Auktion 8

[bsa_pro_ad_space id=4]

Am 24. und 25. November 2014 findet in Genf bei Numismatica Genevensis SA die achte Auktion statt, die ein Angebot vereint, das weithin seinesgleichen sucht. Zahlreiche Raritäten, geschätzt zum Teil im sechsstelligen Bereich, könnten durchaus neue Preisrekorde aufstellen.

Datum/Zeit
23.11.2014 - 24.11.2014
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 8

Münzen von historischer Bedeutung in feinster Qualität

Das noble Hotel Beau-Rivage am Ufer des Genfer Sees wird zum Schauplatz einer der bedeutendsten Auktionen des Jahres 2014. Numismatica Genevensis SA hält hier seine achte Auktion ab, die ein Angebot vereint, das weithin seinesgleichen sucht. Zahlreiche Raritäten aus der Antike, der Islamischen Welt, aus Bayern, Griechenland, Italien und der Schweiz, geschätzt zum Teil im sechsstelligen Bereich, könnten durchaus neue Preisrekorde aufstellen.

Schon bei einem Blick auf die griechischen Münzen beginnt das Staunen. Viele Stücke stammen aus der Sammlung Joseph J. Grano, dessen Name den Lesern der Businessweek vertraut sein dürfte. So zum Beispiel der emblematische Stater der Parisii mit seiner Darstellung, die weit vorausweist in die Kunst der Moderne (Nr. 6, Taxe: 30.000 CHF). Seine Erhaltung zu nennen, können wir uns für diesen Vorbericht sparen. Praktisch alle angebotenen Stücke sind mindestens vorzüglich, häufig handelt es sich um eines der besten erhaltenen Exemplare, gelegentlich sogar um das Beste überhaupt.

Nr. 31: PANTIKAPEION (Schwarzmeerregion). Goldstater, um 360-350 v. Chr. Anohin 91. Aus der Sammlung des Großfürsten Alexander Michailowitsch und der Sammlung J. W. Garrett. Vorzüglich. Taxe: 150.000,- CHF.

Wie zum Beispiel jener erstaunliche Stater der Stadt Pantikapeion aus der Sammlung des russischen Großfürsten Alexander Michailowitsch (Nr. 31, Taxe: 150.000 CHF). Gegen ihn verblasst geradezu die wesentlich bekanntere Variante dieses Typs mit dem ausdrucksstarken Panskopf, die am Übergang von der Spätklassik zum Hellenismus entstand (Nr. 32, Taxe: 50.000 CHF).

Nr. 61: PTOLEMAIOS, Satrap von Ägypten 323-305. Goldstater, 312/1, Alexandria. Unpubliziert. Vorzüglich. Taxe: 200.000,- CHF.

Man möchte ins Schwärmen geraten, und muss sich doch zur Kürze mahnen. Deshalb seien als Beispiele für die unglaubliche Qualität der griechischen Münzen nur noch zwei Stücke genannt: Ein äußerst seltener Goldstater von Eukratides I. (Nr. 59, Taxe: 50.000 CHF) und ein exzeptioneller Goldstater des Satrapen Ptolemaios I., geprägt 312-311 in Alexandria, der auf der Vorderseite den Alexanderkopf mit der Elefantenhaut zeigt (Nr. 61, Taxe: 200.000 CHF).

Und das ist erst der Anfang! Was in der Abteilung „Römische Kaiserzeit“ zu sehen ist, übertrifft diese Auswahl noch! Man muss unbedingt die phantastische Serie perfekter Aurei erwähnen. Man denke nur an den seltenen Aureus des Postumus mit der Darstellung Neptuns auf der Rückseite (Nr. 128, Taxe: 75.000 CHF).

Nr. 94: ANTINOOS. Bronzemedaillon, Bithynion. Blum 8, Tf. II, 15. Aus Auktion Giessener Münzhandlung 76 (1996), 310. Taxe: 300.000,- CHF.

Aber dann kommt man schon zu den außergewöhnlich gut erhaltenen Bronzemünzen, und an ihrer Spitze die wohl schönste Münze mit dem Porträt des Lieblings von Hadrian, Antinoos, die überhaupt existiert. Sie wurde geprägt von der Vaterstadt des verstorbenen Jünglings, von Claudiopolis-Bithynion, wo Antinoos nach seinem Tode göttliche Verehrung fand (Nr. 94, Taxe: 300.000 CHF).

Nr. 131: PROBUS, 276-282. Bronzemedaillon mit Silbersud. Gnecchi II, S. 119, vgl. 33 und Tf. 121, 3 (stgl.). Aus Sammlung William James Conte, NAC 51 (2009), 402. Taxe: 250.000,- CHF.

