Dunham, William Forrester (1857-1936)

Obwohl er offenbar nie ein gewähltes Amt im Chicago Coin Club bekleidete, war William Forrester Dunham als 17. Gründungsmitglied (Beitritt im Februar oder März 1919) ein eifriger Förderer des Clubs. Noch im Gründungsjahr ließ er Aluminiumtoken mit der Aufschrift WILLIAM F. DUNHAM/ ONE/ MILL/ 1919// GEORGE WASHINGTON/ ONE/ DISME/ 1792 anfertigen, um andere Münzliebhaber zu ermutigen, dem Club beizutreten: Für einen Jahresbeitrag von einem Dollar erhielten Mitglieder zusätzlich zur Vereinszeitschrift einen One-Mill-Token. Vor der Gründung des Chicago Coin Clubs war Dunham von 1905 bis 1907 Präsident der Chicago Numismatic Society gewesen. 1909 war er Vorstandsvorsitzender der American Numismatic Association und 1915 Vorstandsmitglied.

William Forrester Dunham (*3. Oktober 1857, +12. Oktober 1936) arbeitete nach seinem Studium an der University of Illinois zunächst als Lehrer, stieg dann aber ins Lebensmittelgeschäft ein. Später sollte er als Apotheker in Chicago und Mitglied der Chicagoer Börse ein Vermögen machen. Seine Sammelinteressen reichten von griechischen, römischen und japanischen Prägungen bis zu US-Münzen, den sogenannten „Hard Times Token“, Briefmarken-Kapselgeld und päpstliche Medaillen. 1904 erwarb er den 1804 Dexter Dollar für $1.100, und 1906 ergatterte er den H.P. Smith Half Eagle von 1822 für $2.165. Beide Münzen wurden bei der ANA-Convention 1920 in Chicago ausgestellt. (Seine restliche Sammlung von US-Münzen war so gut wie vollständig.)

Er verfasste „Easy Finding List of Hard Times Tokens“ (1910) und „Check List of Encased Postage Stamps“ (1915), zwei Werke die noch heute relevant sind. Als lebenslanges Mitglied des Art Institute of Chicago schenkte er der Einrichtung seine Sammlungen griechischer, römischer und japanischer Münzen sowie päpstlicher Medaillen. Von seinen US-Münzen konnte er sich nicht so leicht trennen: Lee Hewitt (Chicago Hall of Fame Nr. 6) zitierte 1961 J. Henri Ripstra (Chicago Hall of Fame Nr. 1), der bei der Begebenheit anwesend gewesen war, und erzählte, dass „der Agent des verstorbenen J. P. Morgan Herrn Dunham $40.000,00 für den Half Eagle von 1822 angeboten hatte – zu der Zeit waren $10.000,00 die höchste Summe, die je für eine US-Münze gezahlt worden war –, doch Dunham schlug das Angebot mit den Worten aus, dass all die Millionen von Mr. Morgan nicht genug seien, um diese Münze zu bekommen.“ (In seinem Katalogeintrag für den Half Eagle von 1822 erwähnt B. Max Mehl $35.000 als letztes Angebot.) Zusammen mit den übrigen US-Münzen verblieb der Half Eagle bis zu Dunhams Tod in seiner Sammlung. Den von B. Max Mehl verfassten Katalog der Sammlung Dunham von 1941 kommentierte John W. Adams mit den Worten: „1+; ein Meilenstein: … Abschließend für Briefmarken-Kapselgeld und Dime-Proben …“

 

Dieser Artikel erschien zuerst in der Chicago Coin Club Hall of Fame und wird hier mit freundlicher Genehmigung des Chicago Coin Clubs veröffentlicht.