von Sebastian Steinbach
Der „Geschichtstaler“ König Ludwigs I. hinterließ in Russland bleibenden Eindruck. Zar Nikolaus I. prägte ähnliche Münzen mit seiner Familie auf der Rückseite. Wie es dazu kam und warum es fünf verschiedene Typen davon gibt, können Sie hier erfahren.
Im September des Jahres 1835 schickte der russische Botschafter Fürst Grigorij Iwanowitsch Gagarin aus München eine Münze an den russischen Finanzminister Graf Egor Francevic Kankrin zur Ergänzung der Münzsammlung in der St. Petersburger Eremitage. Die Münze, die den Botschafter so fasziniert hatte, war vom bayerischen König Ludwig I. (1825-1848) im Jahre 1828 ausgegeben worden.
Das bayerische Vorbild: Der von König Ludwig I. (1825-1848) geprägte Geschichtstaler „Segen des Himmels“. AKS 121; Dav. 563, Kahnt 83; Thun 56. Aus Künker 169-173 (Osnabrück 2010), Nr. 3605.
Es handelte sich um einen der „Geschichtstaler“ des Königs mit dem Portrait des Monarchen auf der Vorderseite und mit der Darstellung seiner Familie (Die Ehefrau und seine acht Kinder) auf der Rückseite – der in der Umschrift genannte „Segen des Himmels“. Da sich das 10jährige Herrschaftsjubiläum des Zaren näherte, beschloss Graf Kankrin, eine ähnliche Münze in Auftrag zu geben. So entstand mit dem „Familienrubel“ eine der gesuchtesten Seltenheiten der russischen Münzgeschichte und darüber hinaus die einzige zeitgenössische Münzprägung, die das Antlitz des Herrschers zeigte …
Eine russisch-deutsche Münzgeschichte
Obwohl er zunächst gar nicht für die Thronfolge vorgesehen war, hat Nikolaus I. eine ganze Epoche russischer Geschichte entscheidend geprägt und ihr seinen Namen gegeben. Das „nikolaitische Zeitalter“ war eine Blütezeit der Wissenschaften, eine Zeit des zaristischen Glanzes, aber auch eine Zeit des Krieges und der gelegentlich erzwungenen innenpolitischen Stabilität. Ein Großteil der tiefgreifenden Veränderungen des russischen Imperiums in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag im Charakter des Zaren und seiner Kindheit begründet.
Nikolaus kam am 25. Juni des Jahres 1796 in Zarskoje Selo bei St. Petersburg als dritter Sohn des Großfürsten Pavel Petrovitsch und seiner zweiten Ehefrau Maria Fedorovna zur Welt. Nur 5 Monate später bestieg sein Vater als Zar Paul I. (1796-1801) den russischen Thron. Während seine beiden älteren Brüder Alexander und Konstantin überwiegend von der Großmutter, Zarin Katharina II. „der Großen“ erzogen worden waren, prägte den jungen Nikolaus vor allem die Vorliebe des Vaters für das Militär.
Nikolaus trug bereits im Alter von drei Jahren Uniform und zog das Leben in der Armee dem ungeliebten Lernen fremder Sprachen und komplizierter Wissenschaften vor. Eine ihm verwandte Seele mit einer ebenso großen Leidenschaft für das Militär fand er in der preußischen Prinzessin Friederike Louise Charlotte Wilhelmine, der Tochter König Friedrich Wilhelms III. (1797-1840). Friederikes Kindheit war von den Eindrücken der Napoleonischen Kriege (1792-1815) geprägt worden. Als ihre Mutter, die berühmte „Königin der Herzen“ Luise (1776-1810) plötzlich verstarb, war Charlotte mit gerade einmal 12 Jahren die erste Dame am Hof und hatte die entstandene repräsentative Lücke zu füllen.
Nach der Verbannung Napoleons auf die Insel Elba im April 1814 und in Vorbereitung des Wiener Kongresses weilte Großfürst Nikolaus mit seinem Bruder Michael im Herbst des Jahres in Berlin und lernte dort die junge Prinzessin kennen. Bereits bei diesem ersten Besuch soll es Verhandlungen über eine Heirat zwischen Charlotte und Nikolaus gegeben haben.