Wer bei dem Namen „Probus“ vor allem an günstige Antoniniane denkt, der wird in dieser Auktion eines Besseren belehrt. So wird ein herrlicher Aureus dieses Kaisers angeboten, den die Autoren des Katalogs als eines der schönsten im 3. Jahrhundert n. Chr. geprägten Stücke bezeichnen. Er verbindet die kaiserliche Büste mit der des Sonnengottes (Nr. 130, Taxe: 200.000 CHF). Und sofort folgt ein Bronzemedaillon des gleichen Herrschers mit vollständigem Silbersud, das die drei Monetae auf der Rückseite zeigt. Auch hier treten der Sonnengott und der Kaiser gemeinsam auf der Vorderseite auf (Nr. 131, Taxe: 250.000 CHF).
Und als wäre all das noch nicht genug, kommen nun 79 Stücke einer „Sammlung von Spätrömern mit namhaften Provenienzen“. Dass damit keine Kleinbronzen gemeint sind, versteht sich von selbst.

Nr. 209: OLYBRIUS, 472. Tremissis, Mailand. RIC 3004. Aus Sammlungen Ponton d’Amécourt , Jameson 538 und Mazzini. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 200.000,- CHF.

Spektakulärer Höhepunkt dieser an Höhepunkten wahrlich nicht armen Sammlung ist der Tremissis des Olybrius. Dieser ephemere Kaiser herrschte nur wenige Monate im Jahr 472. Seine Münzen gehören zu den großen Raritäten der römischen Numismatik (Nr. 209, Taxe: 200.000 CHF). Sie denken, Romulus Augustus sei seltener? Nun, auch von ihm wird ein Solidus angeboten (Nr. 211, Taxe: 150.000 CHF).

Wer nun meint, das seien alle Höhepunkte gewesen, der irrt. Der zweite Teil der Auktion beinhaltet Prägungen der Islamischen Welt. Und da wird es richtig spannend. Was wird zum Beispiel die Drachme aus dem Jahr 694 (75 AH) bringen, die den betenden Kalifen in allen Details zeigt (Nr. 221, Taxe: 20.000 CHF)? Und wie steht es mit der ersten islamischen Goldmünze nach byzantinischem Vorbild (Nr. 226, Taxe: 75.000 CHF)?

Bislang völlig unpubliziert war die erste islamische Münze auf dem indischen Subkontinent von der Münzstätte Hind (Nr. 238, Taxe: 150.000 CHF). Und von dem ungewöhnlichen Set von vier Proben, die 1880/1 (1298 AH) in Paris für den Marokkanischen Herrscher hergestellt wurden, waren immerhin zwei bislang nicht dokumentiert (Nr. 264, Taxe: 125.000 CHF). Aus dem Jahr 968 (357 AH) kannte die Numismatik keine in Oman geprägte Goldmünze. Nun kann Numismatica Genevensis ein Exemplar anbieten, das dazu auf einem ungewöhnlich breiten Schrötling geprägt wurde, so dass die gesamte Inschrift zu lesen ist und damit ihre historischen Geheimnisse verrät (Nr. 280, Taxe: 125.000 CHF).

Nr. 296: SAFAWIDEN. Suleiman I., AH 1079-1105 (1668-1694). 20 Ashrafi AH 1096 (1685), Isfahan. A M2657. Sehr schön. Taxe: 100.000,- CHF.

Mindestens genauso selten ist eine schwere Goldmünze der Safaviden im Gewicht von 56,98 g, die 1685 (1096 AH) in Isfahan von Sulayman I. als Neujahrsgeschenk an einen Hofbeamten vergeben wurde (Nr. 296, Taxe: 100.000 CHF). Diese Geschenkmünzen sind schon in Silber selten. Was wird dieses außergewöhnliche Stück bringen?
Beenden wir diesen Teil der Auktionsvorschau mit zwei seltenen Münzen aus dem indischen Mogulreich. Sein Herrscher Jahangir ließ nicht nur eine Serie von Goldmünzen prägen, die auf einer Seite die Sternzeichen abbildete. Einige wenige davon schmückte er zusätzlich mit seinem Porträt. Damit handelt es sich um die ersten Herrscherporträts auf Münzen der Moguln und um ein sehr frühes Beispiel für die Porträtkunst auf islamischen Münzen (Nr. 307, Taxe: 100.000 CHF).

Nr. 310: INDIEN. Präsidentschaft von Bombay. Mohur zu 15 Rupien AH 1184 (1770), Bombay. KM 183. Aus Auktion NGSA 4 (2006), 698. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 125.000,- CHF.

Einen ganz anderen historischen Hintergrund hat ein äußerst seltenes Stück der Britischen Ostindien-Kompanie. Im Jahr 1770 (1184 AH) gab man ein 15 Rupien-Stück heraus, das – ohne vorher die Erlaubnis eingeholt zu haben – den Namen des Herrschers nannte. Alamgir fühlte sich beleidigt, und die Ostindien-Kompanie, die in diesen Jahren mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatte, wählte den einfacheren Weg, indem sie die gesamte Emission einschmelzen ließ, bevor diese in Umlauf gelangen konnte. Es überlebten nur wenige Stücke (Nr. 310, Taxe: 125.000 CHF).

Nr. 316: DEUTSCHLAND. Bayern. Maximilian Joseph, 1806-1825. 20 Dukaten 1806. Kahnt 65c. Unikum. Aus Auktion Hirsch 20 (1959), 182a. Vorzüglich. Taxe: 200.000,- CHF.

