Marco Polo: Eine Ausstellung in Hannover führt in fremde Länder

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29. September 2011 – Die Person Marco Polo und die erstaunlichen Entdeckungen, die er auf seiner Abenteuerreise ins ferne China machte, stehen im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung im Landesmuseum Hannover. Zu sehen sind kostbare Leihgaben aus italienischen Museen, die zum Teil noch nie außerhalb Italiens gezeigt wurden. Ergänzt um ausgewählte Exponate des Landesmuseums werden das Leben im Venedig des 13. Jahrhunderts skizziert und Einblicke in fremde Kulturen und ferne Zeiten gegeben.

Das wohl bekannteste Phantasieporträt Marco Polos. Radierung mit Grabstichel Giuseppe Dala, 19. Jh. Museo Correr, Venedig St. Molin 2008.

Im Jahr 1271 begab sich Marco Polo zusammen mit seinem Vater Niccolò und seinem Onkel Maffeo auf eine Reise gen Osten, die sie bis an den Hof des Kublai Khan nach China führen sollte. Erst 24 Jahre später kehrten sie nach Venedig zurück.

Die internationale Ausstellung, die in Hannover ihre Premiere feiert, wurde von Prof. Giandomenico Romanelli, dem Direktor der Stiftung der Museen in Venedig, kuratiert.

In 13 Ausstellungsbereichen wird die Geschichte dieser Reise nachgezeichnet und der Mann sowie der Mythos Marco Polo beleuchtet.

Venedig. Ducato. Giovanni Dandolo, 1285-1289 – 2,00 cm – 3,52 g. Museo Correr, Venedig.

Goldmünzen und historische Stadtwappen geben einen Eindruck vom mittelalterlichen Venedig. Die abenteuerliche Reise über das Mittelmeer wird durch historische Schiffsmodelle, alte Seekarten und Navigationsgeräte illustriert. Eine originale Jurte sowie Zaumzeug, Kleidung und Rüstung lassen das Leben des nomadisch lebenden Reitervolks der Mongolen lebendig werden. Götter-, Heiligen- und Dämonendarstellungen, zu großen Teilen aus der völkerkundlichen Sammlung des Landesmuseums, sind im Tibet-Raum zu sehen und geben einen Einblick in die buddhistische Religion. Im Ausstellungsbereich China erwarten den Besucher kostbare Schätze, wie beispielsweise ein kleines chinesisches Porzellangefäß aus dem 13. Jahrhundert, das der Überlieferung nach von Marco Polo selbst nach Venedig gebracht wurde.

Tael. Hung Wu, 1386 (Ming Dynastie). Staatliche Münzsammlung, München.

Knapp 700 Jahre altes chinesisches Papiergeld illustriert den Fortschritt Chinas, in einer Zeit, in man in Europa mit Münzen zahlte.

Über die Erlebnisse der Reise und die Entdeckungen berichtet Marco Polos Reisebeschreibung „Il Milione. Die Wunder der Welt“. Neben historischen Begebenheiten, geographischen und ethnografischen Fakten sind, wie für die mittelalterliche Literatur üblich, auch immer wieder Sagen und Legenden in den Text eingebettet. Diese Sagen und Legenden sowie einige für die europäische Welt des Mittelalters unglaublich klingende Berichte führten dazu, dass Zeitgenossen Marco Polos an seiner Glaubwürdigkeit gezweifelt und ihn gar der Lüge und Übertreibung bezichtigt haben.

Indien. Dinar. Firuz Shah III., Sultan von Delhi, 14. Jh. Museo Nazionale d’Arte Orientale, Rom.

Der Besucher wandelt auf den Spuren Marco Polos und kann sich ein eigenes Bild der Ereignisse machen. Eine 10 Meter lange interaktive Medienwand bietet zudem die Möglichkeit, die Hin- und Rückreise Marco Polos in ihrer Gesamtheit nachzuvollziehen. Darüber hinaus haben Besucher in einer Foto-Station die Gelegenheit, von sich selbst an einem Punkt der Reiseroute Marco Polos ein Foto zu machen. Die so entstandene Grußkarte, mit dem eigenen Foto eingebettet in eine Ansicht Venedigs, Jerusalems oder Chinas, kann anschließend per E-Mail versendet werden.

Im Rahmen der Sonderausstellung können sich die Besucher auch auf eine Rallye durch die Landesgalerie begeben. Das speziell entworfene Faltblatt „Bilderreise nach Venedig“ führt zu einer Auswahl von charakteristischen Stadtansichten Venedigs. Hier gilt es Fragen zu beantworten und Rätsel zu lösen. Als Hauptgewinn winkt ein Wochenende für zwei Personen in Venedig, gesponsert durch die TUI AG.

Ein umfangreiches museumspädagogisches Programm mit Führungen für Kinder und Erwachsene, Workshops, Lesungen und Vorträgen bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Ausstellung auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu entdecken. Nähere Informationen hierzu können Sie dem beiliegenden Programmheft entnehmen.

Ein reich illustrierter Katalog zur Ausstellung ist im Wienand Verlag erschienen und im Museumsshop erhältlich.

Ausführliche Informationen zu dieser Ausstellung finden Sie auf der Seite des Landesmuseums Hannover.