Im Juni 1817, zwei Jahre nach ihrer Verlobung mit Nikolaus, reiste Charlotte mit ihrem Bruder Wilhelm (dem späteren Kaiser Wilhelm I., 1861-1888) nach St. Petersburg, wo sie zum russisch-orthodoxen Glauben übertrat und den Namen Aleksandra Fedorovna annahm. An ihrem 19. Geburtstag, dem 13. Juli 1817, wurde die Hochzeit mit Großfürst Nikolaus Pawlowitsch vollzogen und Aleksandra damit zur Großfürstin. Das junge Paar besaß eine ausgeprägte Vorliebe für das Private und führte ein von Gesellschaft und Politik weitgehend zurückgezogenes Leben auf Schloß Peterhof am Finnischen Meerbusen – etwa 30 Kilometer westlich von St. Petersburg.
Russland. Alexander I., 1801-1825. Silbermedaille 1825, von A. Klepikow, auf seinen Tod. Büste r. mit Lorbeerkranz, umher Schlangenring // Strahlendes Gottesauge. 68,13 mm; 116,19 g. Diakov 429.2 (R2). Aus Künker 174-179 (Osnabrück 2010), Nr. 8361.
Zar wider Willen
Am 19. November 1825 starb Nikolaus’ Bruder, der große Zar und Bezwinger Napoléons, Alexander I. (1801-1825) überraschend bei einem Erholungsurlaub in Taganrog am Asowschen Meer. Für seine Nachfolge waren keine offiziellen Regelungen getroffen worden. Da seine Frau nur kurz nach ihm verstarb und keine Nachkommen aus dieser Verbindung existierten, hätte eigentlich sein zweitjüngerer Bruder Konstantin den Thron besteigen müssen. Dieser jedoch lebte in einer nicht standesgemäßen Ehe mit der polnischen Gräfin Joanna Grudzinska und hatte zuvor bereits im kleinen Familien- und Vertrautenkreis auf den Thron verzichtet, so dass Alexander I. in einem geheimen Manifest 1823 seinen Bruder Nikolaus zum Nachfolger eingesetzt hatte. Nikolaus akzeptierte die ungewollte Nachfolge trotz der Intervention seiner Mutter jedoch erst, nachdem Konstantin offiziell auf den Thron verzichtet hatte.
Russland. Kammerherrenschlüssel. Ausführung der Regierungszeit Zar Nikolaus I., Bronze vergoldet. Aus Künker 188-192 (Osnabrück 2011), Nr. 8782.
Der „Zar wider Willen“ war auch aus Furcht vor dem allgegenwärtigen Schreckgespenst einer drohenden Revolution durchaus bereit, die Mängel im Land zu beseitigen – allerdings nur mit Reformen, die „von oben“ veranlasst und gesteuert wurden. So ließ er 1833 die 15bändige „Sammlung geltenden Rechts“ (Svod zakonov) verfassen, ohne jedoch die Privilegien des Adels zu beschneiden. Gegen den Willen seines Finanzministers Kankrin setzte er den Ausbau der russischen Eisenbahnlinien durch und weihte 1851 die später „Nikolaus-Bahn“ genannte Verbindung von Moskau nach St. Petersburg ein. Dabei waren die Überlegungen des Zaren keineswegs rein wirtschaftlicher Natur. Vielmehr kam es ihm darauf an, seine Truppen zukünftig schneller an ihre Einsatzorte verlegen zu können.
Russland. Nikolaus I., 1825-1855. Silbermedaille 1835, von A. L. Held, auf die Truppenschau bei Kalisch. 33,81 mm; 14,13 g. Diakov 524.2 (R1); Marienb. 3832. Aus Künker 169-173 (Osnabrück 2010), Nr. 7402.
