mit freundlicher Genehmigung von Dr. Jürg Conzett
Geld und Währungen in der Geschichte
Teil 3: Die Neuzeit
Numismatik ist etwas für Spezialisten! Die meisten Münzsammler sind eingeschworen auf ihr kleines Sammelgebiet und wissen kaum etwas über Nachbardisziplinen. Und doch möchte man manchmal gerne eine Übersicht haben, wann wie auf der Welt gezahlt wurde. Das MoneyMuseum in Zürich hat zu diesem Thema vor einigen Jahren eine beliebte Broschüre vorgelegt, die mittlerweile völlig überarbeitet wurde. Wir stellen den neuen Text mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Jürg Conzett in der MünzenWoche vor.
Spanischer Peso
Die spanische Ausbeutung Amerikas im 16. Jahrhundert
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts machte eine Reihe von glücklichen Zufällen aus der Mittelmacht Spanien das reichste und mächtigste Land der Welt. 1519 eroberte Hernán Cortés mit einem Heer von nur 600 Mann das mächtige Aztekenreich und 1531 gelang es Francisco Pizarro mit 180 Soldaten, das Reich der Inka zu vernichten.
Den wahren Reichtum Spaniens begründeten aber nicht die Beute, sondern die Silbervorkommen von Potosí und Zacatecas. Hier wurden mittels neuester Techniken unglaubliche Mengen von Silber gewonnen. Erreichten in den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts „nur“ 86 Tonnen Silber Spanien, steigerte sich die Silberlieferung in den 70er Jahren auf 1.119 Tonnen, um während des ersten Drittels des 17. Jahrhunderts bei 2.200 Tonnen pro Jahrzehnt zu stagnieren.
Zwei große Gefahren bedrohten diesen Reichtum. Das waren auf der einen Seite die Naturgewalten, die mit ihren Stürmen und Unwettern immer wieder Tribut forderten: 402 Schiffe fielen ihnen in den hundert Jahren zwischen 1546 und 1650 zum Opfer. Wenn man daran denkt, dass so ein Schiff durchaus 300.000 Reales de a ocho an Bord haben konnte, begreift man, warum heute privat finanzierte Expeditionen durchgeführt werden, um diese Wracks zu bergen. Auf der anderen Seite organisierten die gegen Spanien Krieg führenden Nationen England, Frankreich und Holland regelmäßig Kaperfahrten, um spanische Schiffe aufzubringen. Bis zu 15 % des für Sevilla bestimmten Silbers konnten englische Piraten – darunter der bekannte Francis Drake – zeitweise abfangen.
Natürlich erreichte trotzdem der Hauptteil des Silbers seinen Bestimmungsort, und das bedeutete einen gewaltigen Machtzuwachs für den König von Spanien, der sich über Steuern und Abgaben den Löwenanteil des Silberstroms sicherte. Doch weder Philipp II. (1556–1598) noch seine Nachfolger schafften es, dieses Kapital sinnvoll in einen Aufbau der Infrastruktur zu investieren. Stattdessen bezahlten sie mit dem Silber aus der Neuen Welt die Glaubenskriege im Alten Europa, was sogar die schier unerschöpflich scheinenden Edelmetallvorräte Amerikas überforderte: Philipp II. musste gleich mehrmals den Staatsbankrott erklären.
Die spanische Mentalität, die alle Handelsgeschäfte und handwerklichen Tätigkeiten für eines Edelmanns nicht würdig erachtete, sorgte dafür, dass das Silber nicht in Spanien blieb, sondern ins europäische Ausland abfloss, so dass der venezianische Botschafter bereits im Jahr 1595 hellsichtig schreiben konnte. „Über den Schatz, der aus Westindien nach Spanien gelangt, sagen die Spanier anscheinend nicht zu Unrecht, dass er für sie die gleiche Wirkung hat wie Regen auf Hausdächern. Wenn es heftig regnet, strömt das Wasser herab, ohne dass die ersten, auf die es trifft, davon profitieren können.“
So kam das Silber also ganz Europa zugute – und das gerade zur rechten Zeit. Durch die Blüte der Renaissance war der Handel stark angestiegen. Doch der ständige Mangel an Silber hatte den Warenaustausch erschwert. Nun erreichte endlich genug Edelmetall Europa, dass so viel Münzen geprägt werden konnten, wie gebraucht wurden. Die Reales de a ocho, die gegen Waffenlieferungen und Soldgelder in die verschiedenen Länder Europas flossen, wurden eingeschmolzen und in die eigene Landeswährung verwandelt. So finanzierte das spanische Silber das deutsche, italienische, englische und holländische Wirtschaftswachstum.
