In den Fußstapfen Napoleons I. in der Monnaie de Paris

Marke auf den Besuch des Ersten Konsuls im Hôtel des Monnaies in Paris am 21. Ventôse, Jahr XI (12. März 1803). Pierre-Joseph Tiolier. Sammlung der Monnaie de Paris © Monnaie de Paris.
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Ab 17. September 2021 zeigt das Museum der Monnaie de Paris die Ausstellung „Zum Besten und für das Reich – in den Fußstapfen Napoleons I. in der Monnaie de Paris“. Im Zentrum steht die Erschaffung des Goldfranken und die inneren Mechanismen der Legende, die sich um Napoleon ranken und bei der Medaillen und Symbole eine zentrale Rolle spielten.

Der Erste Konsul Bonaparte besuchte die Münzstätte Paris am 12. März 1803. Er wollte sich selbst davon überzeugen, dass alles bereit wäre, bevor er den neuen Goldfranken öffentlich vorstellte. Dies geschah dann wenige Tage später mit den Gesetzen, die zwischen dem 28. März und dem 7. April erlassen wurden. Zu diesem Anlass prägte man noch in seiner Anwesenheit eine Goldmedaille mit seinem Porträt. Dieses von Pierre-Joseph Tiolier gravierte Porträt sollte als Vorlage für den künftigen Goldfranken dienen. Auf der Rückseite erinnerte das Datum des republikanischen Kalenders, 21. Ventôse Jahr XI, an diesen bedeutenden Moment in der Geschichte der Monnaie de Paris.

Die Besucher sind eingeladen, in die Fußstapfen Napoleon I. zu treten und die Monnaie de Paris zu erkunden. Münzen werden hier schon seit der Errichtung des Gebäudes im Jahre 1775 geprägt. Der napoleonische Adler und die Napoleon-Chiffre, die sich durch das neoklassizistische Dekor des Gebäudes ziehen, führen durch die eindrucksvolle Vergangenheit einer Münzstätte, die bei der Entwicklung neuer Techniken der Münz- und Medaillenproduktion ganz vorn mitspielte.

Die Ausstellung besteht aus 400 Objekten: Münzen und Medaillen sowie Werkzeuge zur Herstellung ebendieser, aber auch Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, dekorative Objekte und archivarische Dokumente können bewundert werden. Die Stücke stammen aus den Sammlungen der Monnaie de Paris sowie anderen bedeutenden öffentlichen Sammlungen Frankreichs: dem Louvre, dem Armeemuseum, dem Carnavalet-Museum, dem Institut de France, der Napoleon Foundation, dem Museum des Schloss Fontainebleau, den Schlössern Malmaison und Bois-Préau, dem Schloss Versailles, dem Thomas-Henry-Museum in Cherbourg, dem Denon-Museum in Chalon-sur-Saône, und dem Archiv des französischen Finanzministeriums. Die Objekte sind thematisch gegliedert und illustrieren, wie Napoleon I. Münzen und Medaillen als wirkungsvolle Kommunikationsmittel zur Festigung von Macht und Ruhm einsetzte.

Napoleon I., 1804-1815, André Galle, Medaillenkasten, vergoldetes Messing, Schildplatt. Fondation Napoléon, Paris © Fondation Napoléon Paris – Patrice Maurin-Berthier.

Die Ausstellung zeigt den Weg von der großen Währungsreform mit dem Goldfranken im Jahre 1803 nach dem Besuch des Ersten Konsuls in der Pariser Münzstätte bis zur Schaffung der „napoleonischen Legende“ durch die kunstvolle Arbeit der Stempelschneider unter der Leitung von Dominique-Vivant Denon. Vom Konsulat über das Kaiserreich und die Julimonarchie bis zum Zweite Kaiserreich. Die Ausstellung verdeutlicht, welche Rolle die Pariser Münzstätte und die dort geprägten Münzen und Medaillen im Laufe der französischen Geschichte einnahmen: Sie waren Ausdrucksmittel der Macht im diplomatischen Dienste europäischer Herrscher und Botschafter.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Beatrice Coullare, Oberkonservatorin des Musée de la Monnaie de Paris. Die Ausstellung kann noch bis 6. März 2022 besichtigt werden.

Weitere Informationen (bis hin zum Ticketkauf) bietet die Website der Monnaie de Paris.

Mehr darüber, wie Napoleon die Münzen und Medaillen für sich nutzte, lesen Sie in unserem Artikel „Napoleon zum Ewigen Ruhme“.