50 Jahre Staatliche Antikensammlungen München

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8. Februar 2018 – Vor einem halben Jahrhundert wurden die Staatlichen Antikensammlungen im Ziebland-Bau an der Südseite des Königsplatzes für die Besucher geöffnet. Seitdem ist das Museum Heimat eines weltweit einzigartigen Schatzes antiker Vasen, kleinformatiger Skulpturen, filigraner Goldschmiede- und Steinschneidearbeiten sowie feinster Glasbläserei.

Die Staatlichen Antikensammlungen residieren seit der im April 1967 fertig gestellten Restaurierung in dem von Georg Friedrich Ziebland (1800-1873) errichteten Gebäude am Südrand des Königsplatzes. Foto: Oliver Kurmis / CC BY 2.0

Dieses Jubiläum wird mit einer veränderten Dauerausstellung sowie einer Buchpublikation begangen. Der leitende Sammlungsdirektor, Dr. Florian Knauß, stellt in seinem 2017 beim Verlag C. H. Beck erschienenen, reich illustrierten Band die größten Meisterwerke des Hauses und zugleich auch seine eigenen Lieblingsstücke vor. Er erläutert ihre ereignisgeschichtliche, mythologische und kunsthistorische Bedeutung und lehrt die Leserinnen und Leser die Kunst des genauen Betrachtens. Die in dem Buch besprochenen Kunstwerke vermitteln nicht nur einen guten Eindruck dieser weltweit einmaligen Sammlung. Vielmehr bietet Florian Knauß eine zusammenhängende Darstellung der antiken Kunstgeschichte anhand von faszinierenden Objekten und erklärt zugleich die Geschichten, die diese erzählen – von Göttern und Helden, von Herrschern und Handwerkern.

Georg Friedrich Ziebland, mit dem Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste.

Am 21. April 1967 wurde das von Georg Friedrich Ziebland errichtete Ausstellungsgebäude – restauriert nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges – wiedereröffnet und beherbergt seitdem die Bestände der Staatlichen Antikensammlungen. Sowohl das Gebäude als auch die Sammlungen blickten damals bereits auf eine lange und bewegte Geschichte zurück: Das Bauwerk war von Ziebland zwischen 1838 und 1848 als „Kunst- und Industrie-Ausstellungsgebäude“ gemeinsam mit der sich südlich daran anschließenden Abtei und Basilika St. Bonifaz erbaut worden. Seine ursprüngliche Funktion erfüllte das Haus mit dem mächtigen Stufenbau und der korinthischen Säulenfassade nur bis 1856. Danach diente es, abgesehen von einem dreijährigen Intermezzo einer Nutzung für das Königliche Antiquarium, der Münchner Künstlergenossenschaft bis 1897 als Ausstellungsgebäude. Bis 1918 zeigte die Münchner Secession darin zeitgenössische Kunst. Zwischen den Weltkriegen übernahm die Neue Staatsgalerie das Gebäude. 1944 wurde der Bau schwer beschädigt. Nur die Fassade ist getreu erhalten. 1955 fasste man den Beschluss, das Gebäude künftig als Antikenmuseum zu nutzen. Das Innere hat der Architekt Johannes Ludwig zwischen 1962 und 1966 komplett neu gestaltet.
Die ältesten Bestände der Staatlichen Antikensammlungen stammen aus der Kunstkammer, dem späteren Antiquarium Herzog Albrechts V. von Bayern, der von 1550 bis 1579 regierte. Einen großen Zugewinn erfuhr die Sammlung, als Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz 1777 die Erbfolge antrat und erstklassige Stücke aus dem Antikenkabinett in seiner vormaligen Residenz in Mannheim nach Bayern brachte. 

Das wohl berühmteste Ausstellungsstück der Münchner Sammlung: Die Ägineten. Foto: Vitold Muratov. CC-BY 3.0.

Der eigentliche Ruhm der Antikensammlungen beruht jedoch auf den Erwerbungen König Ludwigs I. in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Durch kontinuierliche Ankäufe bescherte er München eine der schönsten und besten Vasensammlungen der Welt. Weitere wichtige Erwerbungen erfuhren die Sammlungen durch private Schenkungen im 20. Jahrhundert. So gelangten über den Bankier James Loeb prächtige Bronzen und Schmuckstücke, über den Unternehmer Helmut Hansmann wertvolle antike Gemmen in den Bestand der Staatlichen Antikensammlungen.

Zur Website der Staatlichen Antikensammlungen gelangen Sie hier.

Mehr zum Buch von Dr. Florian Knauß „Die Kunst der Antike. Meisterwerke der Münchner Antikensammlungen“ finden Sie hier.