Éditions Victor Gadoury und Alain Weil, Monaco

[bsa_pro_ad_space id=4]

Eine vergessene Sammlung kommt auf den Markt: Die Sammlung Fernand David

Er gehörte zu den bekanntesten Sammlern seiner Epoche: Fernand David, reicher Pariser Fabrikant von Posamenterien, Spitzen und Stickereien. Um 1900 nutzten die größten französischen Numismatiker Davids Sammlung, um ihre Forschungen voranzutreiben. Sie schätzten den charmanten und kenntnisreichen Kollegen, dessen Münzen – wie die vieler anderer Glaubensgenossen – zum großen Teil während des Zweiten Weltkriegs gestohlen wurden. Trotz einiger Lücken gehört seine Sammlung zu den bedeutenden Generalsammlungen mit einem Schwerpunkt auf der Antike und Frankreich!

Éditions Victor Gadoury und Alain Weil bieten gemeinsam am 12. März 2022 dieses unglaubliche Ensemble in Monaco an. Es enthält 870 Lose, darunter große Raritäten wie einen Familienaureus des Septimius Severus, äußerst seltene Goldmünzen der französischen Könige und perfekt erhaltene Beispiele der Münzprägung der Féodales, nicht zu vergessen kunstvolle Medaillen und historische Zeugnisse von hohem Rang.

Die Sammlung wurde mit dem Wissen eines erfahrenen Numismatikers und dem Geld eines bedeutenden Fabrikanten zusammengetragen, der – ganz verhaftet in die Gewohnheiten seiner Zeit – die historische Bedeutung eines Stücks über seine makellose Erhaltung stellte. Erwarten Sie deshalb viel, aber nicht nur vorzügliches! Natürlich gibt es zahlreiche perfekte Münzen, aber auch aufregende Stücke in der Erhaltung „sehr schön“. Die Sammlung Fernand David ist die perfekte Chance für jeden Sammler, beeindruckende Münzen aus einer noch beeindruckenderen Sammlung zu erwerben.

Feinste Aurei

Nach einer kleinen Partie griechischer Goldmünzen folgt eine umfangreiche Serie von rund 50 Aurei, darunter große Raritäten teilweise von feinster Qualität. Dazu gehören unter anderem seltene Aurei der zwölf Caesaren und ihrer Familienangehörigen wie Antonia, Drusus und Agrippina. Wer herausragende Erhaltungen liebt, sollte sich die Aurei des Lucius Verus und der Severer ansehen. Die Familienprägungen des Septimius Severus mit den Porträts der Iulia Domna und der Söhne Caracalla und Geta sind schlicht und ergreifend spektakulär.

Rund 50 Lose mit spätantiken und byzantinischen Solidi setzen das Angebot fort, auch hier findet der Kenner seltene Prägungen zu günstigen Schätzungen, ein Blick lohnt sich unbedingt!

Los 113: Philipp IV. der Schöne (1285-1314). Denier ou florin d‘or à la Reine. Fast vorzüglich. Taxe: 8.000 EUR.

Französische Goldmünzen: Prachtvolle Zeugnisse des Mittelalters

Besonderes Augenmerk legte der Sammler auf die prachtvollen Goldmünzen des französischen Spätmittelalters der Epoche des Hundertjährigen Krieges. Rund 70 Lose stammen aus dieser Epoche. Wir zeigen beispielhaft einen Florin d‘or Philipps IV., genannt der Schöne, der mit seiner Vernichtung des Templerordens ihren Fluch auf seine Nachkommen heraufbeschworen haben soll.

Los 197: Heinrich II. (1547-1559). Double Henri d‘or à la cuirasse damasquinée, Paris 1552. Selten. Sehr schön. Taxe: 4.000 EUR.

Exquisite Porträts der französischen Könige

Wie für einen französischen Sammler nicht anders zu erwarten, liegt der Schwerpunkt der Sammlung auf den Münzen des französischen Königtums. Dabei achtete der Sammler nicht nur auf die Seltenheit seiner Stücke, sondern auch auf die Qualität der Porträts. Hier sehen wir einen seltenen doppelten Henri d‘or à la cuirasse damasquinée, der 1522 in Paris geprägt wurde.

Das Porträt des jungen Ludwigs XV.

Als der Urenkel Ludwigs XIV. 1715 den französischen Thron bestieg, war er gerade einmal fünf Jahre alt. Deshalb verschob man die Krönung in Reims auf das Jahr 1722. Trotzdem prägte natürlich die Münzstätte in Reims. Zu ihren Produkten gehören die sehr seltenen doppelten Louis d’or aux insignes.

Fast noch seltener ist der in Lyon geprägte einfache Louis d’or aux insignes vom ersten Typ des Jahres 1716. Er wurde lediglich einige Tage Anfang des Jahres geprägt.

Los 267: Ludwig XV. (1715-1774). Essai in Gold zum Écu au Bandeau, Paris 1740. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 50.000 EUR.

Eine Probe in Gold zum Ecu au Bandeau

Von höchster numismatischer Bedeutung ist eine Probe zum Ecu au Bandeau in Gold, die das großartige Jugendporträt Ludwigs XV. zeigt. Auch wenn die Quellenlage für diese Emission sehr schlecht ist, scheint es, als habe der König persönlich den Wunsch geäußert, sein kindliches Porträt, das seit 1726 auf den Münzen zu sehen war, durch ein ihm inzwischen wesentlich ähnlicheres zu ersetzen.

