154. Felzmann Auktion

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Die Numismatik der 154. Felzmann-Auktion konnte in sämtlichen Bereichen sehr gute Ergebnisse erzielen. Es war nicht nur das bestechende Angebot an antiken und neuzeitlichen Goldprägungen, bei dem die Kunden beherzt zugriffen. Auch das prominent bestückte Angebot an Geldscheinen überzeugte die internationale Bieterschaft.

Datum/Zeit
02.11.2015 - 03.11.2015
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


154. Felzmann Auktion

Spitzen-Zuschläge im „goldenen“ Herbst

Die Numismatik der 154. Felzmann Auktion konnte in sämtlichen Bereichen sehr gute Ergebnisse erzielen. Es war nicht nur das bestechende Angebot an antiken und neuzeitlichen Goldprägungen, bei dem die Kunden im Saal, am Telefon und im Internet beherzt zugriffen. Auch das prominent bestückte Angebot an Geldscheinen überzeugte die internationale Bieterschaft.

Los 1281: Ägypten, Ptolemaios II. Philadelphos, 285-246 v.u.Z. Pentadrachme. Ausruf: 7.500 Euro, Zuschlag: 10.000 Euro.

Gleich der Anfang der Auktion versprach Spannung: Im Bereich der Antike standen die goldenen Titelstücke, ein Hemistater aus Syrakus (Los 1241) und eine Pentadrachme aus Ägypten (Los 1281) auf dem Programm. Mehrere Telefonbieter hatten sich angemeldet, um live im Auktionssaal zugeschaltet zu sein. Diesen gelang es trotz zahlreicher Gebotssteigerungen allerdings nicht, einem Onlinebieter das Objekt der Begierde streitig zu machen. Der schöne Hemistater ging für 4.000 Euro an den Bieter aus dem Internet (Ausruf 2.500 Euro). Bei der seltenen Pentadrachme konnte sich hingegen ein beharrlicher Telefonbieter durchsetzen, der für 10.000 Euro den Zuschlag erhielt (Ausruf 7.500 Euro).

Los 1420: Eichstätt, Johann Anton II. von Freyberg, 1736-1757. 10 Kreuzer. Ausruf: 350 Euro, Zuschlag: 2.100 Euro.

Kurze Zeit später sorgte ein 10-Kreuzer-Stück aus Eichstätt für eine der höchsten Gebotssteigerungen im Gebiet der Deutsch-Numismatik (Los 1420). Den Schätzpreis von 350 Euro ließ das Los binnen Sekunden hinter sich und wurde nach ausgiebigem Bietergefecht bei 2.100 Euro zugeschlagen. Dies entspricht dem Sechsfachen des Ausrufpreises. Rekordverdächtig ging es mit einem 10 M Goldstück der Hansestadt Lübeck aus dem Jahr 1901 weiter (Los 1557, Ausruf 1.500 Euro). Das Prachtexemplar ging für den Spitzen-Preis von 3.200 Euro an einen Telefonbieter.

Im Bereich deutscher Nebengebiete überzeugten insbesondere Gulden der Stadt Danzig. Ein attraktiver Goldgulden von 1923 brachte 4.200 Euro (Los 1676, Ausruf 3.500 Euro), ein ½ Gulden desselben Jahres konnte seinen Schätzpreis mit 380 Euro fast vervierfachen (Los 1671, Ausruf 100 Euro).

Los 1795: Russland, Peter I., 1682/1689-1725. Rubel 1705. Ausruf: 5.000 Euro, Zuschlag: 5.400 Euro.

Im Bereich Europa und Übersee setzten gleich mehrere Lose positive Akzente. Ein Rubel-Stück aus Russland mit Konterfei Peter I. brachte 5.400 Euro (Los 1795, Ausruf 5.000 Euro). Eine 1-Franc-Münze mit Bildnis Napoléons wurde von 500 Euro auf 1.400 Euro gesteigert (Los 1856). Interessiert zeigte sich das internationale Publikum auch an österreichischen Münzen unter Regent Franz Joseph: Ein Dukat von 1861 erzielte mit 900 Euro eine beachtliche Steigerung, der Ausruf lag mit 200 Euro deutlich darunter (Los 2213). Ein 100-Kronen-Stück auf das 60. Regierungsjubiläum des Herrschers ging für 4.000 Euro in die USA (Los 2234, Ausruf 2.500 Euro). Auf lebhaften Zuspruch traf auch eine 20-Lei-Münze mit Ferdinand I. Das Prachtstück zu Ehren seiner Krönung zum ersten „König von Rumänien“ war einem Telefonbieter 1.400 Euro wert (Los 2293, Ausruf 750 Euro). 