Spanien, Philipp II., König von Spanien 1556-1598, Real de a ocho, Silber, Segovia, 1580
„Die“ Silbermünze von Spanien, der Real de a ocho, erlebte ihren Durchbruch nicht in ihrem Heimatland, sondern in der Neuen Welt. In einem Schreiben von 1537 ermächtigte der Gouverneur von Neuspanien die Münzstätte von Mexiko-Stadt, Stücke zu 8, 4, 2, 1 und ½ Real zu prägen. Zunächst wurde das neue Nominal wegen technischer Schwierigkeiten kaum ausgeprägt, aber schon um 1560 verbreitete es sich im ganzen spanischen Reich.
Unser Stück wurde im Jahr 1580 in Segovia hergestellt, deutlich erkennbar an dem Münzzeichen, einem Aquädukt. Dort hatte Philipp II. mit Hilfe seiner österreichischen Verwandten die modernste Prägestätte der damaligen Zeit einrichten lassen. Sie war mit den gerade erst in Hall erfundenen Walzenprägewerken ausgestattet, mit denen eine wesentlich sauberere Prägung als mit der Hammerprägung möglich war.
Spanien. Philipp V., König von Spanien 1700-1746, Real de a ocho, Silber, Mexiko City, 1738.
Schiffspesos, so nannte man die Münzen, die aus der Neuen Welt nach Spanien kamen. Pesos, weil es sich um Stücke im Gewicht (peso) von acht Reales handelte, und Schiff, da man annahm, die groben Stücke seien während der Überfahrt geprägt worden, um die Steuer, die auf Silberbarren zu entrichten war, zu umgehen – Münzen durften in Spanien zollfrei eingeführt werden.
Die Rückseite zeigt die Säulen des Herakles, die seit der Antike als die Grenze der bewohnbaren Welt galten, mit dem Spruchband PLVS VLTRA (lat. darüber hinaus). Sie wurden zu einem Symbol der Neuen Welt – das Symbol des Dollarzeichen $ soll aus den beiden Säulen und dem darum gewunden Spruchband entstanden sein.
Die spanischen Reales waren die wichtigste Handelsmünze des Fernen Ostens. Ganze Schiffsladungen von Silber wurden nach Indien und China gebracht, um dort Luxusgüter wie Seide, Tee oder Gewürze zu kaufen. Während in Indien alles spanische Silber sofort in Rupien umgeprägt wurde, verwendeten die Chinesen die fremden Münzen gerne für den eigenen Zahlungsverkehr.
Die negative west-östliche Handelsbilanz kehrte sich erst um, als die Engländer das Opium entdeckten. Damit wurde ein lukrativer Dreieckshandel zwischen England, Indien und China möglich, der die Benutzung des Peso überflüssig machte: billige Baumwollware wurde von England nach Indien verbracht, dort gegen Opium getauscht, das man nach China lieferte, um dafür Luxuswaren für England einzuhandeln.
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Der Kampf um die Neuen Welten
Mit der Entdeckung der neuen Handelsrouten richtete sich die Begehrlichkeit auch der anderen westlichen Nationen auf die Bodenschätze und Erzeugnisse aus Übersee. Während Südamerika fest in spanischer Hand blieb, kämpften Holländer, Engländer und Franzosen in Afrika, Nordamerika und dem Fernen Osten um Absatzgebiete und Handelsprivilegien.
Während Gold, Elfenbein und Sklaven aus Afrika kamen, lieferte Nordamerika vor allem Felle. Der Ferne Osten war wegen seiner hoch entwickelten Produkte des Kunsthandwerks, seiner Seide, des Tees und vor allem wegen seiner Gewürze „das Sehnsuchtsziel“ der Kaufleute des 16. und 17. Jahrhunderts. Hier konnten die größten Renditen erzielt werden. Nehmen wir nur das Beispiel der Muskatnüsse, die ausschließlich auf den kleinen Bandainseln erzeugt wurden. Kosteten dort zehn Pfund Muskatnüsse weniger als einen englischen Penny, zahlte man für dasselbe Gewürz in London mehr als 2 Pfund und 10 Schillinge – eine Gewinnspanne von sagenhaften 60.000 – in Worten sechzigtausend – Prozent.
Kein Wunder, dass in Europa zahlreiche private Handelsgesellschaften entstanden, die darauf hofften, in Übersee, vor allem in Ostindien, gute Geschäfte zu machen. Sie investierten das Kapital ihrer Anleger in Schiffsexpeditionen in den Fernen Osten. Nach der Rückkehr der Handelsflotten wurde der Gewinn unter den Investoren aufgeteilt. Nicht nur England besaß seine Ostindien-Kompanie, auch in den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Portugal, Frankreich, Österreich und Preußen war so ein Gewinn versprechendes Unternehmen gegründet worden.
