Die Sammlungen Popken und Horn sind nur zwei Höhepunkte der Künker Sommerauktion 2015, die von 23. bis 25. Juni in Osnabrück stattfindet. Dazu gibt es unter den rund 4.000 Losen mit 5,5 Mio. Euro Schätzung zahlreiche Raritäten aus aller Welt – vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Datum/Zeit
22.06.2015 - 24.06.2015
22:00
Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart
Kategorien
Auktion 263-264
Sammlungen Friedrich Popken und Ernst Otto Horn bei Künker
Es ist wieder einmal für jeden etwas dabei, wenn Künker am Dienstag, dem 23. Juni 2015 um 10.00 Uhr seine Sommerauktion 263 beginnt. Eröffnet wird mit der Sammlung Friedrich Popken, die Raritäten der Münzprägung Erfurts, Halberstadts, Hamburgs und Magdeburgs enthält. Es folgen Münzen und Medaillen aus aller Welt, darunter zahlreiche Raritäten unter anderem aus dem dritten Teil der Sammlung Ernst Otto Horn.
Nr. 3685: ALTDEUTSCHLAND / HAMBURG. Bankportugalöser zu 10 Dukaten 1672. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 30.000,- Euro.
Auktion 264 ist den Goldprägungen gewidmet, bei denen der Kenner nicht nur eine Serie der derzeit Höchstpreise erzielenden britischen 5 Guinea-Stücke findet, sondern auch eine große Auswahl der Hamburger Portugalöser. Es folgen die Münzen des Deutschen Kaiserreichs mit vielen Raritäten, darunter das 3 Mark-Stück „Friedrich der Weise“. Am Nachmittag des 25. Junis 2015 endet die Künker Sommerauktion mit russischen Münzen und Medaillen.
Auktion 263: Sammlung Popken – Sammlung Horn – Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit, aus Europa und Übersee
Der Sammler Friedrich Popken ist Münzfreunden ein Begriff. Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren Teile seiner exquisiten Sammlung bei Künker versteigert. Nun kommen einige Kerngebiete der Sammlung unter den Hammer, die Prägungen Erfurts, Halberstadts, Hamburgs, Magdeburgs und Mindens. Und natürlich findet der Spezialsammler hier jede Menge interessanter Prägungen, und das teilweise bereits für Schätzungen schon im zweistelligen Bereich.
Nr. 301: SAMMLUNG POPKEN. Hamburg. Reichstaler 1680 auf den Frieden von Nijmegen. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 6.000,- Euro.
Wobei die großen Raritäten natürlich höher taxiert sind. Für den spektakulären doppelten Reichstaler von 1634 aus Erfurt auf den Tod Gustav Adolfs mit seiner ins Jahr 1914 zurückreichenden Provenienz ist die Schätzung von 4.000 Euro eher als Startpreis zu verstehen. Das Gleiche gilt für die 7.500 Euro, mit denen der doppelte Reichstaler 1663 aus Halberstadt katalogisiert ist. Bei dem sehr schön erhaltenen Stück handelt es sich um das zweite bekannte Exemplar dieser Emission. Spitzenstück unter den Hamburger Prägungen ist ein Reichstaler von 1680 auf den Frieden von Nijmegen, geschätzt mit 6.000 Euro. Noch seltener, nämlich unik, ist ein dicker Doppeltaler von Magdeburg ohne Jahreszahl, der in den Jahren nach 1549 auf das Augsburger Interim herausgegeben wurde. Das enigmatische Stück, das auf der Vorderseite Christus zeigt, der einem Drachen mit Engels-, Papst- und Türkenkopf gebietet, ist mit 4.000 Euro geschätzt.
Altdeutschland
Und das ist erst der Anfang. Wer immer Münzen aus Deutschland sammelt, gleichgültig aus welcher Epoche, wird ein Stück seiner Sammlerträume in der Künker-Sommerauktion finden.
Nr. 832: ALTDEUTSCHLAND / BURGMILCHLING. Heinrich Hermann Schutzbar, 1591-1649. Reichstaler 1611, Nürnberg. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 4.000,- Euro.
