26. April 2012 – Am 28. April 2012 wird Peter Ilisch 65 Jahre alt und tritt damit an die Schwelle des beruflichen Ruhestandes in seiner Position als Leiter des Münzkabinetts des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Doch bedeutet die Numismatik für ihn ja nicht nur Broterwerb, sondern war eine Leidenschaft schon lange vor dem Eintritt in das Arbeitsleben – wir dürfen also sicher sein, dass Peter Ilisch auch weiterhin diese Passion pflegen wird.
Der 1947 im nordrhein-westfälischen Billerbeck geborene Ilisch fand schon zu Schulzeiten Interesse an Münzen. Von 1967 bis 1972 studierte er daher auch neben Geschichte und Volkskunde Historische Hilfswissenschaften mit dem Schwerpunkt Numismatik. Damals bereits führte ihn ein Volontariat in das Westfälische Landesmuseum.
Doch bevor er dort festangestellt arbeiten sollte, ging Peter Ilisch noch andere Herausforderungen an. In Münster wurde er 1974 bei Peter Berghaus mit einer Arbeit über die „Westfälische Münzgeschichte des Mittelalters“ promoviert. In den Fußstapfen seines Lehrers setzte er dessen Innovation fort, den Stempelvergleich auch in der mittelalterlichen Numismatik konsequent anzuwenden.
In den nahegelegenen Niederlanden wirkte er zeitweise im Rijksmuseum Twenthe in Enschede, später auch in der Redaktion des Numismatischen Nachrichtenblattes. Für dieses Organ schreibt er treu und regelmäßig seit 1974, viele Sammler werden ihn von dort kennen.
Peter Ilisch arbeitet zwar seit 1979 am Landesmuseum in Münster, zunächst als Referent im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, später als Nachfolger seines Lehrers Peter Berghaus als Leiter des Münzkabinetts (seit 1985 ist er dort Oberkustos). Doch neben seiner wissenschaftlichen Betätigung (er lehrt auch in der Abteilung für Westfälische Landesgeschichte des Historischen Seminars der Universität Münster) schreibt er rege Artikel, in denen er um Breitenwirkung bemüht ist. Dabei kommt ihm zugute, dass er sich nicht nur für die mittelalterlichen Münzen seiner Heimat Westfalen im engeren Sinn begeistert, sondern auch für die Geschichte dahinter.
Westfalen und Münster stellen numismatisch Peter Ilischs Heimat dar. Doch schaut er auch über die Grenzen hinaus. Neben seinem ambitionierten Großprojekt der Münzprägung im Herzogtum Niederlothringen (eine Monographie ist 2000 erschienen und wurde mit der goldenen Preismedaille der Teylers Genootschap in Haarlem ausgezeichnet) ist er Mitglied des internationalen Projekts „Medieval European Coinage“.
Es wird noch viel von Peter Ilisch zu erwarten sein – vielleicht nicht trotz, sondern gerade wegen seines baldigen Ruhestandes. Die MünzenWoche wünscht Peter Ilisch alles Gute zu seinem 65. Geburtstag und wartet gespannt auf seine künftigen Projekte!
Sie finden mehr Informationen zu Peter Ilisch bei Wikipedia.
Peter Ilischs bisherige Wirkungsstätte, das Münzkabinett des Landesmuseums Münster, stellt sich hier vor.
Die aktuelle Lehrveranstaltung von Peter Ilisch an der Universität Münster sehen Sie in seinem Profil.