Neue Freiberger Medaillen

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von Lothar Schumacher

20. Juni 2013 – Die Freiberger Münzfreunde e.V. geben zwei neue Medaillen heraus. Eine erinnert daran, dass vor 150 Jahren an der Bergakademie Freiberg das Element Indium entdeckt wurde, eine andere feiert die Eröffnung der Mineralogischen Sammlung Deutschland im Krüger-Haus.

Silbermedaille auf 150 Jahre Entdeckung des Elementes Indium
Zwei Jahre nach der Thallium-Entdeckung untersuchten an der Bergakademie Freiberg der damalige Direktor des Hüttenlaboratoriums Ferdinand Reich (1799-1882) und sein Assistent und Nachfolger Hieronymus Theodor Richter (1824-1898) Abfall-Produkte ihrer Bergbauhalden spektralanalytisch. In einer durch etliche Mineralien verunreinigten Zinkblende fanden sie 1863 statt des eigentlich gesuchten Thalliums ziemlich unerwartet eine leuchtend blaue Linie im Spektrum, die keinem bislang bekannten Element zugeordnet werden konnte. Aufgrund dieser blauen Linie nannten sie das neue Element „Indium” nach dem altbekannten indischen Farbstoff „Indigo“. Indium wird fast ausschließlich als Nebenprodukt bei der Produktion von Zink oder Blei gewonnen.

Aus dem Anlass der 150-jährigen Wiederkehr der Entdeckung des Elementes Indium würdigen die Freiberger Münzfreunde e. V. dieses Jubiläum mit der Herausgabe einer Feinsilbermedaille in einer Auflage von 150 Stück.

Silber .999 / 40 mm / 31,1 g / patiniert / 150 Stück.

Av.: Brustbilder von Reich und Richter. Umschrift von links beginnend: FERDINAND REICH (1799-1882), Symbol zur Trennung, THEODOR RICHTER (1824-1898). Im Medaillenfeld zweizeilig: DIE ENTDECKER DES / INDIUMS 1863. Darunter das Medailleurszeichen für Helmut König.

Rv.: Oben links befindet sich ein rechteckiges Feld mit den chemischen und physikalischen Angaben des Indiums. Unten rechts ist überdimensional eine typische Kristallstufe der Zinkblende hervorgehoben herausgearbeitet. Die Umschrift ist versetzt angeordnet und beginnt unten links mit: NACHGEWIESEN IM SPHALERIT AUS DEM FREIBERGER REVIER
Das Bergbausymbol Schlägel und Eisen ist ganz oben dargestellt, rechts neben dem recht-eckigen Feld eine Retorte und links neben der Mineralstufe das Hüttenbesteck, dazwischen steht zweizeilig FMF / 2013 für den Herausgeber. Die Feinsilberpunze 999 ist im Medaillentiefsten überhalb der Umschrift zu finden. Entworfen hat die Medaille Dr. Lothar Schumacher, hergestellt wird sie vom Atelier Helmut König, Zella-Mehlis. Es sind Indiumabschläge geplant.

Eröffnung der Mineralogischen Sammlung Deutschland im Krüger-Haus
Dr. Peter Krüger, ein gebürtiger Freiberger, hat dieses 500 Jahre alte geschichtsträchtige Gebäude erworben, um es denkmalgerecht zu sanieren und als öffentliches Ausstellungs- und Veranstaltungshaus aufleben zu lassen. Im Jahre 2006 stiftete er seinen Immobilienbesitz der TU Bergakademie Freiberg. Dieses Vermögen bildet den Grundstock der nach seinem Vater benannten Dr.-Erich-Krüger-Siftung. Es ist ausschließlich dem großen Engagement seiner Frau Erika Krüger zu verdanken, dass das Krüger-Haus, nach dem unerwarteten Ableben von Dr. Peter Krüger im Juli 2007, komplett saniert wurde, und die „Mineralogische Sammlung Deutschland“ in diesem Haus aufgebaut werden konnte. Die Ausstellung zeigt besondere Stücke aus privaten und musealen Sammlungen, aus der Pohl-Ströher-Mineralienstiftung, der Stiftung „Mineralogische Sammlung Deutschland“ und den „Geo-wissenschaftlichen Sammlungen“ der Universität. Diese herausragenden Objekte sind ein hohes Kulturgut und sollen hier im Krüger-Haus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Im Krüger-Haus befindet sich auch der Sitz der Dr.-Erich-Krüger-Stiftung. Aus dem Anlass der feierlichen Eröffnung der Ausstellungssammlung wurden die Freiberger Münzfreunde e. V. mit der Gestaltung einer Feinsilbermedaille beauftragt.

Silber .999 / 40 mm / 31,1 g / patiniert / 200 Stück.

VS: Rückansicht des sanierten Krügerhauses von der Wallstraße aus gesehen. Links FMF für Freiberger Münzfreunde e. V. oberhalb des Hausfundamentes. Im Feld zweizeilig Dr.-Erich-Krüger-Stiftung / Krüger-Haus.

RS: Quarzstufe aus Ehrenfriedersdorf, darüber Umschrift Mineralogische Sammlung Deutschland im Krüger-Haus. Im Medaillenfeld zentral das Logo der TU Bergakademie Freiberg, links Eröffnung und rechts das Datum 5.10.2012. Entworfen wurde die Medaille von Lothar Schumacher, hergestellt von Ralf Exner, 1. Dresdner Medaillenmünze Glaser & Sohn GmbH.

Um sich über frühere Medaillen oder den Verein zu informieren, besuchen Sie die Seite der Freiberger Münzfreunde e.V.

Das Krügerhaus und Sammlungen der Universität Freiberg finden Sie hier.