Walter, John Whitney (1934-2018)

von Hadrien Rambach

John Whitney Walter war New Yorker Geschäftsmann und Gründer mehrerer Unternehmen im Elektronikbereich mit Fokus auf Sicherheitsausrüstung, Telekommunikation und Beratung. Nach dem Schulabschluss in Connecticut studierte Mr. Walter an der Norwich University in Vermont (Abschluss 1955) und schloss sein Studium an der Columbia University mit einem MBA ab. Zwischen Bachelor und Master diente er zwei Jahre als Leutnant in der Armee und war während der kriegsfreien Zeit in Heidelberg stationiert. Als Erfinder und Patentinhaber arbeitete John Walter in den 70ern für Teleprompter und gründete dann sein eigenes Unternehmen: National Security Systems, das Alarmsysteme herstellte und installierte, bei denen die von ihm patentierte Technologie mit Flüssigfolie auf Glas sowie ein von ihm entworfenes Sicherheitspanel und -system eingesetzt wurde. Im Laufe der Jahre, während er noch National Security Systems leitete, arbeitete er mit der Trump Organization an vielen Hotels und Apartmentgebäuden in New York City, Las Vegas und Atlantic City und setzte dabei sein Wissen über Sicherheitssysteme ein. Als Cousin des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump war er als Chief Project Officer für die Planung und den Bau des Trump Village zuständig (einem Komplex in Brooklyn mit ca. 3.700 Wohneinheiten). Er engagierte sich aktiv in der Congregational Church von Manhasset – wo er Anfang der 1960er seine Frau kennenlernte. Sie sangen im dortigen Chor und übernahmen Aufgaben im Vorsitz des Kuratoriums und der Diakonie. Zudem trug Walter mit seinen Kenntnissen in den Bereichen Sicherheitssysteme, Elektronik und Bauwesen dazu bei, die Kirche am Laufen zu halten.

Katalog von 1999 mit der Sammlung John Whitney Walter mit Münzen von 1797.

Von 2000 bis 2005 war Mr. Walter erster Vizepräsident der American Numismatic Society. Er wurde mit vier „Personal Choice Exhibit“-Awards der American Numismatic Association Convention ausgezeichnet und auf der letzten ANA World’s Fair of Money Convention in Philadelphia stellte er seine umfangreiche Sammlung von Fehlprägungen aus. Der Anstoß zur Numismatik kam schon in sehr jungen Jahren, als er in den 30ern einen kolumbianischen Halbdollar von 1892 geschenkt bekam und mit seinem Vater eine Ausstellung von US-Papiergeld bei der Chase National Bank besuchte. Er begann in den 1940ern, aufmerksam Wechselgeld zu durchsuchen und kaufte viele Münzen von Jack Friedberg bei Gimbel’s. Er trug eine außergewöhnliche Serie amerikanischer Münzen zusammen (was ihm den Spitznamen „Mr. 1796“ einbrachte), die im Mai 1999 von Stack’s versteigert wurde. Seine US-Banknoten wurden im Oktober 2004 von Lyn Knight versteigert.

Mr. Walter baute auch eine Sammlung römischer Münzen auf: Seine 1984 begonnene, großartige Serie „The Men of Rome“ mit 79 Aurei wurde erst vervollständigt, als er im Juni 1990 den prächtigen Clodius Albinus erwarb, der später in die Sammlung George La Border (NAC 91, Los 33) gelangte. Die Partie wurde kurz darauf von Stack’s und Harlan J. Berk versteigert. Einige dieser (unverkauften?) Stücke tauchten erneut bei der Stack’s Bowers Auktion am 14. Auktion 2018 in Philadelphia auf (z. B. der Aureus des Titus, Nr. 36 im Jahr 1990 = Nr. 20114 im Jahr 2018), sowie griechische Münzen (wie ein athenischer Golddiobol) und einige kleinere moderne Stücke.

Bibliographie:

  • Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auction 91: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part I, Zurich, 23 May 2016, pp. [67]-[79]
  • Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auction 99: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part II, Zurich, 29 May 2017, pp. 47-63.
  • Hadrien Rambach, “Provenance glossary”, in Numismatica Ars Classica, Auction 105: the George W. La Borde collection of Roman aurei – part III, Zurich, 9 May 2018, pp. 82-105.

 

Dieser Artikel wurde erstmals in einem Katalog des Auktionshauses Numismatica Ars Classica veröffentlicht.