Französische Münzen von größter Seltenheit und höchster Qualität

Wer französische Münzen sammelt, sollte nicht versäumen, sich diesen Katalog aufmerksam durchzublättern, und zwar gleichgültig, welche Qualitäten er bevorzugt. Es sind für jeden Sammler aufregende Stücke vorhanden, auch wenn wir uns in diesem Auktionsvorbericht natürlich auf die spektakulären Raritäten beschränken. Aber auch für den kleinen Geldbeutel gibt es ein umfangreiches Angebot. Die Schätzungen beginnen bereits bei 250 Euro.

Wesentlich höher wird natürlich der Zuschlag für eines der Kabinettstücke aus dem 19. Jahrhundert ausfallen: Auguste François Michaut, einer der begabtesten Stempelschneider seiner Epoche, schuf das Porträt von Ludwig XVIII. Natürlich wurde davon erst eine Probe angefertigt.

Überhaupt enthält die Sammlung Fernand David eine Vielzahl an interessanten Proben, so auch einen goldenen Essai von 1853 oder etwas später zum 5 Franc-Stück Napoleons III. von dem bisher nur zwei Exemplare bekannt waren.

Los 395: Henri II. (1547-1559). Teston, Paris 1558. Selten. Feine Tönung. Gutes sehr schön. Taxe: 400 EUR.

Die schönsten französischen Testons

Fernand David sammelte nicht nur Goldmünzen. Er interessierte sich für alle Münzen Frankreichs, so dass die Auktion jedem Kenner die Möglichkeit bietet, eine Fülle von interessanten Prägungen aus dieser großartigen Sammlung zu erwerben – vom Mittelalter bis zur Herrschaft Napoleons. Die Schätzungen sind bescheiden. Sie beginnen ab 100 Euro und bewegen sich meist im dreistelligen Bereich. Dass dafür Pfennige der Karolinger und einige der schönsten Porträts der französischen Könige zu haben sind, sollte für jeden Kenner Anreiz sein, sich diesen Katalog aufmerksam anzusehen.

Los 523: Lothringen. Charles IV., 2. Herrschaft (1661-1675). Charles d‘or, 1669. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 10.000 EUR.

Eine interessante Partie von Münzen aus Lothringen

Ausländer vergessen manchmal, wie wichtig das Herzogtum Lothringen in der frühen Neuzeit war. Es stellte sich in der Reformation auf die Seite der Katholiken und entwickelte sich zu einem verlässlichen Partner für die Habsburger und Bayern. Das brachte ihm die Feindschaft der französischen Könige, aber gleichzeitig beste Möglichkeiten, seine Töchter in den Königshäusern zu platzieren und hohe Positionen im katholischen Militär zu erreichen: Karl IV. zum Beispiel, von dem ein überaus seltener Charles d’or au buste lauré von 1669 angeboten wird, kämpfte im 30-jährigen Krieg auf der Seite des Kaisers gegen Frankreich!

Los 535: Aquitanien. Eduard, der Schwarze Prinz (1362-1372). Pavillon de la première émission pour Bordeaux. Vorzüglich. Taxe: 7.000 EUR.

Monnaies d’or Féodales

Rund 30 Lose mit Goldmünzen der „Féodales“, also nicht-königliche Prägungen aus Frankreich werden angeboten. Das wohl schönste Stück ist ein Pavillon des schwarzen Prinzen, Eduard von Woodstock, ältester Sohn und Thronerbe des britischen Königs Eduard III., der allerdings vor seinem Vater starb. Die eindrucksvolle Münze, die ihn thronend unter einem Baldachin, umgeben von Straußenfedern zeigt, ist nicht nur perfekt erhalten, sondern auch von einer besonders scharfen Prägung.

Münzen aus aller Welt

Von „Allemagne“ bis „Vatican“ reicht das Spektrum der Sammlung, wenn es um das Ausland geht. Fernand David trug seine Münzen mit viel historisch-numismatischem Verstand zusammen, so dass in der Sammlung zahlreiche historisch interessante Münzen zu finden sind, von denen wir hier eine Auswahl präsentieren.

Europäische Medaillen

Mit demselben Kunstverstand begeisterte sich der Sammler für Medaillen, von denen die Auktion eine reiche Auswahl bietet. Die Türkenkriege, der 30-jährige Krieg, detailreiche Porträts und historische Ansichten: Wer Medaillen zu schätzen weiß, darf nicht versäumen, sich den Katalog anzusehen. Natürlich liegt der Schwerpunkt auf Frankreich, auch wenn aus vielen verschiedenen Gebieten auserlesene Werke zu finden sind.

Los 792: Lothringen. Antoine (1508-1544). Grand Écu au buste à mi corps du duc cuirasse. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 6.000 EUR.

Lots für Investoren und Silbermünzen aus aller Welt

Die Auktion schließt mit einigen Lots von häufigeren historischen Goldmünzen, die vor allem für Investoren interessant sein dürften sowie mit Silber und Bronzemünzen aus aller Welt. Hier sind die weiteren Münzen der „Féodales“ eingeordnet. Das herausragende Stück ist ein überaus seltener und ausnehmend gut erhaltener Grand Écu des Antoine von Lorraine mit dessen Porträt.

Die Auktion schließt mit Andenken an die französische Revolution, darunter ein Wachsporträt, das wahrscheinlich den amerikanischen Freiheitshelden George Washington zeigt, sowie sinnvoll zusammengestellten Lots.

 

Sie können den Katalog bestellen bei Éditions Victor Gadoury, 57, rue Grimaldi, 98000 Monaco; Tel: +377 93 25 12 96; Fax: +377 93 50 13 39; via Email.

Im Internet finden Sie ihn auf der Website von Gadoury. Selbstverständlich ist auch das Live-bidding via Biddr möglich.