Auktion 234 Mittelalter und Neuzeit

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Hervorragende Preise wurden in der Herbstauktion von Gorny & Mosch erzielt. Eine Sammlung exquisiter deutscher Taler brachte Resultate im fünfstelligen Bereich. Aber auch Polen sorgte für Überraschungen.

Datum/Zeit
04.10.2015 - 08.10.2015
22:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 234 Mittelalter und Neuzeit

Polen überrascht bei Neuzeit

Eine ganze Woche lang, vom 5. bis zum 9. Oktober 2015, trafen sich wieder einmal die Münzsammler in München. Der Inhalt von drei Katalogen wollte versteigert werden. Das Angebot reichte von hochwertigen Münzen der Antike bis zu modernen Kunstmedaillen, von Albanien bis Zypern. Hier stellen wir Ihnen die Ergebnisse der Auktion zu Mittelalter und Neuzeit vor. Einen Überblick über die Auktionen zur Antike lesen Sie hier.

Auktion 234 – Mittelalter und Neuzeit
Schon vor der Auktion war klar, dass viele Bieter kommen würden, um bei der Abteilung Altdeutschland dabei zu sein. 

Die Ergebnisse waren dementsprechend. Beginnen wir mit der kleinen Partie von Augsburger Talern, deren Erhaltung jedes einzelne Stück zu einem kleinen Bijoux machte. Die zwölf Stücke waren zwar nicht selten und deshalb nur mit insgesamt 5.800 Euro geschätzt, der Gesamtzuschlag lag aber bei fast dem Doppelten mit rund 11.000 Euro.
Und das war erst der Anfang. In den folgenden zwei Stunden hagelte es geradezu fünfstellige Ergebnisse. Hier die Spektakulärsten:

  • Bayern, Goldmedaille 1777 (Schätzung: 25.000 Euro / Zuschlag: 46.000 Euro), 
  • Bretzenheim, Dukat 1790 (Schätzung: 6.500 Euro / Zuschlag: 13.000 Euro),
  • Corvey, Taler 1652 (Schätzung: 10.000 Euro / Zuschlag: 14.000 Euro),

Nr. 4115: FRIEDBERG. Doppeltaler 1591. Unikum. Vorzüglich. Taxe: 40.000,- Euro. Zuschlag: 65.000,- Euro.

  • Friedberg, Doppeltaler 1591 (Schätzung: 40.000 Euro / Zuschlag: 65.000 Euro),
  • Magdeburg, Doppeltaler 1673 (Schätzung: 30.000 Euro / Zuschlag: 44.000 Euro),
  • Pommern-Stettin, Doppeltaler 1614 (Schätzung: 15.000 Euro / Zuschlag: 20.000 Euro),
  • Regensburg, Schaumünze zu 10 Dukaten 1714 (Schätzung: 15.000 Euro / Zuschlag: 23.000 Euro),
  • Sachsen, Prämientaler 1830 (Schätzung: 20.000 Euro / Zuschlag: 32.000 Euro),
  • Württemberg-Öls, Doppeltaler 1874 (Schätzung: 15.000 Euro / Zuschlag: 22.000 Euro).

Nr. 4415: SACHSEN-COBURG-GOTHA (Kaiserreich). Ernst II., 1844-1893. 20 Mark 1872 E. Äußerst selten. Fast vorzüglich / Vorzüglich. Taxe: 65.000,- Euro. Zuschlag: 85.000,- Euro.

Aber wer glaubt, in der Abteilung Altdeutschland würde sich die teuerste deutsche Münze der Auktion verbergen, der irrt. Mit 85.000 Euro wurde der seltenste Typ aller Reichsgoldmünzen, das 20 Mark-Stück 1872 von Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha zum Spitzenreiter (Schätzung: 65.000 Euro).

Man mag sich bei diesen Preisen durchaus fragen, ob es nicht noch günstige Sammelgebiete gibt, und ja, es gibt sie. Moderne Kunstmedaillen werden völlig unterschätzt. Dies liegt nicht an der mangelnden Kunstfertigkeit der Medailleure, sondern daran, dass Medaillen dank der Exzesse einer wildgewordenen Prägeindustrie in den 70er Jahren heute noch einen schlechten Ruf bei Sammlern haben. Deshalb sind Medaillen das einzige Produkt modernen Kunstschaffens, das von dem Preisanstieg für Gegenwartskunst nicht betroffen ist. Nehmen wir die Serie von Medaillen des weltweit anerkannten und vielfach ausgezeichneten Medailleurs Kauko Räsänen (+ September 2015), die bei Gorny & Mosch angeboten wurde. Sie war bescheiden geschätzt mit Preisen zwischen 50 und 1.000 Euro, wobei die meisten Stücke irgendwo zwischen 100 und 200 Euro lagen. Die meisten erzielten gerade ihren Ausruf, viele blieben unverkauft. Wenn jemand ein Sammelgebiet sucht, in dem es noch viel, viel Luft nach oben gibt, dann sind moderne Kunstmedaillen mit Sicherheit ein lohnendes Objekt.

Nr. 4609: RDR. Ferdinand III., 1637-1657. Doppeldukat 1653, St. Veit. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz / Stempelglanz. Taxe: 5.000,- Euro. Zuschlag: 13.000,- Euro.

Wohingegen das Römisch-Deutsche Reich derzeit sicher nicht unter einem Mangel an Sammlern leidet. Das war an den Ergebnissen deutlich erkennbar. So brachte ein sehr seltener schüsselförmiger Lienzer Denar der Grafschaft Görz 7.500 Euro (Schätzung: 3.000 Euro), ein äußerst seltener Doppeldukat Ferdinands III. von 1653, geprägt in St. Veit 13.000 Euro (Schätzung: 5.000 Euro) und ein vierfacher Dukat von 1864 aus der Münzstätte Wien 11.000 Euro (Schätzung: 7.500 Euro).

Nr. 4854: POLEN. Stephan Bathory, 1576-1586. Taler 1580, Olkusz. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 50.000,- Euro. Zuschlag: 90.000,- Euro.

Kommen wir noch kurz zum Ausland. Hier war Polen der Überflieger. Ein Taler des Stephan Bathory von 1580, geprägt in der Münzstätte Olkusz kletterte von seiner Schätzung mit 50.000 Euro auf 90.000 Euro und wurde damit zum teuersten Stück der Auktion. Von 7.500 auf 36.000 Euro brachte es ein Dukat des Stanislaw August Poniatowski von 1766, geprägt in der Münzstätte Warschau.

Einen Nachbericht der Auktionen 232 und 233 Antike finden Sie hier.

Alle Ergebnisse können im Internet in den Ergebnislisten eingesehen werden.

Die nächste Auktion mit Kunst der Antike findet am 16. Dezember 2015, die nächste Münzauktion vom 7. bis 11. März 2016 statt. Einlieferungen für letztere werden bis 18. Dezember 2015 entgegengenommen. Kontaktieren Sie Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513.

Einen Auktionsvorbericht für Auktion Kunst der Antike bieten wir Ihnen hier.