29. Oktober 2009
Harald Nilsson hat das Münzkabinett von Uppsala in der ganzen Welt bekannt gemacht
Harald Nilsson, geboren 1942 in Jönköping, ist von der Historisch-Philosophischen Fakultät der Universität Uppsala zum Ehrendoktor ernannt worden. Die Titelverleihung erfolgt am 22. Januar 2010. Die Begründung lautet wie folgt: „Harald Nilsson ist Numismatiker und pensionierter Oberkustos am Königlichen Münzkabinett in Stockholm sowie an der Universität Uppsala. Vor seiner Pensionierung hat er sich um die Neuordnung der Münzsammlung der Universität Uppsala verdient gemacht. Darüber hinaus hat er die Sammlung der Allgemeinheit durch eine neue Ausstellung ebenso wie in Form einer Datenbank zugänglich gemacht. Harald Nilsson hat darüber hinaus die Initiative zur näheren Erforschung der Sammlung ergriffen und die Veröffentlichungsreihe „Studia Numismatica Uppsaliensia“ begründet, in der innerhalb kurzer Zeit mehrere Bände erschienen sind.“
Diese kurze Begründung übergeht völlig, wer Harald Nilsson in der numismatischen Welt eigentlich wirklich ist. Durch seine freundliche, bescheidene und stets hilfsbereite Art dürfte er zu den wenigen Numismatikern gehören, die sich in ihrer Laufbahn nur Freunde gemacht haben. Gehandicapt durch seine schwere Hörbehinderung, verzichtete er nach seinem Studium der klassischen Altertumswissenschaften an der Universität von Uppsala darauf, mit der Promotion abzuschließen – in Schweden ist dafür eine ausführliche und öffentliche mündliche Prüfung erforderlich. Trotzdem schaffte er es, durch seine Begeisterungsfähigkeit und seinen Fleiß zu einem prägenden Element der schwedischen Numismatik zu werden. Harald Nilsson arbeitete in den Jahren zwischen 1976 und 2004 am Königlichen Münzkabinett in Stockholm, wo er am Umzug in das neue, prachtvolle Geldmuseum federführend beteiligt war. Bei vielen Publikationen stand er im Hintergrund, betreute und redigierte, brachte die Druckkosten zusammen und sorgte dafür, daß sie in außergewöhnlich kurzer Frist veröffentlicht wurden. Von 1997 bis 2009 arbeitete Harald Nilsson als internationaler Koordinator der Sylloge Nummorum Graecorum.
Seit 1992 war Harald einen Tag die Woche im Münzkabinett der Universität Uppsala zu finden. Er erweckte die Sammlung aus ihrem Dornröschenschlaf, eine Aufgabe, der er sich mit viel Engagement widmete, und die er in den Jahren zwischen 2004 und 2008 hauptamtlich erfüllte.
Derzeit beschäftigt sich der begeisterte Münzkundler mit der Veröffentlichung der Münzen aus den schwedischen Grabungen in Karthago und in Labraunda in Karien / Kleinasien.
Wir wünschen Harald Nilsson viel Freude an dem Ehrentitel. Er hat ihn mehr als verdient.