Der Handel mit Amerika und Afrika wurde ebenfalls über private Handelsunternehmen abgewickelt. Ihre Gründungen und überseeischen Handelsimperien entwickelten sich zu einer Tauschmasse, die während des 18. Jahrhunderts immer wieder bei Vertragsschlüssen in den verschiedenen europäischen Kriegen zur Disposition stand. So brachte zum Beispiel 1713 der Frieden von Utrecht, der den spanischen Erbfolgekrieg beendete, für Großbritannien Nordamerika, Neufundland und das Gebiet um die Hudson Bay, neben dem Monopol für den Sklavenhandel in den spanischen Kolonien Amerikas.
Wie die Eingeborenen damit umgingen, dass man ihre Welt in Europa verteilte, davon zeugen nur wenige Quellen. Asiaten und Afrikaner, „Indianer“ und Inder, sie alle hatten keine Wahl, als sich der überlegenen militärischen Macht der Europäer zu fügen, die dank ihrer mit feuerkräftigen Kanonen ausgestatteten Schiffe und ihrer leicht transportablen Gewehre trotz einer zahlenmäßigen Unterlegenheit auf die Dauer in jedem Kampf Sieger blieben.
Genauso siegte auch das westliche Geldsystem zusammen mit dem auf Gewinn ausgerichteten Kapitalismus über die einheimischen Zahlungsmittel und Gesellschaftsformen. Wenn unsere Welt heute so ist, wie sie ist, beherrscht von westlichen Vorstellungen und Wirtschaftssystemen, dann ist die Wurzel dazu im 16. Jahrhundert zu suchen.
Holländischer Gulden
Handelsnetz der Holländer
Ihre Nähe zur rauen Nordsee hatte die Niederländer zu hervorragenden Seeleuten gemacht, die mit ihren Schiffen die Weltmeere befuhren. Das bedeutendste holländische Fernhandelsunternehmen war die Vereinigte Ostindische Kompanie, über die der Gewürzhandel mit Indien und Indonesien abgewickelt wurde. Sie besaß das niederländische Handelsmonopol für alle Gebiete östlich des Kaps der Guten Hoffnung und versorgte halb Europa mit Gewürzen wie Nelken, Muskat und Zimt. Die niederländische Westindienkompanie organisierte den Handel mit Westafrika und Amerika. Ihre bekannteste Kolonie war Neu-Amsterdam, heute bekannt als New York.
Spanische Niederlande – Flandern, Karl V., Kaiser des deutschen Reichs 1520-1556, König von Spanien 1516-1556, Karolusgulden o. J., Gold, Antwerpen
Karl V. war nicht nur Kaiser des Deutschen Reichs, er übte auch das Amt des Königs von Spanien aus und kontrollierte so die beiden Sizilien, die überseeischen Besitzungen und – vielleicht am wichtigsten – die reichen Niederlande, die wegen ihrer regen Handelstätigkeit und ihrer bedeutenden Tuchproduktion den größten Teil des Steueraufkommens im spanischen Reich bestritten.
Schuf Karl im Deutschen Reich mit seinen Reichsmünzverordnungen von 1524 und 1551 im Reichstaler ein einheitliches Nominal, so ließ er in den Niederlanden eine etwas leichtere Silbermünze ausprägen, den Karolus, zu dem es auch ein Äquivalent in Gold gab.
Niederlande – Westfriesland, 14 Gulden, Gold (9,94 g), 1751
Die Niederlande, die sich im 16. Jahrhundert im sogenannten 80-jährigen Krieg ihre Unabhängigkeit von Spanien erkämpft hatten, bestanden, wie der Name schon sagt, aus mehreren, von einander innenpolitisch unabhängigen Provinzen. Jede einzelne von ihnen hatte das Recht auf eine eigene Münzprägung, solange sie sich nach den gemeinschaftlichen Vorgaben richtete. Anfang des 17. Jahrhunderts hatte man den Gouden rijder eingeführt, eine Großgoldmünze im Wert von 14 Gulden, deren Name den der Silbermünze „Rijder“ aufnahm, die ihrerseits ihre Bezeichnung nach dem Reiter auf der Vorderseite trug.
Das Reich der Habsburger
Wie sagte man früher? Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Österreich, heirate! Gemeint ist damit die Tatsache, dass durch eine erfolgreiche dynastische Politik innerhalb weniger Generationen ein Reich entstand, das nicht seinesgleichen hatte: Maximilian I. brachte durch seine Heirat mit der Erbin von Burgund die reichen Niederlande und Teile des heutigen Frankreichs an sich. Sein Enkel, Karl V., erbte dazu von seiner Mutter Spanien und das Königreich Neapel. Doch schon nach ihm wurde dieses gewaltige Reich wieder geteilt. Die deutschen Habsburger übten das Amt des römischen Kaisers aus und beherrschten Österreich und weite Teile Osteuropas. Von dort aus reisten Kaufleute vor allem in die Levante und nach Afrika. Ihre Münze, der Maria-Theresien-Taler, sollte im 19. Jahrhundert die östliche Hemisphäre erobern.
