Bunbury, Edward Herbert (1811-1895)

von Hadrien Rambach

Der Rechtsanwalt Sir Edward Bunbury, Bart., Mitglied des Parlaments, spielte eine aktive Rolle in der Numismatic Society of London: Er trat ihr 1853 bei, gehörte jeweils von 1876 bis 1879, von 1880 bis 1881 und von 1882 bis 1884 dem Rat an und war von 1881 bis 1882 Vizepräsident. Er hielt mehrere Vorträge über griechische Münzen (1865, 1868, 1869, 1881 und 1883). Zu seinen Lebzeiten verkaufte Bunbury am 22. und 23. März 1850 einige antike Münzen als „Sammler“ und am 27. März 1854 als „bekannter Sammler“. Nach seinem Tod am 5. März 1895 wurden seine Münzen von Sotheby, Wilkinson & Hodge, vom 10. bis 14. Juni 1895, vom 15. bis 23. Juni 1896 und vom 7. bis 12. Dezember 1896 verkauft.

Um das Vorwort von Sotheby’s Auktionskatalog zu zitieren: „Es handelt sich in erster Linie um die Sammlung eines Gelehrten, und der nützliche Zweck, dem sie diente, wird durch die zahlreichen literarischen Werke des verstorbenen Besitzers deutlich illustriert. In der Tat kann man sagen, dass sie die Grundlage für seine 1879 veröffentlichte ‚Geschichte der antiken Geographie‘, seine zahlreichen Artikel in ‚Smiths Wörterbuch der griechischen und römischen Biographie und Mythologie‘ und die entsprechenden Bände der ‚Geographie‘ sowie seine vielen Beiträge auf den Seiten der ‚Numismatischen Chronik‘ bildete.“ Bunbury war sogar so gelehrt, dass er es wagte, die bestehende Klassifizierung der seleukidischen Münzen in Frage zu stellen und die Zuordnung einiger Münzen von Antiochus Hierax zu Antiochus III. zu ändern.

Als Anekdote sei noch erwähnt, dass sein Urgroßvater, der sechste Baron, „den Grafen von Derby beim ersten Rennen eines neuen Pferderennens auf den Epsom Downs im Jahr 1779 begleitete, und er und der Graf beschlossen, dass das Rennen ein jährliches Ereignis werden sollte. Sie warfen eine Münze, um den Namen zu bestimmen. Wäre die Münze anders gefallen, würde das Rennen, das stets am ersten Samstag im Juni auf der Pferderennbahn von Epsom ausgetragen wird, nun Bunbury und nicht Derby heißen.“

Bibliographie:

  • Harrington Manville, Biographical dictionary of British and Irish numismatics, London 2009, S. 45; John Spring, Ancient Coins Auction Catalogues 1880-1980, London 2009, S. 297.
  • Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auktion 91: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part I, Zürich, 23. Mai 2016, S. [67]-[79].
  • Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auktion 99: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part II, Zürich, 29. Mai 2017, S. 47-63.
  • Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auktion 105: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part III, Zurich, 9. Mai 2018, S. 82-105.

 

Dieser Artikel wurde zuerst in einem Katalog des Auktionshauses Numismatica Ars Classica veröffentlicht.