Und damit sind wir beim dritten Teil der Auktion angelangt: Münzen aus aller Welt. Last, but not least, umschreibt nicht wirklich, was nun kommt. Die meisten Auktionshäuser würden sich glücklich schätzen, allein aus diesem dritten Teil eine der größten Auktionen ihrer Geschichte zu machen. Nennen wir nur zwei Seltenheiten aus dem Deutschen Reich. Da entdeckt der Kenner einen äußerst seltenen 20fachen Dukat aus Bayern, der im Jahr 1806 ausgegeben wurde. Es handelt sich um nichts weniger als die größte Goldmünze Deutschlands im 19. Jahrhundert (Nr. 316, Taxe: 200.000 CHF). Nicht zu vergessen die wahrscheinlich uniken 10 Goldgulden Friedrich Wilhelms III. von Sachsen-Altenburg aus dem Jahr 1672 (Nr. 323, Taxe: 100.000 CHF)!

Nr. 331: RDR. Sigismund, 1446-1496. 7 Dukaten 1486 (1563), Hall. Fr. 7. Aus Sammlung Arthur Graf Enzenberg. Vorzüglich. Taxe: 250.000,- CHF.

Übertroffen wird das nur durch ein sehr seltenes Beispiel des Goldabschlags zum ersten Taler im Gewicht von 7 Dukaten aus der Sammlung des Grafen Arthur von Enzenberg. Geprägt wurde dieses Stück wohl 1563 anlässlich eines Besuchs von Kaiser Ferdinand I. mit seinen Söhnen Maximilian und Karl in der Münzstätte von Hall (Nr. 331, Taxe: 250.000 CHF). Von einem seiner Nachfolger, Leopold I., stammt ein 10 Dukaten-Stück, geprägt 1663 in Breslau, eines der seltensten Habsburger Multipla, das die Numismatik kennt (Nr. 333, Taxe: 150.000 CHF).

Wenden wir uns dem fernen Asien zu. Man darf wirklich gespannt sein, was die kleine Serie von Golddollars aus den Jahren 1916 und 1923, geprägt in der bedeutenden Hafenstadt Tianjin, bringen wird (Nr. 354-358; Taxen pro Los zwischen 20 und 30.000 CHF).
Nur etwas für Spezialsammler ist die außergewöhnliche Sammlung von Proben zu den Münzen des französischen Indochina. Herausragendes Beispiel ist hier ein undatierter Tael aus Hanoi von 1943, von dem nur zwei Stücke bekannt sind (Nr. 425, Taxe: 10.000 CHF).

Vergessen wir nicht die Münzen des modernen Griechenlands. Numismatica Genevensis kann hier nicht nur ein Beispiel für die mit nur 76 in Paris geprägten Stücken äußerst seltene Emission von 100 Drachmen des Jahres 1876 bieten (Nr. 445, Taxe: 75.000 CHF), sondern auch eine mit 5 bekannten Exemplaren noch seltenere Probe zur Ausgabe des Jahres 1875 (Nr. 444, Taxe: 250.000 CHF).

Nr. 522: ITALIEN. Marie-Louise von Österreich. 5 Lire 1821, Mailand. Mont. 116. Aus Auktion Sternberg 1984, 739. Vorzüglich. Taxe: 150.000,- CHF.

Wenn es dann nach Italien geht, wird die Dichte an Raritäten noch größer. Von 74 Stücken sind 5 mit sechsstelligen Schätzungen versehen, bei 8 Stücken liegt die Taxe zwischen 50 und 100.000 CHF. 29 Lose werden mit 10.000 und mehr Schweizer Franken bepreist. Nennen wir nur die drei „Spitzenreiter“: Ein 10 Ecu-Stück in Gold, geprägt von Victor Amadeus 1634 in Turin (Nr. 463, Taxe: 250.000 CHF), ein 50 Lire-Stück des Königreichs Italien von 1864, das nur in 103 Exemplaren ausgegeben wurde (Nr. 482, Taxe: 250.000 CHF) und die seltenste Münze der napoleonischen Zeit, das berühmte 5 Lire-Stück von 1821 aus Parma, das auf der Vorderseite die zweite Gattin Napoleons, Marie-Louise von Österreich, zeigt (Nr. 522, Taxe: 150.000 CHF).

Nr. 581: SCHWEIZ. Basel. 20 Dukaten 1741. Fr. 56. FDC. Taxe: 500.000,- CHF.

Beenden wir diesen Auktionsvorbericht mit einem letzten Paukenschlag: Mit einem 20fachen Dukat aus Basel, geprägt mit den Talerstempeln von 1741. Es handelt sich um das einzige im Handel verfügbare Stück. Das zweite bekannte Exemplar – von schwächerer Qualität – liegt heute im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Nr. 581, Taxe: 500.000 CHF).

Den Katalog finden Sie online hier.

Ein gedrucktes Exemplar des Kataloges können Sie gegen eine Schutzgebühr von 50 Euro bestellen bei Numismatica Genevensis SA, Rond-Point de Plainpalais 1, CH-1205 Genève, Tel: +41 / 22 / 320 46 40, E-Mail: info@ngsa.ch