Huster-Medaille auf Albrecht von Brandenburg (1490-1545)

[bsa_pro_ad_space id=4]

23. April 2015 – Aus Anlass des 500. Jahrestages der Wahl Albrechts von Brandenburg zum Erzbischof und Kurfürsten von Mainz (1514) gibt die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden eine Medaille heraus, die von Victor Huster (Baden-Baden) in künstlerischer Vollendung gestaltet und in seinem Betrieb geprägt wurde.
Bekanntlich hatte die Wahl Albrechts, nachdem er bereits die Stifte Magdeburg und Halberstadt übernommen hatte,  im Jahr 1517 einen Ablasshandel zur Folge, der teilweise zur Finanzierung der Sondergenehmigung durch Rom diente und heftigen Widerspruch insbesondere durch Martin Luther erfuhr. Hierin liegt ein wesentlicher Anlass zur Reformation. Insofern fügt sich diese Medaille auch in die Gedenkdekade zur 500-Jahrfeier dieses Weltereignisses und das Themengebiet „Reformatio in nummis“ ein.

Albrecht von Brandenburg, Gemälde von Lucas Cranach d. Ä. Quelle: Wikipedia.

Albrecht von Brandenburg war humanistisch gebildet und steuerte in der ersten Phase der Reformation einen durchaus moderaten und vermittelnden Kurs. Letztlich blieb er jedoch der Alten Kirche verhaftet und konnte nur hoffen, dass ein Konzil die aufgeworfenen theologischen Fragen klären würde. Er selbst wich einer aktiven Rolle in der Religionsfrage aus. Überhaupt sind seine politischen Entscheidungen als höchster geistlicher Fürst des Reiches bekannter als seine bischöflichen.
Er war ein vielseitig interessierter Renaissancefürst und liebte die aufwendige Selbstdarstellung. Die vielen Medaillen, die in seiner Regentschaft zu seinem Ruhm erschienen, legen davon Zeugnis ab. Er förderte die Künste und Wissenschaften, wie die zahlreichen Aufträge an die großen Künstler der Zeit und die Bautätigkeit in seiner Residenzstadt Halle belegen.

Die Vorderseite der vorliegenden Medaille zeigt Albrecht von Brandenburg mit Kardinalsbirett nach einem Kupferstich von Albrecht Dürer aus dem Jahre 1523, bekannt als „Der große Kardinal“. Dürer porträtierte auf realistische Weise einen Kirchenfürsten, dessen Züge ausgeprägte Sinnenfreude erkennen lassen. Das quadrierte kleine Wappen des Kurfürsten zeigt unter dem Kardinalshut, Schwert, Kreuzstab und Bischofsstab die Wappen der Markgrafschaft  Brandenburg, des Herzogtums Pommern, der Burggrafschaft Nürnberg und das Stammwappen Hohenzollern. Als Herzschilde erscheinen die Wappen der drei Stifte Mainz, Magdeburg und Halberstadt. Das hinterlegte Dreieck setzt den Bezug zur Rückseite der Medaille, die den von Albrecht 1526 gestifteten Marktbrunnen in Mainz zeigt. Der unmittelbare Anlass der Stiftung des Brunnens, vermutlich gestaltet von dem Mainzer Bildhauer Peter Schro (ca. 1490-1542), waren das Ende des Bauernkrieges und der Sieg Kaiser Karls V. in der Schlacht von Pavia. Als Marktbrunnen sollte er Zeichen sein für die Versöhnung zwischen Landesherrn und Mainzer Bürgertum. Neben seinem Grabmal im Mainzer Dom ist er das einzige auf Albrecht verweisende Bauzeugnis in Mainz und nimmt eine hervorgehobene künstlerische Stellung unter den Renaissancebrunnen in Deutschland ein.

In feiner Plastizität erscheint das Gesamtbild des Dreistützenbrunnens in seinem elegant nach oben strebenden Aufbau mit einer Marienstatue als bekrönendem Abschluss. Daneben werden aus der Fülle der Figuren- und Rankenornamentik an den Pfeilern, die auf den Vergänglichkeits- und Vanitasgedanken einerseits sowie auf Sieges- und Tugendsymbolik andererseits gerichtet ist, zwei Motive, platziert um einen angedeuteten Brunnenschacht, in stellvertretender Funktion hervorgehoben. Zum einen erscheint das Spottbild auf den trunkenen Bauern, der für seine Zügellosigkeit angeprangert wird. Bezeichnenderweise hält er neben einem Weinkrug auch einen Hahn als Symbol der Streitlust in den Händen und stößt im Sturz einen Wasserkrug um. Am Brunnenpfeiler selbst steht dazu die Mahnung: „O Bedenck das End“. Das zweite Motiv zeigt nebeneinander Köcher und Fiedelbogen, Laute und Hörnerbogen, um symbolisch auf die Kunst als eine das Kriegerische besiegende Kraft zu verweisen. Darüber hinaus ist es als Anspielung auf die Kunstliebe des Kurfürsten zu verstehen, der mit dem Brunnen insgesamt sein Mäzenatentum und seine Regierungskunst zu verherrlichen suchte.

Die Medaille erscheint in Kupfer zu ca.200 g im Durchmesser von 64 mm und ist für 70 Euro (zzgl. Versand) zu erwerben. Die Auflage beträgt 60 Exemplare.

Silberabschläge zu ca. 214 g sind für 234 Euro + Mwst. auf Vorbestellung lieferbar.

Bestellungen können Sie per E-Mail aufgeben oder telefonisch: 06131-35806.

Mehr zur Numismatischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden finden Sie auf dieser Seite des DNG.

Auf der Website von Victor Huster können Sie weitere Medaillen aus seiner Hand bestaunen.