Die Raritäten kommen aus allen Teilen des Reichs und legen Zeugnis ab von dessen einstiger Zersplitterung, die viele unbedeutende Adelsgeschlechter veranlasste, selbst kleinste Städte zu Residenzen auszubauen. Keine 5.000 Einwohner leben heute zum Beispiel in dem mittelfränkischen Wilhermsdorf, für das Heinrich Hermann Schutzbar als Landgraf von Burgmilchling das Münzrecht ausübte. Sein mit 4.000 Euro taxierter Reichstaler von 1611 ist wie alle Prägungen der Milchling äußerst selten.
Nr. 718: ALTDEUTSCHLAND / BRANDENBURG-PREUSSEN. Friedrich Wilhelm III., 1797-1840. Vereinsdoppeltaler 1838 A. Probe. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 20.000,- Euro.
Mindestens genauso selten ist eine Probe zum preußischen Vereinsdoppeltaler von 1838, die als Erstabschlag in fast stempelglänzender Erhaltung angeboten wird. Sie ist mit 20.000 Euro geschätzt, genauso wie ein attraktiver doppelter Reichstaler Ulrichs II. Graf von Ostfriesland, der 1631 auf seine Huldigung geprägt wurde.
Wer lieber große Partien kauft, der sollte sich die Lots genauer ansehen. Unter Nummer 1447 wird eine Sammlung von ca. 4.650 Münzen versteigert, deren Schwerpunkt auf Altdeutschland liegt. Das Spektrum reicht vom Kupferpfennig bis zum doppelten Vereinstaler. Ferner hat der Sammler größere Serien von Münzen aus Großbritannien, Italien, Polen und Russland zusammengetragen. 45.000 Euro beträgt der Schätzpreis. Wer das Objekt genau besichtigt hat, wird es sicher gerne für wesentlich mehr ersteigern.
Europa und Übersee
Natürlich kommen auch die Freunde von Münzen aus aller Welt zum Zug. Für sie gibt es nicht nur eine große Zahl spektakulärer Einzelstücke wie die äußerst seltene Probe zum australischen Penny von 1921 mit ihrer Schätzung von 20.000 Euro, sondern auch interessante Serien.
Nr. 1628: FRANKREICH. Karl der Große, 768-814. Denar, unbestimmte italienische Münzstätte. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000,- Euro.
So werden rund 150 Münzen aus Frankreich angeboten. Das zeitliche Spektrum reicht vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Hervorzuheben ist eine umfangreiche Partie karolingischer Pfennige. Spitzenstück mit seiner Schätzung von 10.000 Euro ist hier ein äußerst seltener Denar Karls des Großen aus einer italienischen Münzstätte, dessen Rückseitenmonogramm den Namen Karls wohl in griechischen Buchstaben schreibt. Mit einer Schätzung von 300 Euro wesentlich billiger, aber münzgeschichtlich mindestens genauso interessant ist eine Probe für das französische 5 Franc-Stück von 1846, die von der Werkstatt D. Uhlhorn im deutschen Grevenbroich angefertigt wurde, um die französische Regierung von der Leistungsfähigkeit deutscher Prägepressen zu überzeugen.
Auktion 264: Goldprägungen – Deutsche Münzen ab 1871 – Russland
Auktion 264 beginnt mit den Goldprägungen. Schwerpunkte sind Frankreich, Großbritannien mit einer umfangreichen Serie von 5 Guinea-Stücken und Ungarn mit zahlreichen Großgoldprägungen aus Siebenbürgen.
Nr. 3454: RÖMISCH-DEUTSCHES REICH. Leopold I., 1657-1705. 10 Dukaten 1692, Wien. Wohl 3. bekanntes Exemplar. Vorzüglich. Taxe: 50.000,- Euro.
Aber auch aus anderen Gebieten kommen höchstseltene Einzelstücke: Aus Italien stammt ein 20 Lire-Stück von 1902, von dem nur 181 Exemplare geprägt wurden (Stgl., 40.000 Euro), aus Norwegen ein Dukat Christians V., bei dem es sich wohl um das 6. bekannte Exemplar in Privathand handelt (ss, 40.000 Euro), aus Südafrika ein Pound von 1902, das man nach dem Ende des Burenkriegs aus dem Gold der neu entdeckten Vorkommen anfertigte (vz, 10.000 Euro) und aus dem Römisch-Deutschen Reich ein 10 Dukaten-Stück von 1692, wohl das dritte bekannte Exemplar (vz, 50.000 Euro).
