Römischer Münzschatz in Schweizer Kirschbaumgarten entdeckt

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3. Dezember 2015 – Ein Landwirt macht in seiner Kirschbaumplantage in Ueken einen spektakulären Fund: Er entdeckt auf einem Maulwurfshügel einige grün schimmernde Münzen. Weil im nahe gelegenen Frick wenige Monate zuvor Teile einer römischen Siedlung ausgegraben wurden, vermutet die Familie, dass es sich um römische Münzen handeln könnte. Gemäß den gesetzlichen Vorschriften gehören archäologische Bodenfunde der Allgemeinheit. 

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Entsprechend wendet der Mann sich an die Kantonsarchäologie Aargau. Die Vermutung bestätigt sich: Die außergewöhnlich gut erhaltenen, fast prägefrischen Münzen sind tatsächlich römisch.

Die Kantonsarchäologie inspiziert die Fundstelle und sichert sie. Unterstützt wird sie dabei von freiwilligen Bodenforschern. Unter strenger Geheimhaltung erfolgt im September und Oktober 2015 eine Ausgrabung.

Teile des Münzschatzes von Ueken bei der Entdeckung. Mindestens ein Teil der Münzen wurde offenbar in Säcken aus Stoff oder Leder in der Erde vergraben. © Kanton Aargau. Foto: Béla Polyvàs.

Auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern kommen insgesamt 4.166 römische Münzen zu Tage. Der Fund von Ueken zählt damit zu den größten bisher in der Schweiz entdeckten Münzschätzen.

Ein kleiner Teil des Münzschatzes von Ueken in unrestauriertem Zustand. © Kanton Aargau. Foto: Béla Polyvàs.

Eine erste Bestimmung von rund 200 Münzen nimmt der Numismatiker Hugo Doppler vor. Anhand der bestens lesbaren Prägungen auf der Vorder- und Rückseite der Münzen stellt er fest, dass es sich um Antoniniane aus der Zeit nach 274 nach Christus handelt. Der Experte identifiziert unter anderem Prägungen der Kaiser Aurelianus (270-275), Tacitus (275-276), Probus (276-282), Carinus (283-285), Diocletianus (284-305) und Maximianus (286-305). Die jüngsten Exemplare stammen aus dem Jahr 294 nach Christus.

Restaurierung einer Münze unter dem Binokular. © Kanton Aargau. Foto: Béla Polyvàs.

Es fällt auf, dass es sich um besonders hochwertige Bronzemünzen handelt, die einen ungewöhnlich hohen Silbergehalt von 5 Prozent aufweisen. Die Münzen sind so gut erhalten, weil sie unmittelbar nach ihrer Prägung aus dem Verkehr gezogen worden sind. Der Besitzer muss die Münzen gezielt ausgesucht haben, um sie zu horten. Das enthaltene Silber garantierte in der damals wirtschaftlich unsicheren Zeit wohl einen gewissen Werterhalt. Vermutlich hat der damalige Besitzer seinen Schatz über mehrere Jahre zusammengetragen und wohl kurz nach 294 nach Christus im Erdboden vergraben.

Erst rund 250 der insgesamt 4166 Münzen sind restauriert. Sie sind in einem bemerkenswert guten Erhaltungszustand. © Kanton Aargau. Foto: Béla Polyvàs.

Über den damaligen Wert der rund 4.000 Münzen können nur Vermutungen angestellt werden. Im letzten Drittel des 3. Jahrhunderts nach Christus war die Inflation beträchtlich, so dass sich der reale Wert der Antoniniane kaum sicher festlegen lässt. Klar ist, dass es sich um ein beträchtliches Vermögen in der Größenordnung von einem bis zwei durchschnittlichen Jahreseinkommen gehandelt haben muss.

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