Überhaupt spielte das Militär mit seiner Prachtentfaltung während der Regierungszeit Nikolaus I. eine entscheidende Rolle. Besonders deutlich wurde dies in der preußisch-russischen Truppenschau von Kalisch, die in zahlreichen zeitgenössischen Gemälden und auch im Medaillenbild festgehalten worden ist. Vom 12. bis 22. September 1835 nahmen mehr als 60.000 Soldaten mit 136 Kanonen und 7.000 Pferden an diesem Manöver teil. Die preußischen Truppen wurden von Kronprinz Wilhelm befehligt, wohingegen auf russischer Seite der Zar selbst den Oberbefehl innehatte. Den Abschluss bildeten ein riesiges Militärkonzert mit mehr als 2.000 Musikern und ein beeindruckendes Feuerwerk, das mehr als 100.000 Taler gekostet haben soll. Im gleichen Jahr entstand die erste Probeprägung des Familienrubels.
Eine münzgeschichtliche Rarität – Die Familienrubel
Seit der Antike ließen sich berühmte Herrscher in eindrucksvollen Münz- und Medaillenbildern darstellen. Das reichte Zar Nikolaus I. nicht aus: Er wollte nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie für die Ewigkeit in Metall geprägt sehen. Den Anstoß lieferte wie eingangs erwähnt das Geschenk eines bayerischen Geschichtstalers „Segen des Himmels“ vom russischen Botschafter an den Finanzminister Kankrin. Dieser erteilte den Auftrag für die Fertigung der Stempel des Familienrubels an den noch jungen aber äußerst talentierten Stempelschneider Pawel Petrowitsch Utkin, der erst seit Januar 1835 an der St. Petersburger Münzstätte als Medailleur beschäftigt war.
Wobei der Name „Familienrubel“ eigentlich numismatisch nicht ganz korrekt ist, da der aufgeprägte Nominalwert eigentlich 1 1/2 Rubel oder 10 Zloty beträgt. Kursmünzen mit dem gleichen russisch-polnischen Nominal wurden unter Nikolaus I. in den Münzstätten von St. Petersburg und Warschau bereits seit 1833, bzw. 1835 ausgeprägt. Was die Ausfertigung der Porträts der zaristischen Kinder betraf, so schlug Kankrin vor, diese von der Tabakdose des Fürsten Golizyn zu kopieren. Zu sehen sind im Einzelnen (im Uhrzeigersinn, oben bei 12 Uhr beginnend):
- Alexander (II.), 17. April 1818 – 1. März 1881 (Zar 1855-1881).
- Marija, 6. August 1819 – 9. Februar 1876 (verheiratet mit Maximilian Josèphe Eugène Auguste Napoléon de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 1817-1852).
- Olga, 30. August 1822 – 18. Oktober 1892 (verheiratet mit König Karl I. Friedrich Alexander von Württemberg 1823-1891).
- Konstantin, 9. September 1827 – 13. Januar 1892 (Großfürst von Russland).
- Nikolaj, 27. Juli 1831 – 13. April 1891 (Großfürst von Russland).
- Michail, 13. Oktober 1832 – 5. Dezember 1909 (Großfürst von Russland).
- Aleksandra, 12. Juni 1825 – 29. Juli 1844 (verheiratet mit Landgraf Friedrich Wilhelm (II.) Georg Adolf von Hessen-Kassel-Rumpenheim 1820-1884).
Anfang Dezember 1835 legte Utkin das erste Muster vor (Typ 1), das im Gegensatz zum bayerischen Vorbild nur eine sehr reduzierte Legende präsentierte. Weder der Titel des Monarchen, noch eine Aufschrift, die den geplanten Grund der Prägung (das 10jährige Herrschaftsjubiläum) erklärte, waren auf der Münze zu sehen. Stattdessen fanden sich lediglich das Prägejahr 1835 und der Nominalwert (1 1/2 Rublja. – 10 Zloty (in kyrillisch)), sowie der ausgeschriebene Name des Stempelschneiders (R. P. Utkina (in kyrillisch)) auf Vorder- und Rückseite. Zudem war die Signatur der Rückseite nicht ganz korrekt, da das grammatikalisch notwendige Härtezeichen „A“ am Ende des Familiennamens fehlte.
