Fälschung! Ausstellung in Fribourg zur Banknotenfälschung

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2. Februar 2012 – Täglich wechseln sie millionenfach den Besitzer und gehören doch zu unserem wertvollstem Gut: Die Schweizer Banknoten. Das Gutenberg Museum in Fribourg startet mit einer einzigartigen Ausstellung ins neue Jahr: „Schweizer Banknoten und Banknotenfälschung“. Die Dauerausstellung „Die Schweizer Banknoten“ wird bis 31. August 2012 um eine Wechselausstellung ergänzt, die sich dem Aspekt der Fälschungen widmet.

Aus dem Portemonnaie, aus dem Sinn: Kaum jemand erinnert sich mehr an die Fünf-Franken-Note, welche Anfang des letzten Jahrhunderts in Umlauf gebracht wurde. Sie geht als eine der am längsten in Zirkulation befindlichen Banknote in die Geschichte ein, wurde sie doch erst in den 1980er Jahren aus dem Verkehr gezogen.

Die älteste erhaltene Schweizer Banknote. Sie wurde 1825 von der Deposito-Cassa der Stadt Bern herausgegeben.

Die erste Banknote, die in der Schweiz zirkulierte, wurde 1825 von der Deposito Cassa der Stadt Bern herausgegeben. In der Folge druckten verschiedene Kantone Banknoten. Mit der Gründung der Schweizerischen Nationalbank 1907 war damit Schluss. Die Nationalbank hat seither das Monopol für die Banknotenherstellung. Das Gutenberg Museum zeigte in seiner permanenten Ausstellung bereits eine Sammlung Schweizer Banknoten. Diese wurde nun in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Nationalbank und der Raiffeisenbank Fribourg Romandie vervollständigt und mit aufschlussreichen Erklärungen ergänzt. Die Besucher können nun – exklusiv in der Schweiz – die Geschichte der Schweizer Banknoten von der ersten in der Schweiz herausgegebenen Banknote der Deposito Cassa in Bern über die aktuellen Banknoten bis zum Projekt unserer zukünftigen Banknoten entdecken.
Die Ausstellung zeigt aber auch die Reserveserie von Roger Pfund. Die 1995 ersetzte Serie „Hiestand“ verfügte über eine zweite Banknotenserie, die im Fälschungsfall in Umlauf gebracht worden wäre.

Ein Blick in die Ausstellung.

Nebst den echten Notenserien sind in der Ausstellung auch Fälschungen zu sehen – dank Leihgaben der fedpol in Bern. Diesen „echten“ Fälschungen und seinen Fälschern widmet das Gutenberg Museum eine temporäre Ausstellung bis 31. August 2012.

Als Hansjörg Mühlematter 1997 für die Mafia die Druckplatten für die falschen Tausender-Banknoten herstellte, fügte er in den Fühler einer abgebildeten Ameise ein Smiley ein. Er wollte verhindern, dass die Mafia ihn mit seinen falschen Banknoten für die Arbeit entschädigt und verstand es auch als „Gruss an den Fahnder“.

Seit es Geld gibt, gibt es auch immer wieder Menschen, die der Versuchung nicht widerstehen können, auf kriminelle Art und Weise eigenes Geld herzustellen. Nicht alle werden so berühmt wie der Meisterfälscher Hansjörg Mühlematter, dem sogar ein Film gewidmet wurde.
Eine der ersten Banknoten, die in der Schweiz gefälscht wurde, war die Fünfzig-Franken-Banknote von 1859 der Kantonalbank von Bern. Rund hundert solche gefälschten Banknoten tauchten 1878 auf.

Der Schutz der Schweizer Banknote vor Fälschungen nimmt in deren Herstellung denn auch einen zentralen Platz ein. Mit dem Aufkommen von Tintenstrahl- und Laserdrucker in den 1980er Jahren stieg auch das Risiko der Banknotenfälschung. Das Sicherheitssystem der aktuellen Banknotenserie – seit 1998 in Umlauf – macht Fälschern das Leben schwer. An nicht weniger als 17 Merkmalen lässt sich die Echtheit eine Note überprüfen. 5 davon sind leicht erkennbar, nicht nur an ihren poetischen Namen: Tanzzahl, Zauberzahl, Farbzahl, Chamäleonzahl, Glitzerzahl. Im Verhältnis zu den 325.101.593 in Umlauf befindlichen Schweizer Banknoten sind Fälschungen aber sehr selten: Im Jahr 2010 tauchten „nur“ 4.402 falsche Noten in der Schweiz auf. Das beliebteste Fälschungsopfer war die „unauffällige“ Hundert-Franken-Note.

Nähere Angaben zur Ausstellung und zum Museum finden Sie auf der Seite des Gutenberg Museum Fribourg.

Zu Schweizerischen Banknoten können Sie sich auf der Seite des MoneyMuseum informieren, beispielsweise zur sogenannten Ameise.