Seltender Goldtorques bringt mehr als 50.000 Pfund

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7. Oktober 2010 – Am 30. September 2010 kaufte ein anonymer Käufer einen seltenen und hervorragend erhaltenen keltischen Goldtorques. Er zahlte 50.700 Pfund dafür, also etwa 78.000 Euro plus Aufgeld. Das Objekt, das nach seinem Fundort in Norfolk als „Diss Torques“ bezeichnet wird, wurde zwischen 150 und 50 v. Chr. hergestellt.

Der ursprüngliche Finder erkannte weder historische Bedeutung noch Wert des Objekts. Erst die Spezialisten bei Spink wußten es einzuschätzen und leiteten seine wissenschaftliche Bearbeitung im British Museum ein. Danach wurde der Torques – wie vom britischen Treasure Trove Act gesetzlich vorgeschrieben – seinem Eigentümer zurückgegeben, der ihn über Spink zum Kauf anbieten ließ.

Der sterbende Gallier. Foto: antmoose / Wikipedia.

Goldene Torques sind äußerst selten und gehören zu den feinsten Beispielen keltischer Metallverarbeitung vor der Eroberung Britanniens durch die Römer. Das Wort Torques stammt aus dem Lateinischen. Dort bezeichnete man diese Halsringe als Torquis von torqueo (= ich drehe). Der Torques wurde als ein Statussymbol in der keltischen Gesellschaft benutzt. Wir kennen ihn von zahlreichen bildlichen Darstellungen wie der berühmten Skulptur des Kriegers von Hirschlanden oder des sterbenden Galliers.

Denar des L. Manlius Torquatus, 113 oder 112 v. Chr. Cr. 295/1. Aus Auktion Gorny & Mosch 147 (2006), 1898.

Übrigens, der Torques hat in der Prägung der römischen Republik deutliche Spuren hinterlassen. 361 soll der Konsul Titus Manlius im Zweikampf einen Sieg über einen keltischen Fürsten errungen haben. Er nahm ihm den Torques ab, was ihm den Beinamen Torquatus verschaffte, und seinen Nachkommen eine hübsche Umrandung für ihre Münzbilder lieferte.