Von diesem ersten Stempelpaar wurden 46 Exemplare geprägt, von denen wiederum 36 an den Finanzminister zur Vorlage beim Zaren gingen. Am 6. Dezember 1835 stellte Kankrin die Probemünzen bei Nikolaus I. vor. Dieser billigte zwar die Idee einer Gedenkmünze, forderte jedoch Veränderungen. Vor allem das Bild seiner 36jährigen Gemahlin gefiel dem Zaren nicht, da es älter wirkte und ihn außerdem zu sehr an seine Schwiegermutter erinnerte.
So entwarf Utkin nach den Wünschen des Herrschers ein zweites Stempelpaar (Typ 2). Der zweite, diesmal auf das Jahr 1836 datierte Entwurf hatte um die Köpfe der Rückseite keine medaillonförmigen Kreise mehr und es fehlte außerdem die (fehlerhafte) Signatur. Am auffälligsten jedoch sind die Veränderungen beim Porträt der Zarin auf der Rückseite: Das Doppelkinn wurde entfernt und die ganze Gestaltung wirkte „jugendlicher“. Nikolaus I. genehmigte den neuen Entwurf und befahl am 2. Februar 1836 die Stempel für die Prägung abzuhärten und 100 Stück herstellen zu lassen. Der erste Stempel dieser Prägung sprang aber bereits nach 50 Exemplaren, weshalb ein neuer angefertigt werden musste.
Auf dem dritten Stempelpaar (Typ 3) wurde die Signatur des Stempelschneiders auf der Vorderseite nochmals auf die Initialen P. U. anstelle von R. P. in kyrillischer Schrift abgekürzt und vom Rand auf den Halsabschnitt des Monarchen versetzt. In den Jahren 1836 und 1837 wurden nach dem Willen des Zaren in drei Ansätzen insgesamt 150 Exemplare mit diesen Stempeln geprägt. Es soll auch einen Goldabschlag dieses Typs geben haben (Bitkin 890).
Doch auch nach diesen offiziellen Emissionen im zaristischen Auftrag prägte die Münzstätte den Familienrubel noch gelegentlich zu Geschenk- und Sammlerzwecken mit den Originalstempeln als Novodel nach (Typ 4). Es kam jedoch im Laufe der Zeit am Rande des Rückseitenstempels zu Abplatzungen, die mit Höhe der Auflagen zunahmen. Auf Bestellung von Privatpersonen wurden solange weitere Nachprägungen hergestellt, bis ein Teil des Randes komplett abfiel. Bei den letzten Exemplaren dieser vierten Gruppe ist die entsprechende Randstelle der Münze grob ausgebessert worden.
Da die Bestellungen von Nachprägungen der Familienrubel nicht nachließen und 1847 in der Münzstätte keine brauchbaren Stempel mehr vorhanden waren, wurde schließlich ein viertes Stempelpaar angefertigt (Typ 5). Auffällig ist, dass bei diesem Entwurf die Signatur des Stempelschneiders vollständig weggelassen wurde. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Utkin in seinen letzten Lebensjahren an einer Augenkrankheit litt und die Stempel nicht mehr selbst herstellen konnte. Sie wurden von einem anderen Medailleur (möglicherweise einem seiner Schüler) angefertigt, der vielleicht aus Respekt vor seinem Meister auf eine Signatur verzichtete.
Im gleichen Jahr 1847 wurde auf Bitten mehrerer einflussreicher russischer Numismatiker die Ausgabe von Nachprägungen aus der St. Petersburger Münzstätte stark eingeschränkt, weshalb von dem letzten Stempelpaar nur einige äußerst seltene Abschläge existieren. Der letzte Familienrubel dieses fünften Typs wurde vor 80 Jahren in der Auktion Hess 204 „Dubletten russischer Museen“ (Frankfurt a. M. 1931), unter der Nr. 979 versteigert. Ein vollständiger Satz aller fünf Familienrubel-Varianten kam bis heute noch nie unter den Hammer.