Österreich, Maria Theresia, Erzherzogin von Österreich 1740-1780, Taler, Silber (28,0 g), Günzburg 1765
Schon kurz nach ihrer Thronbesteigung begann Maria Theresia, Taler zu prägen, doch der berühmte Maria-Theresien-Taler mit seinem immer gleich bleibenden Gewicht und Feingehalt entstand erst im Jahr 1753, als sich Österreich und Bayern auf eine gemeinsame Handelsmünze einigten, den Konventionstaler, von dem genau 10 Stück aus einer feinen Kölner Mark Silber (= 233,856 g) geprägt werden sollten. Die Randschrift IVSTITIA ET CLEMENTIA (lat. für Gerechtigkeit und Milde) machte es unmöglich, vom Rand unmerklich Silber abzufeilen und damit den Wert der Münze zu mindern. Das Gewicht und der Silbergehalt des Talers waren also garantiert, wenn Inschrift und Umschrift intakt waren. Das konnte jeder schnell überprüfen – so wurde der Maria-Theresien-Taler die beliebteste Handelsmünze ihrer Zeit.
Österreich, Maria Theresia, Erzherzogin von Österreich 1740-1780, Taler, Silber (27,98 g), Günzburg, nach 1780
Maria Theresia ist auf dem klassischen Stück nicht mehr jung. Sie trägt den Witwenschleier – ihr Mann starb 1765. Ihr Titel lautet Maria Theresia Römische Kaiserin, Königin von Ungarn und Böhmen. Weitere Titel wie der des Erzherzogs von Österreich werden auf der Rückseite erwähnt. Die Signatur unter dem Halsabschnitt bezieht sich auf die Münzbeamten der Münzstätte Günzburg, damals eine der wichtigsten der Habsburger Monarchie.
Über Triest, den Hafen der Donaumonarchie, flossen die Taler nach Ägypten, damals ein Zentrum des Kaffeehandels. Die arabische Welt lieferte das Silber nach China und Indien, wo damit Gewürze und andere exotische Waren bezahlt wurden. Gold und Elfenbein, Straußenfedern und Sklaven kamen gegen österreichisches Silber aus Afrika nach Europa.
Doch 1780 starb die Kaiserin. Ihr Nachfolger stand vor der Wahl, eine neue, eigene Handelsmünze zu schaffen oder den Maria-Theresien-Taler beizubehalten.
Augsburger Kaufleute baten Joseph II., den Taler mit dem Portrait seiner Mutter weiterzuprägen. Der stimmte zu und entschied sich, das Porträt der Günzburger Taler, das ihm am besten gefiel, auf alle Nachprägungen zu setzen, die bald nicht nur dort, sondern auch in Wien, Karlsburg (Siebenbürgen), Prag, Kremnitz, Mailand und Venedig hergestellt wurden.
Als man Mitte des 19. Jahrhunderts in Österreich darüber nachdachte, die Umlauffähigkeit des nicht mehr ins Währungssystem passenden Maria-Theresien-Talers einzustellen, sicherte Kaiser Franz Joseph II. mit dem Artikel 19 des kaiserlichen Patents vom 19. September 1857, dass der Taler weiterhin für den Fernhandel ausgeprägt werden sollte. Bis heute produziert die Münze Österreich diese Münze.
Praktisch in jedem Reisebericht des 19. Jahrhunderts, der seinen Protagonisten ins Osmanische Reich oder nach Nordafrika führte, kommt der Maria-Theresien-Taler vor. Er wurde von den Einheimischen Abu Teir (Vater des Vogels, nach dem doppelköpfigen Adler auf der Rückseite), Abu gnuchtu (Vater der Zufriedenheit) oder einfach Rial bzw. Rial namsawi (österreichischer Taler) genannt. Sein Wert schwankte von Ort zu Ort – nur als Anhaltspunkt: Captain R. A. Mignan, der um 1820 Oman bereiste, berichtete, dass eine Dattelpalme damals mit 10 Maria-Theresia-Talern bezahlt wurde und dass so ein Baum im Jahr Früchte im Wert von ein bis anderthalb Talern brachte. Im Gebiet des Tschadsees rechnete man eine dieser Silbermünzen zu 4.000 Kaurimuscheln und in Dschedda bezahlte man um 1810 eine Unze Feingold mit 22 Talern.
Als Mussolini seine Invasion von Abessinien plante, brauchte er Maria-Theresien-Taler, weil sie dort das gängige Zahlungsmittel darstellten. Schuschnigg, der sich von Mussolini dafür politische Unterstützung erwartete, lieferte die Münzstempel nach Rom, wo große Mengen dieser Münzen geprägt wurden.
