Jameson, Frédéric-Robert (1861-1942)

von Hadrien Rambach

Robert Jameson war ein Cousin des Schweizer Bankiers Baron Hottinguer. Jameson hatte schottische Vorfahren, war ebenfalls Bankier und wurde seinerzeit zum Régent der Banque de France ernannt. Wir wissen, dass er ein beeindruckendes Immobilienimperium besaß, auch die Gebäude der Avenue Velasquez Nr. 6-8 in 75008 Paris gehörten dazu. Jameson war während des Ersten Weltkriegs Leiter eines Bahnhofs in Paris, wofür er mit der Légion d‘Honneur ausgezeichnet wurde. Er wurde selbst zu einem Fachmann für Numismatik und veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Artikel über Funde griechischer Münzen.

Sein Katalog mit mehr als 3.000 Münzen wurde von Feuardent Frères unter folgendem Titel veröffentlicht: „Collection R. Jameson. Monnaies impériales romaines“, vier Bände, Paris 1913-1932 (2620 griechische und 538 römische Münzen). Jameson hatte die gesamte Sammlung Evans mit griechischen Münzen erworben und im Juni 1906 bei einer Auktion in Paris 583 Lose mit Doubletten verkauft. Jameson „starb 1942 und die Sammlung wurde privat aufgelöst. Die ersten 150 Stücke wurden 1946 an Gulbenkian verkauft, die restlichen Stücke wurden von Jacob Hirsch erworben, der sie sowohl direkt an Sammler verkaufte als auch in Auktionen versteigerte. Eine beachtliche Menge befand sich zum Zeitpunkt des Todes des Händlers noch in seinem Bestand und wurde von Leo Mildenberg verkauft, die letzten Stücke wechselten in den 1980ern den Besitzer“.

Bibliographie:

  • Alan Walker, „Catalogues and their collectors“, in: American Journal of Numismatics, Bd. 20 (2008), S. 597-615: S. 602-604 und 613-614.
  • Hadrien Rambach, „Provenance glossary“, in: Numismatica Ars Classica, Auction 91: the George W. La Borde collection of Roman aurei – Teil I, Zürich, 23. Mai 2016, S. [67]-[79].
  • Hadrien Rambach, „Provenance glossary“, in: Numismatica Ars Classica, Auction 99: the George W. La Borde collection of Roman aurei – Teil II, Zürich, 29. Mai 2017, S. 47-63.
  • Hadrien Rambach, „Provenance glossary“, in: Numismatica Ars Classica, Auction 105: the George W. La Borde collection of Roman aurei – Teil III, Zürich, 9. Mai 2018, S. 82-105.

Dieser Artikel wurde zuerst in einem Katalog des Auktionshauses Numismatica Ars Classica veröffentlicht.