oder die Geschichte um die Münzensammlung aus der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung
13. 5. 2010 – Er war ein Weinhändler aus Meißen, Otto Horn, der im Laufe seines Sammlerlebens eine Münzensammlung mit rund 45.000 Stücken zusammentrug. 1945 schied er freiwillig aus dem Leben und hinterließ der Stadt Meißen nicht nur 138 Holz-Skulpturen, eine Uhren- und eine Graphiksammlung, sondern auch eine der größten privaten Münzensammlungen Deutschlands.
Eigentlich hätte diese verkauft werden sollen, um den finanziellen Grundstock für eine Otto-und-Emma-Horn-Stiftung zu legen, doch der Stadtrat entschloß sich gegen den Verkauf. Nach dem Krieg waren die Bestände des Berliner Münzkabinetts nach Rußland abtransportiert worden, so übergab man die Sammlung des Weinhändlers dem damaligen Direktor des Berliner Münzkabinetts Arthur Suhle. In der wissenschaftlichen Institution sollte die Sammlung geordnet und eine Dauerausstellung für die Albrechtsburg in Meißen zusammengestellt werden. Dies kam nicht zustande. Die Direktorin wollte von ihrem Etat in Höhe von 120.000 DDR-Mark keine 5.000 Mark abzweigen, um die Sicherung der für die Ausstellung eingeplanten Räumlichkeiten zu finanzieren.
Als die Berliner Sammlung aus Rußland nach Berlin zurückkam, sank das dortige Interesse an der Sammlung Horn. Diese kam nun auf Betreiben der Stadt Meißen in die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Und dort liegt sie noch heute.
Denn inzwischen tobt ein Rechtsstreit um die Sammlung. Gleich drei Parteien erheben Anspruch: Die Stadt Meißen, der Freistaat Sachsen und die inzwischen tatsächlich gegründete Otto-und-Emma-Horn-Stiftung. Wer letztendlich gewinnt, mag dahingestellt bleiben. Verlierer sind auf jeden Fall die Münzenfreunde, denn eine öffentliche Ausstellung der Bestände ist auf absehbare Zeit anscheinend nicht möglich.
Wenn Sie mehr über die Geschichte erfahren möchten, dann schauen Sie doch einmal auf dieser Website nach. Dort hat ein engagierter Münzenfreund seine Recherchen rund um die Sammlung Horn beschrieben.