Überhaupt finanzierte der Maria-Theresien-Taler die Unternehmungen aller Kriegsparteien des zweiten Weltkriegs in der Levante und in Afrika. Zwischen 1936 und 1939 wurden die österreichischen Münzen in London, Bombay, Paris und Brüssel geprägt, nach dem Krieg übernahm die Münzstätte von Birmingham die Produktion. Zu diesem Zeitpunkt war die Nachfrage nach dem Maria-Theresien-Taler allerdings bereits rückläufig. Saudi Arabien hatte ihn offiziell schon 1928 abgeschafft. Abessinien folgte nach dem zweiten Weltkrieg. Jemen setzte ihn 1960 außer Kurs, Oman 1972. Doch selbst heute noch findet man in den Basaren im Nahen Osten Maria-Theresien-Taler, die von den Juwelieren angekauft werden, um sie zu Schmuck zu machen.
Der Franc
Napoleon erobert Europa
Als am 3. September 1791 die neue französische Verfassung verkündet wurde, hatte nicht nur die Vernunft bzw. die Philosophie der Aufklärung einen Sieg errungen. Die Franzosen hatten sich gleichzeitig alle absolutistisch regierten Staaten Europas zum Feind gemacht. Um gegen die überlegenen Gegner zu bestehen, schuf das revolutionäre Frankreich ein neues militärisches Konzept: das Volksheer, in dem Soldaten aus Überzeugung kämpften und Fähige zu höchsten Ämtern aufstiegen. Der Besiegte wurde nicht unterjocht, sondern als Mitkämpfer für die Errungenschaften der französischen Revolution vereinnahmt. Napoleon sollte dieses Heer benutzen, um halb Europa unter französischen Einfluss zu bringen.
Die Völker Europas erfuhren durch die Feldzüge Napoleons nicht nur Niederlage und tiefes Leid. Die Siege Frankreichs brachten gleichzeitig neuen Wind und neue Ideen. Dazu gehörte auch die französische Währung, der Franc.
Mit diesen Münzen hatte Frankreich seine monetäre Einheit verwirklicht. Im ganzen Land konnte man mit französischen Francs bezahlen. Dabei galt das Dezimalsystem, also der Franc zu 100 Centimes. Erfunden hatte nicht Frankreich dieses rationale Rechensystem; Peter der Große (russischer Zar 1682–1725) hatte seine Währung bereits nach diesem Prinzip gestaltet. Allerdings verbreiteten erst die französischen Eroberungen das einfach zu benutzende Nominalsystem in ganz Europa.
Der Name „Franc“ ist übrigens uralt. Erstmals wurde eine Münze dieses Namens im Jahr 1360 geprägt, um das Lösegeld für den in Gefangenschaft geratenen französischen König an die Engländer zu bezahlen. Die Aufschrift der Münzvorderseite beinhaltete dabei den Titel „REX FRANCORUM“ (lat. für König der Franken), woraus der Name für die Münze entstand.
Frankreich, Napoleon, Erster Konsul der französischen Regierung 1799-1804, 5 Francs, Silber (24,83 g), Paris, Jahr 8 (= 1799)
Die französischen Abgeordneten reorganisierten nicht nur das Münzwesen. Auch der als kirchlich empfundene Kalender wurde erneuert. So lesen wir auf unserer Münze „Jahr 8“. Dieses Datum bezieht sich auf den Beginn der revolutionären Zeitrechnung am 14. Juli 1789, also auf den Tag, an dem die Bastille gestürmt wurde.
Statt in Wochen teilte man das Jahr in Dekaden, ging also nach demselben als vernünftig empfundenen System vor wie in der Münzprägung. Dort prägte man nicht nur Francs und Centimes, sondern auch das ein- und mehrfache des Décime, des 10-Centimes-Stücks.
Im Jahr 11, also 1802/3, ließ Napoleon zum letzten Mal diesen Münztyp der französischen Revolution prägen, der im Jahr 1795 als erstes 5-Franc-Stück der französischen Revolution geschaffen worden war. Er feiert auf seiner Rückseite die Ideale der Revolution. Links steht die Personifikation der Freiheit, die auf einem langen Stab den Freiheitshut trägt, rechts die Vernunft, gekennzeichnet durch Winkel und Lot. Zwischen ihnen finden wir Hercules, dessen mythische Entscheidung für den anstrengenden, aber tugendhaften Lebensweg in der Malerei immer wieder als beispielhaft aufgenommen wurde.
Der von der Revolution geschaffene Franc verbreitete sich durch die immense Bedeutung der französischen Wirtschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er wurde zur Basis der Lateinischen Münzunion, die am 23. Dezember 1865 zwischen Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz geschlossen wurde. Griechenland trat 1868 bei. Der Vertrag schrieb verbindlich fest, nach welchem Standard die Münzen geprägt werden sollten, um in allen beteiligten Ländern kursieren zu können. Die Lateinische Münzunion war derart erfolgreich, dass Politiker der verschiedenen europäischen Staaten, der USA, Russlands und des Osmanischen Reiches sich in der Weltwährungskonferenz von 1867 überlegten, den Franc zur universalen Weltwährung zu machen. Dies scheiterte am Widerstand Englands und Preußens. Nichtsdestotrotz blieb der Franc eine der wichtigsten Handelswährungen, bis der Dollar ihm nach dem Ersten Weltkrieg den Rang ablief.
