Anna war heiß begehrt: 410000 Euro für ihren Rubel sind Auktionsrekord

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11. Februar 2010 – Das Osnabrücker Auktionshaus Künker hat mit 410.000 Euro einen neuen Rekordzuschlag erzielt: Erst bei diesem Betrag fiel der Hammer für eine russische Probemünze. Sie ist damit die teuerste Münze, die jemals in Deutschland versteigert wurde.

Annas Probe-Rubel wurde für 410000 Euro zugeschlagen – ein Rekord für deutsche Münzauktionen.

Zugetragen hat sich das Ereignis am 28. Januar zu Beginn der 5. World Money Fair in Berlin. Die Münzenmesse startete traditionell mit einer Künker-Auktion, dieses Mal mit den Katalogen 163 („Gold- und Silbermünzen aus Mittelalter und Neuzeit“) und 164 („Spitzenstücke der russischen Geldgeschichte“). Bei der Rekordmünze handelt es sich um einen 28 Gramm schweren Probe-Rubel des Moskauer Münzhofs Kadashevsky mit der Jahreszahl 1730 – dem Jahr des Regierungsantritts der Zarin Anna (1730-1740). Die Zarin ist auf der Vorderseite gekrönt, gelockt und im Harnisch sehr hübsch abgebildet. Die Rückseite der Probeprägung mit Laubrand wird vom gekrönten Doppeladler mit Szepter, Reichsapfel und dem Georgschild, klein auf der Brust, eingenommen. Eingerahmt wird das russische Wappentier von der Kette des Andreasordens. In den einschlägigen Katalogen ist Annas Probe-Rubel nur bei Bitkin (386, R4) verzeichnet, bei Davenport (vgl. 1670) und Diakov fehlt er. Mithin ist er „von allergrößter Seltenheit“, zudem, wie es weiter im Katalogtext heißt, ein „attraktives Exemplar mit feiner Patina“ und dem Erhaltungsgrad „sehr schön bis vorzüglich“.
Anna war in Berlin so heiß begehrt, dass einzelne Bieter gleich mehrere der üblichen Steigerungsstufen übersprangen. Das löste im Auktionssaal Erstaunen wie auch gespannte Erwartung aus, die sich erst mit dem Rekordzuschlag von 410.000 Euro löste und in lauten Beifall überging. Im Hause Künker hatte man das hohe Ergebnis offensichtlich schon geahnt. Einmal hat man die Losnummer 1110 schon mal auf glatte 100.000 Euro geschätzt, und dann der Rarität mit vier Abbildungen eine ganze Katalogseite eingeräumt. Bleibt zu ergänzen, dass Künker von 1148 angebotenen Nummern bis auf 21 alle verkaufen konnte, wobei die Gesamttaxe von 2,7 Millionen auf über 5,6 Millionen Euro gesteigert wurde. Maßgeblich an dem exzellenten Ergebnis sind Anna & Co. beteiligt: Die 425 verkauften russischen Nummern lagen in der Summe um rund 190 Prozent über der Gesamtschätzung. Es bleibt einstweilen dabei: Russische Spitzenstücke sind jederzeit für Überraschungen gut.