Von der Bibel zur Banknote

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28. Februar 2019 – Seit über 500 Jahren wird in der Schweiz gedruckt. Was mit einfacher Handarbeit begonnen hat, ist heute eine hochtechnologisierte Branche, die vom Buch bis zur Kreditkarte zahlreiche Produkte herstellt. Die neue Ausstellung im Landesmuseum Zürich „Von der Bibel zur Banknote. Drucken seit 1519“ gibt einen Überblick über die Geschichte des Druckens, thematisiert die technischen Entwicklungen und stellt Bestseller aus 500 Jahren vor. Die Ausstellung ist noch bis zum 22. April 2019 zu sehen.

Blick in die Ausstellung. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum.

Drucken hat in der Schweiz eine lange Tradition. In Zürich hat diese Erfolgsgeschichte auch mit Christoph Froschauer zu tun. Der Bayer war nach seiner Druckerlehre in Augsburg Anfang des 16. Jahrhunderts an die Limmat gezogen und hatte dort eine kleine Druckerei übernommen. Diese baute er mit den Jahren zu einem Verlagshaus aus. Das Unternehmen existiert bis heute und heißt seit 1798 Orell Füssli.

Blick in den Maschinensaal für Buchdruck, mit Miller- und Heidelberg-Pressen. Foto: Archiv Orell Füssli.

Die Geschichte des Druckens ist eng mit der technischen Entwicklung verbunden. Bis 1843 wurde auch in Zürich mit Handpressen gearbeitet. Danach ersetzten Schnellpressen und später das Offsetverfahren die Handarbeit. Die Technologien wurden immer besser und ermöglichten die Herstellung von großen Auflagen in kurzer Zeit. Davon profitierte etwa die Produktion von Zeitungen und Zeitschriften, welche sich ab dem 18. Jahrhundert an eine wachsende Leserschaft wandten.

Blick in die Ausstellung. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum.

Daneben wurden in Zürich seit den Anfängen auch Bücher gedruckt. Die Literatur der letzten fünf Jahrhunderte lässt Rückschlüsse auf die Themen zu, welche die Leserinnen und Leser interessiert hat. Während im 16. und 17. Jahrhundert vor allem religiöse und wissenschaftliche Werke nachgefragt wurden, stieg später der Bedarf an Reiseliteratur und Kinderbüchern.

Postkutsche auf der alten Grimselstrasse. Die Fotochromolithografie ermöglicht es, schwarz-weiße Fotografien mittels Steindruck farbig abzubilden. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum.

Mit dem aufkommenden Tourismus begann die Produktion von Souvenirs. Die im 19. Jahrhundert aufkommende Technik der Fotochromolithografie deckte diese Nachfrage und wurde zu einem wirtschaftlichen Faktor. Die Bilder, welche fotografische Genauigkeit mit Farben kombinierten, erfreuten sich großer Beliebtheit und wurden tausendfach hergestellt. Die Verbreitung von touristischen Motiven war nicht nur für die Druckunternehmen lukrativ, sondern verstärkten auch die Reisebewegungen in die Schweiz. Eine Win-Win-Situation.

Blick in die Ausstellung. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum.

Weitere interessante Themenfelder sind Reisepässe, Landkarten, Werbeplakate oder die Herstellung von Kreditkarten, Aktien und Banknoten. Gerade die Produktion von Papiergeld ist hochkomplex. Weil Fälschungen immer besser werden, müssen die Sicherheitsmerkmale auf den neuen Noten laufend weiterentwickelt und angepasst werden. Der Bereich Sicherheitsdruck ist also ständig im Innovationsmodus.

Weitere Bilder aus der Ausstellung und der Geschichte des Unternehmens Orell Füssli:

Eine 5-Franken-Note der 2. Serie, die von 1914 bis 1980 in Umlauf war. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum.

Die 10-Franken-Note der 5. Serie in der Kupferdruckmaschine. Foto: Franz Opitz / Archiv Orell Füssli.

Produktion von 10-Franken-Noten der 9. Serie. Ein Bogen umfasst 54 Banknoten. Foto: Dominic Büttner / Orell Füssli Verlag.

Die Produktion der Kreditkarte Eurocard ist der erste grosse Auftrag für Orell Füssli im Bereich der Bank- und Kreditkarten. Foto: Archiv Orell Füssli.

Besucher finden zusätzliche Informationen auf der Webseite des Schweizer Nationalmuseums.