Pound Sterling
Das Britische Weltreich vor 1900
1769 erfand Watt die Dampfmaschine, 1785 folgte die von Cartwright entwickelte Webmaschine. Sie schuf die Voraussetzung für eine enorme Steigerung der Produktion an billigen Geweben. England stellte mehr Stoffe her, als im In- und nahen Ausland verkauft werden konnten. Es brauchte neue Absatzmärkte, und so kam es zu einer staatlich geförderten Intensivierung bereits bestehender Handelsverbindungen. Bald waren private Handelsgesellschaften die wirklichen Herren der fremden Märkte. Erst nach der Krönung der englischen Königin zur Kaiserin von Indien kam es zu einem systematischen Ausbau des Empire als Teil des britischen Staates. Im Jahre 1909 herrschte die englische Königin über rund 23 % der Weltbevölkerung.
England, Johann, König von England 1199-1216, Penny (= Sterling), Silber
Schon im 8. Jahrhundert schloss sich Offa von Mercia († 796), einem Königreich auf englischem Boden, der karolingischen Münzreform an. Diese teilte das Pfund Silber – natürlich nicht das moderne, sondern das sogenannte Tower pound mit 349,9 g – in 240 Pfennige, wobei nur letztere ausgeprägt wurden. Die heutige Bezeichnung „Pfund Sterling“ geht fast so weit zurück, denn Heinrich II. (König von England 1154–1189) schuf in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine Münze, die spätere Benutzer Sterling nennen sollten. Ein Pfund Sterling meint damit nichts anderes als das Pfund zu 240 Pennys, auch wenn das aktuelle Pfund seit der Währungsumstellung im Jahr 1971 nur noch aus 100 Pennys besteht.
Unser Stück stammt von dem glücklosen Johann Ohneland.
England, Elisabeth I., Königin von England 1558-1603, Shilling (16,17 g), Silber, 1591
Hatte man während Früh- und Hochmittelalter größere Summen meist in ungemünztem Silber abgewogen, setzten sich im Spätmittelalter größere Silbermünzen durch (siehe dazu Teil II). In England führte Heinrich VII., erster König aus dem Hause Tudor, nach dem Ende der Rosenkriege die Rechnungseinheit Schilling, die zwölf Pfennigen entsprach, als reale Münze ein. Er hielt sich an die damals übliche Vorgehensweise, wie auf den italienischen Vorbildern den eigenen Kopf auf die Vorderseite zu setzen. Seine Nachfolger ahmten dies nach.
England, Elisabeth I., Königin von England 1558-1603, Sovereign zu 30 Shilling, Gold, 1583-1600
Heinrich VII. hatte nicht nur den Shilling eingeführt, sondern auch den Gegenwert von 20 Shilling in Gold, also das Pfund, das mit dem Bild des thronenden Herrschers auf der Vorderseite versehen wurde. Kein Wunder, dass dieser repräsentative Münztyp als Sovereign in die Geschichte einging.
Seine Enkelin, Elisabeth I., gab gleich zwei Sorten dieser großen Goldmünze heraus: den Sovereign zu 20 Shilling, der auf der Vorderseite ihre Büste in der Seitenansicht zeigte, und den „feinen“ Sovereign zu 30 Shilling, der hier zu sehen ist.
Diese prachtvolle Goldmünze ist das Zeugnis einer ersten Blüte Englands, als mutige Seefahrer wie Francis Drake die Weltmeere befuhren, neue Länder entdeckten und die englische Flotte die berühmte spanische Armada besiegte.
Elisabeth I. führte zusammen mit ihrem Berater Sir Thomas Gresham eine umfassende Münzreform durch. Sie ließ systematisch alte, nur wenig silberhaltige Münzen einziehen, um sie durch neue Münzen mit einem höheren Silbergehalt zu ersetzen.
England, Georg III., König von England 1760-1820, Sovereign, Gold
Die finanziellen Belastungen des Kriegs gegen Napoleon hatten eine Reform des englischen Währungssystems überfällig gemacht. Im Jahr 1816 wurde sie durchgeführt. Goldumlaufmünze und wichtigstes Nominal wurde der Sovereign im Wert der früheren Rechnungseinheit, des Pfunds. Durch die immense Ausdehnung des britischen Weltreichs wurde er im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten Handelsmünzen der Welt. Die wichtigste Silbermünze, das 5-Crown-Stück, wurde in Sterlingsilber, also mit einer Feinheit von 925/1000, ausgeprägt.
