2. Mai 2013 – Das Museum Sankturbanhof im schweizerischen Sursee zeigt noch bis 13. Oktober 2013 die Münzensammlung Kuno Müller. Die Ausstellung gibt einen Überblick über 2500 Jahre Münzgeschichte. Sie zeigt vormünzliche Zahlungsmittel und spannt einen Bogen in die Gegenwart, in der Geld in rauen Mengen neu geschöpft wird, aus Papier und auf dem Papier oder bloss noch als Bits besteht. Die ausgestellten Prunkstücke aus der exquisiten Münzensammlung von Kuno Müller reichen von den allerersten Münzen bis in die Gegenwart.
Tetradrachme, Athen, 500 v. Chr. (Inv. Nr. MÜ 83).
Münzen bieten ein faszinierendes Fenster in die Vergangenheit. Sie sind ergiebige Quelle für die politische Geschichte, Ideen- und Wirtschaftsgeschichte. Oft haben wir nur dank der Münzbilder überhaupt eine Vorstellung, wie Herrscher, Gegenstände, Gebäude oder Imaginationen in früheren Zeiten ausgesehen haben.
Münzen waren das erste Massenkommunikationsmittel. Sie ermöglichten es den Herrschenden, Propaganda zu betreiben und Machtansprüche zu festigen.
Tetradrachme, Pella/Makedonien, 359-336 v. Chr. (Inv. Nr. MÜ 65).
Die Münzen aus Silber und Gold besaßen einen Eigenwert, der nur geringen Schwankungen unterworfen war. Das Geld ermöglichte Tausch und stellte einen sicheren Gegenwert dar. Mit dem Papiergeld änderte sich das radikal. Es entzieht sich unserer Kontrolle und es scheint, dass wir vom Geld bestimmt werden, anstatt es zu bestimmen.
Die Ausstellung kommt bunt und frisch daher! Viele Münzen wurden vergrößert und können gedreht werden, man muss sich nicht mit der Lupe über Vitrinen bücken.
Der Sammler Kuno Müller
Der Luzerner Jurist Kuno Müller (1896-1970) beschäftigte sich Zeit seines Lebens mit kulturellen und historischen Themen der Innerschweiz, zu welchen er zahlreiche Texte und Bücher veröffentlichte. Sein Engagement wurde 1957 mit dem Innerschweizer Kulturpreis ausgezeichnet.
Bäggliangster, Luzern, o.J., Silber (Inv. Nr. MÜ 699). Luzern erhielt das Münzrecht 1418 durch Kaiser Sigismund. Die kleinen Angster, meist einen halben Rappen Wert, gab es nur im Gebiet der alten Eidgenossenschaft. Der Luzerner Angster wurde im Volksmund wegen der dicken Backen des Stadtheiligen Leodegar „Bäggliangster“ genannt.
Kuno Müller war ein passionierter Sammler und hinterließ der Stadt Sursee zwei herrliche Sammlungen: eine rund 1400 Stück umfassende Münzsammlung, welche vielfältige Prachtstücke aus 2500 Jahren Münzgeschichte beinhaltet, und eine exquisite Handschriftensammlung. Sein Hauptinteresse galt hier den französischen und deutschen Schriftstellern (vor allem dem Goethe-Kreis) sowie originalen Schriftstücken von Staatsmännern.
Das Museum Sankturbanhof betreut die Sammlungen von Kuno Müller im Auftrag der Stadt Sursee.
Nähere Informationen zur Ausstellung und zum Museum finden Sie auf der Internetseite des Museums Sankturbanhof.