hatte ein USB-Mikroskop mitgebracht, so dass die Münzen, für alle gut erkennbar, an die Wand projiziert werden konnten. 8 Münzen konnten so diskutiert werden, auch wenn nicht alle Fragen bis ins Detail geklärt wurden.

Die dritte Vortragsrunde begann mit einem Beitrag von Dr. Robert Lehmann, vom Institut für Anorganische Chemie der Universität Hannover, mit dem Thema: „Die Facetten orientalischer Silbermünzen – eine metallurgische Reise von Stempeln bis zur Münze“. Der Vortrag zeigte an einigen Beispielen die modernen Möglichkeiten der Archeometrie zur Lösung historischer Fragen oder zur Bestimmung von Fälschungen, und war damit für alle Zuhörer von großem Interesse.
Zum Abschluss stellte der Sammler Rolf Ehlert „Osmanische Doblaprägungen im Maghrib“ vor. Nach einer kurzen Einleitung und Erklärung des Begriffs Dobla, wurden Dinare von 941h bis 1012h und deren Geschichte und Eigenschaften dargestellt. Demnächst wird ein Buch von Herrn Ehlert erscheinen: „Das Umlaufgeld im Osmanischen Reich“, Band I, von den Anfängen bis Selim I.

Alle Vorträge fanden das rege Interesse der Zuhörer und bei einigen Themen ergaben sich interessante Diskussionen. Nach einem Schlusswort von Herrn Dr. Ilisch und Herrn Bruennlein begab sich die Hälfte der Teilnehmer noch zu einem gemeinsamen Abendessen in ein italienisches Restaurant. Hier wurden bei einem Glas Wein und einem leckeren Essen die numismatischen Gespräche fortgeführt. Nochmals vielen Dank an alle, die zu diesem Treffen beigetragen und teilgenommen haben.

Mehr über die Oriental Numismatic Society können Sie hier nachlesen.