Als Motiv wählte man eine Darstellung des Schutzheiligen von England: Der hl. Georg als Drachentöter. Der italienische Medailleur der Londoner Münzstätte, Benedetto Pistrucci, hatte diesen beliebten Typ entworfen. Münzen mit dem hl. Georg werden noch heute von der Royal Mint als Anlagemünzen geprägt.
Der US-Dollar
Abspaltung oder Einigung? Der Sezessionskrieg
Der Sezessionskrieg (1861–1865), der Krieg zwischen Nord- und Südstaaten um die Aufhebung oder Beibehaltung der Sklaverei, kostete mehr Amerikaner das Leben als jeder andere Krieg in der Geschichte der USA. Er ist noch heute im Gedächtnis der Amerikaner präsent.
Der Bürgerkrieg leitete große wirtschaftliche Veränderungen ein, welche die Wirtschaftsgeschichte des Landes für viele Jahre prägten: Der industrialisierte Norden hatte über den agrarisch orientierten Süden gesiegt und zwang seine Wirtschaftsform den unterlegenen Südstaaten auf. Gleichzeitig wurde die Verwaltung zentralisiert und damit zahlreiche Vorrechte der Bundesstaaten aufgehoben; so schrieb der Kongress z. B. die erste nationale Einkommenssteuer aus.
USA, 1 Dollar, Silber (26,94 g), Philadelphia, 1799
1792 verabschiedete der Kongress den Mint Act, der die Prägung von Münzen regelte. Dabei wurde der Dollar zur offiziellen Währung der USA erklärt. Er richtete sich hinsichtlich seines Gewichts und Silbergehalts nach den spanischen Reales de a ocho, die in großen Mengen in den USA zirkulierten und als „Dollars“ bezeichnet wurden.
In der ersten Münzstätte der Vereinigten Staaten, in Philadelphia, begann man im Jahr 1794 zu prägen. Als Vorderseitenmotiv hatte der Kongress programmatisch nicht das Bildnis des Präsidenten, sondern die Personifikation der Freiheit, Liberty, festgelegt. Sie ist von Sternen umgeben, deren Zahl den damaligen Mitgliedsstaaten der USA entspricht. Auf der Rückseite musste der Adler als Wappentier der Vereinigten Staaten zu finden sein, sowie die Aufschrift „UNITED STATES OF AMERICA“.
USA, 1 Trade Dollar, Silber (27,22 g), San Francisco, 1875
Der Trade Dollar war die amerikanische Antwort auf die europäischen Münzen, die im Fernen Osten zirkulierten. Er wurde ausschließlich für den Handel mit China, Japan und Korea geprägt und hatte einen leicht höheren Silbergehalt als die amerikanischen Umlaufmünzen.
Seine Vorderseite zeigt Liberty, die als Zeichen des Friedens mit einem Ölzweig nach links, also nach Westen, in die Richtung von China weist.
Der Dollar wird zur Weltwährung
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das amerikanische Wirtschaftssystem von Krisen und Kurseinbrüchen auf dem Aktienmarkt gebeutelt. Um allzu große wirtschaftliche Schwankungen abzufedern, gründete der Kongress im Federal Reserve Act vom 23. Dezember 1913 ein System von privat geführten und lokal orientierten Zentralbanken, die in der staatlich kontrollierten Federal Reserve Bank zusammengeschlossen sind. Alle Banken, die ihren Stammsitz in den Vereinigten Staaten von Amerika haben, müssen Mitglied im Federal Reserve System sein und der für sie zuständigen lokalen Zentralbank zinslos eine bestimmte Menge Geldes zur Verfügung stellen.
Die Federal Reserve Bank zeichnet verantwortlich für die Kontrolle der umlaufenden Geldmenge. Sie ist zuständig dafür, wie viele Dollarscheine jedes Jahr gedruckt, wie viele Münzen geprägt werden. Außerdem hält sie ständig eine Geldreserve bereit, die bei Bedarf verkleinert oder vergrößert werden kann, um so schnell auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren zu können.
Zusammen mit der Federal Reserve Bank wurde die neue Währung der Vereinigten Staaten eingeführt, die Federal Reserve Note, im Volksmund „Greenback“ genannt. Diese Banknoten waren durch den Gold Standard Act von 1900 an eine Golddeckung gebunden. Banknoten, Gold- und Silbermünzen wurden völlig gleichberechtigt nebeneinander ausgegeben und liefen nebeneinander um.
Erst die Weltwirtschaftskrise von 1929 forderte einen Kurswechsel. Präsident Theodore Roosevelt entschied sich angesichts der gewaltigen Massen von Arbeitslosen dafür, durch eine begrenzte Inflation die Mittel freizusetzen, um die Krise zu überwinden. Zu diesem Zweck wertete er den Dollar um 40,34 % ab und verbot gleichzeitig den Umlauf von Goldmünzen. Er erließ außerdem ein Gesetz, das den Besitz von Gold- und Goldmünzen für Privatpersonen unter Strafe stellte – es wurde erst im Jahre 1971 aufgehoben. Nur im zwischenstaatlichen Bereich behielt der Dollar seine Golddeckung.
