Neuer Katalog zu den Schulpreismedaillen aus der Stuttgarter Münzstätte

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von Matthias Ohm

7. Mai 2015 – Die Schulpreismedaille erlebte im 19. und im frühen 20. Jahrhundert eine wahre Blüte. An der Produktion dieser beliebten Prägungen beteiligte sich auch die Stuttgarter Münze in größerem Maße. Albert Raff hat sich intensiv mit diesen Medaillen beschäftigt und seine Ergebnisse in einem 120-seitigen Katalog zusammengestellt.

Prämienmedaille der Lateinschule in Esslingen. Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Foto: Adolar Wiedemann.

Neben ihrer Funktion, in einem dauerhaften Material an Personen oder Ereignisse zu erinnern, dienten Medaillen seit ihrer Entstehung auch als Auszeichnungen, die für besondere Ergebnisse bei Schießwettbewerben und für herausragende schulische Leistungen verliehen wurden. Württembergische Schulpreismedaillen sind bereits aus der Regierungszeit Herzog Friedrichs (reg. 1593–1608) bekannt. Die Lateinschule in der freien Reichsstadt Esslingen am Neckar vergab im Jahre 1614 eine Prämienmedaille.

Große Preismedaille des Gymnasiums in Stuttgart. Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Foto: Adolar Wiedemann.

Besonders populär waren Schulpreismedaillen jedoch im 19. und im frühen 20. Jahrhundert. Auch die Stuttgarter Münze stellte diese Prägungen in hoher Anzahl her. Bislang war allerdings kaum bekannt, für welche Einrichtungen in Stuttgart diese Medaillen hergestellt wurden. Es gab auch keine sicheren Erkenntnisse, wie viele Medaillen die Schulen verliehen und für welche Jahrgangsstufen in den einzelnen Bildeinrichtungen welche Prägungen ausgegeben wurden.

Große Preismedaille der Realschule in Biberach. Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Foto: Adolar Wiedemann.

Albert Raff, ein ausgewiesener Kenner der württembergischen Numismatik, hat sich dieses Themas angenommen. Nach einer intensiven Untersuchung der erhaltenen Medaillen sowie deren archivalischer Überlieferung kann er nun einen Katalog von 66 Prägungen vorlegen, die in der Stuttgarter Münze hergestellt wurden.

Preismedaille des Gymnasiums in Ravensburg. Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Foto: Adolar Wiedemann.

Diese Preismedaillen wurden an Schüler in Stuttgart und weiteren württembergischen Städten verliehen: in Biberach, Öhringen, Ravensburg, Rottenburg am Neckar, Schwäbisch Gmünd und Ulm. Doch produzierte die Stuttgarter Münze auch für Schulen in Feldkirch in Vorarlberg und in Zug im gleichnamigen Schweizer Kanton.

Preismedaille der Goldschmiedezunft in Schwäbisch Gmünd. Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Foto: Adolar Wiedemann.

Auf 120 Seiten erzählt Raff die Geschichte der Bildungseinrichtungen, von denen die Medaillen verliehen wurden, stellt dann die Prägungen ausführlich vor und nennt auch die Verleihungszahlen. Ein Verzeichnis der Medailleure und Stempelschneider rundet das Werk ab.

Kleine Preismedaille des Progymnasiums in Öhringen. Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Foto: Adolar Wiedemann.

Bibliografische Angaben
Albert Raff, Schulpreismedaillen aus der Stuttgarter Münze. Prägungen für Stuttgart, Biberach, Öhringen, Rottenburg am Neckar, Ravensburg, Schwäbisch Gmünd, Ulm, Feldkirch und Zug, hg. vom Württembergischen Verein für Münzkunde, Stuttgart 2015, Hardcover, 120 Seiten, mit durchgehend farbigen Abb.

Den Katalog können Sie zum Preis von 30 Euro hier bestellen:
Württembergischer Verein für Münzkunde
Landesmuseum Württemberg
Altes Schloss
70173 Stuttgart
E-Mail
Tel.: 0711 – 89 535 215 oder 216

Mehr über die Stuttgarter Münze erfahren Sie auf der Website der Staatlichen Münzen Baden-Württemberg.

Die Kontaktdaten des Württembergischen Vereins für Münzkunde finden Sie hier.

Und zur Seite des Landesmuseums Württemberg gelangen Sie hier.