Nr. 3765: ALTDEUTSCHLAND / NÜRNBERG. 6 Dukaten 1631 mit Titel Ferdinands II. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 60.000,- Euro.
Natürlich findet der Sammler auch in der Abteilung Altdeutschland Begehrenswertes. Hier ragt eine kleine Serie von Hamburger Portugalösern heraus, darunter ein prachtvolles Stück in vorzüglich bis stempelglänzender Erhaltung mit der Darstellung des Hamburger Hafens aus dem Jahr 1672, das mit 30.000 Euro geschätzt wird. Fast noch spektakulärer ist ein Nürnberger 6 Dukaten-Stück von 1631, geprägt mit den Stempeln des Reichstalers. Die stempelglänzende Kostbarkeit ist mit 60.000 Euro taxiert und zeigt auf der Vorderseite ein prachtvolles Stadtpanorama, auf der Rückseite den Reichsadler, der auf der Brust ein Medaillon mit dem Porträt Ferdinands II. trägt.
Nr. 4134: KAISERREICH / SACHSEN. Friedrich August III., 1904-1918. 3 Mark 1917 E. J. 141. Polierte Platte. Taxe: 75.000,- Euro.
Deutschland nach 1871
Unter den Münzen des Kaiserreichs sind auch dieses Mal zahlreiche Raritäten zu finden, angeführt von einem prachtvollen Exemplar „Friedrich der Weise“ in Polierter Platte. Auf 75.000 Euro ist die seltenste Silbermünze des deutschen Kaiserreichs taxiert und sticht damit die seltenste Goldmünze der Serie aus, das 20 Mark-Stück 1872 Ernsts II. von Sachsen-Coburg-Gotha, das in sehr schön bis vorzüglich mit 50.000 Euro zum Ausruf kommt.
Nr. 4469: BRD. Probe zu 5 DM 1952 D „Germanisches Museum“. Schaaf – (vgl. 388/G1). Slg. Beckenbauer -. Taxe: 15.000,- Euro.
Eine ganz spezielle Rarität für alle, die sich mit den Münzen der BRD beschäftigen, ist das erste bisher bekannte, ausgeprägte Exemplar einer Probe zu der beliebten ersten deutschen Gedenkmünze nach dem 2. Weltkrieg, dem „Germanischen Museum“. Der Medailleur Karl Roth hatte für die Rückseite zunächst einen völlig anderen Entwurf geliefert, der von der Jury angenommen worden war. Doch zur Vorlage beim Bundespräsidenten Theodor Heuss lieferte Roth noch eine zweite, überarbeitete Variante. Die gefiel Heuss besser. Das Finanzministerium folgte dessen Entscheidung – und die Jury konnte trotz zahlreicher Eingaben nichts mehr ändern. So entstand das uns heute bekannte 5 Mark-Stück „Germanisches Museum“. Bislang war lediglich ein Gipsmodell des ersten Entwurfs bekannt. Das Haus Künker kann nun mit einer Schätzung von 15.000 Euro eine geprägte Variante dieser für die deutsche Münzgeschichte so spannenden Probeprägung anbieten.
Nr. 4590: RUSSLAND. Peter III., 1762. 10 Rubel 1762, St. Petersburg. Aus World-Wide-Auction VI, Mai 1984, Nr. 838. Sehr selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 75.000,- Euro.
Russland
Den dritten und letzten Teil von Auktion 264 bilden die Münzen und Medaillen Russlands.
Wie immer finden sich hier zahlreiche Raritäten, unter denen ein 10 Rubel-Stück Peters III., geprägt 1762 in St. Petersburg, mit seiner Schätzung von 75.000 Euro hervorragt. Aber auch ein äußerst seltener Rubel von 1757 mit dem Porträt Elisabeths aus den Händen des Genfer Medailleurs Jean Dassier und ein Kabinettstück eines Rubels aus dem Jahr 1913 werden mit Sicherheit Beachtung finden.
Die Kataloge können bestellt werden bei Künker, Nobbenburgerstr. 4a, 49 076 Osnabrück; Tel: 0541 / 96 20 20; Fax: 0541 / 96 20 222; oder über E-Mail.
Alle angebotenen Stücke können Sie sich online auf der Website des Auktionshauses Künker anschauen.