Dies war die Voraussetzung dafür, dass der Dollar im Abkommen von Bretton Woods zur internationalen Leitwährung werden konnte. Gegen Ende des Krieges waren die europäischen Verbündeten der Vereinigten Staaten auf großzügige Dollarkredite für den Wiederaufbau angewiesen. So erklärten sich die 32 Unterzeichnerstaaten von Bretton Woods bereit, jeden bei der jeweiligen Zentralbank vorgelegten Dollar zum Wert von 35 Dollar auf eine Unze Gold anzunehmen. Gleichzeitig ersetzten viele Banken ihre Goldreserven durch Dollarreserven.
Damit war der Dollarkurs auf Jahre hinaus festgeschrieben. Erst die Aufgabe der Goldbindung im Jahr 1971 machte aus dem US-Dollar eine frei konvertierbare Währung, die mit anderen nationalen Währungen in Konkurrenz treten kann und muss.
USA, 20 $, Gold (33,4 g), 1908
Es geschah bei einem informellen Mittagessen im Jahr 1905, dass der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Theodore Roosevelt, mit dem berühmten Künstler Augustus Saint-Gaudens über die „atrocious hideousness“, also die grässliche Scheußlichkeit, der amerikanischen Münzen diskutierte. Dieses unverbindliche Tischgespräch wurde zur Initialzündung für den Entwurf der Münze, die als die schönste amerikanische Prägung bekannt werden sollte.
Mit dem Rückhalt von höchster Stelle konnte Saint-Gaudens trotz großer Widerstände der staatlichen Münzstätte sein künstlerisches Konzept verwirklichen: eine Liberty, also eine Personifikation der Freiheit, in Frontalansicht und hohem Relief. Nur 12.000 Stücke vom Originalentwurf wurden im August des Jahres 1907 geprägt. Dann musste selbst der Präsident einsehen, dass der Entwurf des Künstlers für eine Massenprägung nicht geeignet war: Bis zu 11 Prägevorgänge waren notwendig, um das gewünschte Relief zu erhalten.
Saint-Gaudens war inzwischen verstorben, und so erhielt sein Gegenspieler, der amtlich bestallte Stempelschneider Charles Barber, die Chance, den künstlerischen Entwurf den Anforderungen der Technik anzupassen. Er schuf ein Münzbild, das zwar nicht „das schönste“, aber immerhin ein sehr brauchbares werden sollte. Der „Double Eagle“ wurde bis zum Jahr 1933 geprägt.
Der Euro
Europa in der Welt
Europa hat unzählige Kriege erlebt und seine Bürger haben daraus gelernt: Im modernen Europa gilt es, nicht die Unterschiede zwischen den einzelnen Nationen herauszustellen, sondern eine gemeinsame Identität als Europäer zu finden. Der europäische Binnenmarkt, der aus Franzosen und Engländern, aus Spaniern und Italienern, aus Polen und Deutschen Mitglieder einer wirtschaftlichen Gemeinschaft macht, ist ein erster Anfang für ein friedliches, vereinigtes Europa. Nur gemeinsam kann das an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen arme Europa gegen Giganten wie die USA oder China bestehen.
Eine gemeinsame Europäische Zentralbank sowie die Einführung des Euro 1999 als Buchwährung, 2002 als reale Umlaufwährung sind die Basis für einen starken europäischen Wirtschaftsraum.
Als die Vertreter von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden am 25. März 1957 die Römischen Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) unterschrieben, war das Fernziel die Schaffung eines gemeinsamen Marktes der beteiligten Nationen. Heute, rund 50 Jahre später, ist dieses Ziel bei weitem übertroffen. Den sechs Unterzeichnern der Römischen Verträge haben sich inzwischen über 20 Nationen in Ost und West angeschlossen, verschiedene weitere Staaten verhandeln derzeit über einen möglichen Beitritt.
Wer Mitglied der EU ist, hat Zutritt zum gemeinsamen, durch keine Zollschranken gehinderten Binnenmarkt und zum ebenso freien Arbeitsmarkt. Inländer und EU-Bürger besitzen auf Grund des allgemein gültigen Benachteiligungsverbots ein Anrecht auf gleiche Behandlung.
Staaten, die sich durch eine niedrige Inflationsrate und einen ausgeglichenen Staatshaushalt qualifizieren, haben die Möglichkeit, auch im eigenen Land den Euro einzuführen. Schon heute kann man in 16 europäischen Ländern mit dem Euro zahlen. Durch seine Einführung hat sich die europäische Währung neben dem US-Dollar als eine starke, weltweite Leitwährung etabliert.
Die früheren Teile der Serie finden Sie im Archiv: Teil 1 und Teil 2.