Markt-Report: Bemerkenswerte Exemplare aus Philatelie und Postgeschichte – Frühjahr 2022

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Einige besondere und rare Exemplare aus der japanischen Postgeschichte und Philatelie waren bei Briefmarken-Auktionen im Frühjahr 2022 vertreten.

Foto: Lugdunum Philatélie.

Schätze von Yokohama

Yokohama war der erste Hafen des Landes, in dem sich Ausländer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Japan ansiedeln und Handel treiben konnten. Briefe aus den frühen Zeiten ausländischer Postverwaltungen in Yokohama können selten und wertvoll sein. Positiv für die Nachfrage: Sammler und Investoren aus mehreren Ländern und Kontinenten interessieren sich für solche Belege.

2.100 Euro brachte bei Lugdunum Philatélie ein attraktiver blauer Umschlag vom US Post Office mit zwei amerikanischen Briefmarken mit Zeichnung der Präsidenten Jefferson zu 10 Cents und einer Hamilton zu 30 Cents, entwertet durch sternförmige stumme Stempel, daneben gestempelt YOKOHAMA JAPAN DEC 22 (ohne Jahreszahl), verschickt nach Hartford Connecticut, über SAN FRANCISCO CAL JAN 22.

 

Foto: Roumet Philatélie.

Das Geheimnis der 5118

Das französische Postamt in Yokohama verwendete in 19. Jahrhundert rhombenförmige Punktstempel mit der Zahl 5118 im Zentrum (große Ziffern / gros chiffres, kurz GC).

– So auf einem Brief des Hauses Guillaume Tell Yokohama (Stammhaus Avignon) mit einer Dreifarben-Frankatur der geschnittenen Cérès-Werte zu 10, 2x 20 (Paar) und 80 Centimes, mit drei Abschlägen des Rhomben-Punktstempel 5118 versehen (Yvert Nr. 43Ac + 45Ax2 + 49). Daneben erscheint der Stempel YOKOHAMA Bureau FRANCAIS vom 21. Oktober 1871, über Brindisinach Avignon gelaufen. Der Zuschlag bei Roumet erfolgte zu 13.661 Euro.

Foto: Behr Philatelie.

Ein Ergebnis von 17.521 Euro meldete Behr Philatelie für eine Frankatur mit 30 und 80 Centimes Cérès und etwas unklaren Stempeln 5118 von YOKOHAMA vom 19. Juni 1876 mit Bestimmungort Lyon, Frankreich. Der Brief ist dort mit Ankunftsstempel am 3. Juli eingetroffen.

Foto: Behr Philatelie.

 

Mit kopfstehender Marke

Ein einzigartiges Stück blieb bei einem Schätzpreis von 14.000 Euro ohne Zuschlag: ein Blockstück mit neun Marken Frankreichs zu 4 Centimes grau, dabei das mittlere Exemplar im Zentrum kopfstehend gedruckt. Die Einheit wurde mit den GC-Stempeln 5118 von YOKOHAMA entwertet und einem Zweikreisstempel von PARIS * 22 MARS versehen (4c. gris. Tête-Bêche au centre d’un bloc de 9).

 

 

Per Ballon nach Yokohama

Foto: Jean-Paul Bach.

Der teuerste Frankreich-Brief nach Yokohama und retour war im Juni 2022 eine Sendung per Ballonpost aus PARIS 17 OCT 70, als extrem seltene Destination nach Japan mit Ankunfts-Stempel 10.12.1870. Der Beleg mit Vermerk „Par ballon monté / Per Steamer Via Marseille“ trägt eine gezähnte Briefmarke zu 80 Centimes Yvert 32 wurde mit dem Ballon LA FAYETTE aus der Stadt geflogen. In fehlerfreier Erhaltung mit Attest Calves wurde der Schätzwert bei Jean-Paul Bach mit 70.000 Franken beziffert.

 

Blinder Läufer zu Olympischen Spielen Tokio

Bei der 2022 Spring Auction Series von David Feldman in Genf gab es eine außergewöhnliche Version der 10m Sondermarke der Insel Zypern zu den Olympischen Sommerspielen Tokio 1964. Das mittlere Stück des Neunerblocks aus der linken unteren Bogenecke trägt die Abart „Blinder Läufer“: der rechte Sportler scheint eine Maske über dem Gesicht zu tragen – Spuren eines mitgedruckten Fremdkörpers? Zudem wies die Einheit auch ein kopfstehend verkehrtes Wasserzeichen auf. Der seltene Fehler in postfrischer Erhaltung erwartete Gebote von 450–550 britischen Pfund.

 

Politik in Fukushima

Ein überraschend hohes Ergebnis von 135.000 Yen erreichte die gezeigte mehrfarbige Werbekarte mit Maschinenstempel für Wahlsendungen von 1986 aus Fukushima bei der 21. Stampedia Auction.