Schallaburg präsentiert Ausstellung „Byzanz & der Westen“

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22. März 2018 – Die Schallaburg ruft 2018 eine faszinierende Geschichte ins Gedächtnis! Zwei Welten, die einander vertraut und doch in vielem so fremd waren. Es ist die Geschichte von Byzanz und dem Westen. 

Räuchergefäß aus dem Museé du Louvre. © Musée du Louvre.

Mittelalter: Auf den Trümmern des weströmischen Reiches entsteht eine Vielzahl neuer Staatsgebilde, während das oströmische Reich mit seiner Hauptstadt Konstantinopel zum Weltreich aufsteigt. Lange Zeit gilt es im Westen als prestigeträchtig, an der Kultur der Byzantiner teilzuhaben.

Kaiser Herakleios als Kreuzfahrer aus dem Museé du Louvre. © Musée du Louvre.

Byzanz glänzt! Seide, Gold und Elfenbein sind im Westen heiß begehrt! Die Schallaburg zeigt: atemberaubende Kunstwerke und bedeutende archäologische Funde aus namhaften Sammlungen wie dem Musée du Louvre, der Schatzkammer von San Marco in Venedig oder dem Israel Museum in Jerusalem.

Kreuznagelreliquiar mit Stab aus dem Domkapitel Essen. © Domschatz Essen, Foto: Jens Nober.

Aber die Byzantiner besitzen noch andere Schätze, deren Wert jegliche irdische Vorstellungskraft übersteigt: Reliquien! Das Wort Reliquie stammt vom Lateinischen reliquiae und heißt „Überbleibsel“. In vielen Religionen ist es üblich, Erinnerungsstücken heiliger Personen oder auch heiliger Orte besondere Wertschätzung und Verehrung entgegenzubringen. Auch im Christentum ist der Reliquienkult von Anbeginn stark ausgeprägt. Schon Helena, die Mutter Kaiser Konstantins des Großen, begibt sich ins Heilige Land, um Andenken an Jesus Christus zu sammeln. Hunderttausende Pilger folgen in den nächsten Jahrhunderten, um auch für sich solch ein heilbringendes Objekt zu ergattern.

Auf der Anker-Uhr in Wien erscheinen jeden Tag um 15 Uhr Leopold VI. mit seiner byzantinischen Frau Theodora Angelina. © Andreas Rhoby.

Die wertvollsten Reliquien sammeln sich jedoch im Lauf der Zeit in Konstantinopel an – dafür tragen die mächtigen byzantinischen Kaiser Sorge: nur in ihrer Palastkirche kann man die Dornenkrone Christi, Teile des „Wahren Kreuzes“ und weitere Schätze bestaunen.
Nicht selten werfen westliche Besucher begehrliche Blicke darauf, denn hochwertige Reliquien bringen Prestige – und oft auch höhere Einnahmen durch größeres Pilgeraufkommen. Doch die Byzantiner geben ihre heiligen Schätze nur ausgesuchten Freunden als Geschenke. Erst nach der Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer geraten Reliquien aus Byzanz massenhaft in den Westen. Man kann von einer wahren Inflation sprechen und der Papst sieht sich genötigt, den Verkauf zu regulieren. Dennoch boomt der Markt und byzantinische Reliquien bleiben hoch im Kurs – so sind auch Teile des Wiener Domschatzes byzantinischer Herkunft.

Krypta Schottenstift, Grabmal Heinrich II. Jasomirgott mit seiner Frau Theodora © Wien, Schottenstift.

Die Ausstellung 2018 trägt dem faszinierenden Phänomen des Reliquienkultes Rechnung. So wird ein einzigartiges Kreuznagelreliquiar aus dem Domschatz Essen (D) ebenso erstmals in Österreich zu bestaunen sein, wie ein aufwendig gestaltetes Kreuzreliquiar aus Esztergom (U).

„Byzanz & der Westen. 1000 vergessene Jahre“ seit 17. März auf der Schallaburg.

Weitere Informationen zur Schallaburg und zur aktuellen Ausstellung gibt es hier.

Einen Rundgang durch die Burg zeigt dieses Video.

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