Letztlich blieb es bei der Ausfertigung einiger weniger Probeexemplare der Familienrubel. Zu einer umfassenden Emission ist es nicht gekommen und so sind diese überaus seltenen Münzen die einzigen Gepräge des Zaren, die abseits der Medaillen sein Porträt zeigen. Auf allen anderen Kursmünzen ist lediglich sein Namensmonogramm (ein gekröntes „N“ über der römischen Ziffer „I“) und/oder der russische Adler zu sehen. Nicht zuletzt deswegen gehören sie zu den gesuchten Seltenheiten der russischen Numismatik.
Zar in bewegter Zeit
Was die Regierungszeit des Zaren betrifft, so muss man zusammenfassend sagen, dass es Nikolaus letztlich nicht gelungen ist, die Ketten, die ihm seine Zeit und sein Charakter auferlegten, zu sprengen. Dringend notwendige umfassende Reformen wurden trotz der Bildung und Aufgeschlossenheit des Zaren und der allgegenwärtigen Angst vor einer Revolution nicht zu Ende geführt. Hinzu kam nach zahlreichen erfolgreichen militärischen Operationen wie dem russisch-persischen Krieg (1826-1828) oder dem russisch-türkischen Krieg (1828-1829), die dem russischen Reich große Gebietsgewinne bescherten, ein unglückliches Agieren in der „Orientalischen Frage“.
Russland. Orden vom heiligen Stanislaus. 2. Modell (1831-1917), Kreuz der 1. Klasse, 2. Ausführung (1841-1917), Gold emailliert. Aus Künker 174-179 (Osnabrück 2010), Nr. 8764.
Der Versuch, die Schwäche des Osmanischen Reiches auszunutzen, um einen Zugang zum Mittelmeer zu erlangen und seinen Einfluss auf dem Balkan auszudehnen, führte Nikolaus I. schließlich in den Krimkrieg (1853-1855). Außenpolitisch völlig isoliert, kämpfte Russland bald auf verlorenem Posten, als Frankreich, Großbritannien, Sardinien, Piemont und später sogar Österreich – vormals ein Verbündeter Russlands – auf Seiten der Türken in den Konflikt eingriffen. Der Zar erlebte das verlustreiche Ende des Krimkrieges selbst nicht mehr. Er verstarb unerwartet am 18. Februar 1855 und die Nachfolge trat der ebenfalls auf dem Familienrubel verewigte Sohn Alexander II. (1855-1881) an.
Zweifelsohne aber hat Nikolaus I. der Epoche seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt und unser Bild von Glanz und Macht des Zarenreiches im 19. Jahrhundert entscheidend beeinflusst. Er selbst bedauerte es allerdings, seinem Sohn kein „friedliches, wohlgeordnetes und glückliches Reich“ hinterlassen zu können, gab ihm aber gleichzeitig einen für sein Wesen typischen Rat, falls das Reich doch einmal in Unordnung geraten sollte: „Steige umgehend aufs Pferd, zeige dich dort mutig, wo es notwendig ist […] und du wirst Russland retten!“
Am 2. Februar 2012 werden im Rahmen der Berlin-Auktion der Firma Fritz Rudolf Künker erstmals alle fünf Varianten des Familienrubels in einer Auktion angeboten.
Nähere Informationen und die Infobroschüre mit weiteren Details und historischen Hintergrundinformationen erhalten Sie unter +49 (0)541-96 20 222 oder service@kuenker.de!
Die Broschüre finden Sie auch online.
Direkt zur Auktion kommen Sie hier.
Kleiner Typenkatalog der Familienrubel des Zaren Nikolaus I. (1825-1855)
Typ 1
1835
Vs.: 1 1/2 Rublja – 10 Zloty (kyrillisch) 1835. Büste des Zaren nach rechts.
Rs.: Medaillon, darin die Büste seiner Gemahlin Aleksandra Fedorovna nach rechts mit Diadem, umher die Büsten ihrer sieben Kinder in Medaillons.
Name des Stempelschneiders R. P. Utkina (kyrillisch) auf der Vorderseite unter dem Halsabschnitt und R. P. Utkin (kyrillisch) auf der Rückseite unter den Medaillons.
