Werte im Widerstreit – Eine Ausstellung in Duisburg

[bsa_pro_ad_space id=4]

13. März 2014 – Vom 7. bis 23. März 2014 findet in Duisburg zum 35. Mal die Kulturveranstaltung Akzente statt. Das Thema in diesem Jahr lautet: „Geld oder Leben“. Im diesem Rahmen entstand die Idee des Kultur- und Stadthistorischen Museums Duisburg, eine Ausstellung zu Geld und Werten anzubieten: „Werte im Widerstreit. Von Bräuten, Muscheln, Geld und Kupfer“.
Dabei fand das Museum einen Partner in dem Graduiertenkolleg „Wert und Äquivalent“ der Goethe-Universität Frankfurt. 16 Doktoranden präsentieren in einer Ausstellung ihre Forschungsarbeiten, die hinterfragen, wer oder was den Wert eines Objektes bestimmt und wie sich dieser Wert verändert, wenn der Gegenstand vom eigenen in einen anderen Kulturkreis wechselt.
Die Gegenstände, die in Zusammenhang mit den 16 Forschungsprojekten stehen, werden ergänzt durch weitere Objekte aus der rund 70.000 Münzen und Zahlungsmittel umfassenden Sammlung Köhler-Osbahr in Duisburg.
Der zeitliche und räumliche Rahmen ist weitgespannt und verdeutlicht, wie unterschiedlich Kulturen Wert definieren und wie er im Alltag entsteht.

Sanduhrförmige Bronzetrommel, genannt Moko, Alor, Indonesien. Museum der Weltkulturen, Frankfurt a.M. / Wolfgang Günzel.

Eine indonesische Mokotrommel, eine sanduhrförmige Bronzetrommel, dient dazu, Gott zu zeigen, dass die Menschen ihn nicht vergessen haben. Eigentlich kommt das Instrument aus Nordvietnam.

Julius Benediktus, Flores, Indonesien, mit einer Kopie eines Tellers von Villeroy & Boch, Ende 19. Jh. n. Chr. Foto: Janina von Römer.

In Indonesien beispielsweise werden Kopien deutscher Wandteller aus dem 19. Jahrhundert als sakrale Ahnenschätze verehrt, denen die Besitzer regelmäßige Opfer darbringen müssen, damit sie nicht Unglück über die Familie bringen.

Das Salz des Brautpreises wird häufig in dieser Blockform überreicht. Foto: Kathrin Knodel.

Eine der Arbeiten widmet sich dem weitverbreiteten Phänomen des Brautpreises. In Europa war es traditionell üblich, dass die Familie der Braut eine Mitgift an den Bräutigam zu zahlen hatte. Viel verbreiteter ist hingegen eine Transaktion in der entgegengesetzten Richtung: Den Brautpreis entrichtet die Familie des Bräutigams an die Familie der Braut, damit der Mann das Mädchen heiraten darf. In Burkina Faso gehören dazu Salzblöcke.

Alles war zur Zufriedenheit der Brautfamilie. Man beglückwünscht sich und segnet das neue Bündnis. Foto: Kathrin Knodel.

Wenn sich die Familien geeinigt haben, gratuliert man sich und hält die Preise und Werte in exakten Listen fest.

Andere Arbeiten und Teile der Ausstellung widmen sich antiken Münzen im mittelalterlichen Serbien, dem Brauch des Münzopfers in Gewässern (dabei geht es auch um die berühmten Münzen im Trevibrunnen in Rom), um Geld vor Einführung von Münzen im antiken Griechenland und den Wert, den man unterschiedlichen Materialien etwa in der antiken Kunst beimaß.

Diese facettenreiche Ausstellung ist auch über die Akzente hinaus noch in Duisburg zu sehen und dauert bis 14. September 2014.
Alle näheren Informationen dazu finden Sie auf der Seite des Museums.

Mehr über das Graduiertenkolleg Wert und Äquivalent finden Sie hier.