Los 2428: Türkei, Republik. 30.000 Lira, 1981. London 31,95 g. Internationales Jahr der Behinderten, DICKABSCHLAG-Piedfort. Ausruf: 20.000 Euro, Zuschlag: 20.000 Euro.

Bei Los 2428 bot sich die seltene Gelegenheit, eine 30.000-Lira-Münze zum Internationalen Jahr der Behinderten mit Münzstättenzeichen „White Tower“ als Dickabschlag zu erwerben. Ein Liebhaber nutzte die Chance und sicherte sich diese Top-Rarität zum Preis von 20.000 Euro. Ein höchst rares 500-Lira-Stück mit Prägung „White Tower“ sorgte ebenso für Begeisterung. Das mit 3.000 Euro angesetzte Los 2433 wechselte für 6.000 Euro den Besitzer. Auf ein indisches 100-Rupien-Stück als Dickabschlag hatten es Saal-, Online- und Telefonbieter gleichermaßen abgesehen, was den Startpreis von 200 Euro in die Höhe schnellen ließ. Für 1.200 Euro erhielt schließlich ein Onlinebieter aus Dubai den Zuschlag (Los 2576). Eine noch höhere Steigerung konnte eine Münze aus den vereinigten Arabischen Emiraten verzeichnen. Für mehr als das Zehnfache des Ausrufes wurden die seltenen 50-Dirhams aus dem Jahr 1981 zugeschlagen. Das Startgebot lag bei 200 Euro (Los 2762, Zuschlag 2.100 Euro).

Los 2780: China, Ming Dynastie, 300 Käsh, 1368-1399. Fast vorzüglich erhaltenes Exemplar dieser ersten Banknotenemission der Geschichte. Ausruf: 5.000 Euro, Zuschlag: 25.000 Euro.

Das Highlight des prominent bestückten Banknoten-Sektors bildete unangefochten Los 2780: Ein fast vorzüglich erhaltenes Exemplar der ersten Banknote der Geschichte aus China, angesetzt bei 5.000 Euro. Der gut gefüllte Auktionssaal verfolgte mit Hochspannung einen heftigen Schlagabtausch zweier Saalbieter gegen Internetbieter. Erst bei 25.000 Euro fiel der Hammer des Auktionators.

Los 3001: Russland, Nikolaus II., 1894-1917 um 1914, St. Wladimir-Orden, Kreuz 4. Klasse [mit Schwertern], seltene Version für 35 Jahre, in Gold und Email. Ausruf: 500 Euro, Zuschlag: 1.900 Euro.

Auch der Bereich der Orden und Abzeichen konnte erfreuliche Zuschläge verzeichnen. Insbesondere ein St. Wladimir-Orden des russischen Herrschers Nikolaus II. stand auf der Liste zahlreicher, vor allem internationaler Interessenten. Bei 500 Euro angesetzt, ging die feine Juwelierarbeit für 1.900 Euro nach Ungarn (Los 3001).

Den Abschluss bildeten die gewohnheitsgemäß stark nachgefragten Nachlässe und Sammlungsaufgaben. Allen voran stand eine wahre Wunderkiste mit mehr als 400 Münzen und Medaillen im Fokus des Interesses. Das mehrfach ausführlich besichtigte Objekt erzielte bei einem Ausruf von 700 Euro einen Zuschlag von 1.700 Euro (Los 3039). Die vielen Silberstücke einer Kollektion neuerer kanadischer Kurs- und Gedenkmünzen überzeugten einen Saalbieter, der sich das gepflegte Objekt nach dreifacher Steigerung des Ausrufpreises für 1.500 Euro sicherte (Los 3225).
Auch Liebhaber von Notgeldscheinen kamen auf ihre Kosten: Insbesondere eine 13-bändige Sammlung verschiedenster Bereiche gefiel fachkundigen Sammlern und wurde gegen Ende der Auktion für 1.400 Euro zugeschlagen.

Alle Ergebnisse der Auktion sind online hier einsehbar.

Unverkaufte Lose der 154. Auktion können ab sofort mit einem Nachlass von 10 Prozent – mit Ausnahme limitierter Lose – im Nachverkauf erstanden werden. Die Besichtigung von unverkauften Losen ist ausschließlich am Nachverkaufstag, dem 20. November 2015, im Düsseldorfer Auktionshaus möglich.