Bitkin 885 (R3); Davenport 286; Kaim K 257 – Probe; Uzdenikov 4134 (Abb. 02); Severin 3114. Nur 36 Exemplare geprägt.
Typ 2
1836
Vs.: 1 1/2 Rublja – 10 Zloty (kyrillisch) 1836. Büste des Zaren nach rechts.
Rs.: Medaillon, darin die Büste seiner Gemahlin Aleksandra Fedorovna nach rechts mit Diadem, umher die Büsten ihrer sieben Kinder.
Name des Stempelschneiders R. P. Utkina (kyrillisch) auf der Vorderseite unter dem Halsabschnitt.
Bitkin 886 (R3); Davenport 286 A; Kaim K 257, Var. 1; Uzdenikov 4137 (Abb. 04); Severin 3180. Nur 50 Exemplare geprägt.
Typ 3
1836 (geprägt 1836/1837)
Vs.: 1 1/2 Rublja – 10 Zloty (kyrillisch) 1836. Büste des Zaren nach rechts.
Rs.: Medaillon, darin die Büste seiner Gemahlin Aleksandra Fedorovna nach rechts mit Diadem, umher die Büsten ihrer sieben Kinder.
Name des Stempelschneiders abgekürzt P. U. (kyrillisch) auf der Vorderseite unter dem Halsabschnitt.
Bitkin 888 (R2); Davenport 286 B; Kaim K 257, Var. 2; Uzdenikov 4136 (Abb. 03); Severin 3181. Nur 150 Exemplare geprägt.
Typ 4
1836 (geprägt nach 1837)
Vs.: 1 1/2 Rublja – 10 Zloty (kyrillisch) 1836. Büste des Zaren nach rechts.
Rs.: Medaillon, darin die Büste seiner Gemahlin Aleksandra Fedorovna nach rechts mit Diadem, umher die Büsten ihrer sieben Kinder.
Name des Stempelschneiders abgekürzt P. U. (kyrillisch) auf der Vorderseite unter dem Halsabschnitt. Mit deutlich sichtbaren Abplatzungen des Stempels auf dem Rand der Rückseite.
Bitkin H889 (R1) – Novodel; Davenport zu 286 B; Kaim K 257, zu Var. 2; Uzdenikov zu 4136; Severin zu 3181.
none
Typ 5
1836 (geprägt 1847)
Vs.: 1 1/2 Rublja – 10 Zloty (kyrillisch) 1836. Büste des Zaren nach rechts.
Rs.: Medaillon, darin die Büste seiner Gemahlin Aleksandra Fedorovna nach rechts mit Diadem, umher die Büsten ihrer sieben Kinder.
Ohne Signatur des Stempelschneiders.
Bitkin H891 (R3) – Novodel; Davenport 286 C; Kaim K 257, Var. 3; Uzdenikov 4138 (Abb. 05); Severin 3182.
Literaturverzeichnis
- Bitkin, V.: Composite Catalogue of Russian Coins, 2 Bände, Kiev 2003.
- Diakov, .M. E.: Medals of the Russian Empire 1672-1917. 7 Bände, o. O. 2004-2007.
- Van Hoof, F. / Schoevaert, A.: Monnaies Russes 1700-1917. V. V. Uzdenikov, 2 Vol., Moskau 1985 / RNS-USA 1988.
- Kaim, R.: Die Münzen des Zaren Nicolaus I. 1825-1855 (Russland-Serie-Spezial, Band V), Hagen 1982.
- Kratzer, N.: Nikolaus I. 1825-1855, in: Torke, H.-J. [Hrsg.]: Die russischen Zaren 1547-1917, München 2005, S. 289-314.
- Lincoln, W. Bruce: Nicholas I., Emperor and Autocrat of All the Russians, London 1978.
- Schiemann, T.: Geschichte Russlands unter Kaiser Nikolaus I., 4 Bände, Berlin 1904-1919.
- Severin, H. M.: The Silver Coinage of Imperial Russia 1682 to 1917, Basel / Amsterdam / London 1965.
- Spasski, I. G.: Das russische Münzsystem. Ein historisch-numismatischer Abriss, Berlin 1983.