von Johannes Wienand
14. Dezember 2017 – Im Digitalen Münzkabinett der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist die numismatische Online-Ausstellung ‚30 Jahre Sammlung Roth‘ zu sehen. Mit der Ausstellung wird eine der interessantesten Privatsammlungen antiker Münzen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Poster der Ausstellung. Gestaltung: D. Niederau.
Die Sammlung befindet sich seit 1987 im Besitz der Universität; sie umfasst in ihrer heutigen Form insgesamt 4.698 staatliche Prägungen aus der Zeit der römischen Kaiser Septimius Severus (reg. 193-211 n. Chr.) bis Theodosius I. (reg. 379-395 n. Chr.).
Blick in ein Tablett. Foto: Chr. Herrmann.
In hoher Dichte deckt die Sammlung die Phase eines tiefgreifenden historischen Wandels zwischen der römischen Kaiserzeit und der Spätantike ab – die hervorragend erhaltenen Münzen und Medaillons gewähren wertvolle Einblicke in die Zeit der Krise des Soldatenkaisertums ebenso wie in den Prozess der Christianisierung des römischen Imperiums. Die Ausstellung ‚30 Jahre Sammlung Roth‘ führt in den einzelnen Kapiteln Schritt für Schritt zu immer neuen Perspektiven auf die wertvollen Sammlungsbestände: Genese und Aufbau der Sammlung sowie geldgeschichtliche und machtpolitische Aspekte werden thematisiert, auch die Bedeutung der Kollektion für Forschung und Lehre wird vorgestellt. In der Ausstellung kommen eigens generierte 3D-Modelle zum Einsatz, auch werden Filme mit Experteninterviews zu ausgewählten Prägungen präsentiert.
Screenshot der Ausstellung.
Die Ausstellung wurde im Rahmen eines Lehrprojekts unter der Leitung von Dr. Johannes Wienand von Studentinnen und Studenten der Geschichte und Antiken Kultur gemeinsam entworfen, erarbeitet und umgesetzt. Die Schau ist technisch so konzipiert, dass sich von den einzelnen ‚Vitrinen‘ und den dort ausgestellten Exponaten aus direkt die detaillierten Objektpräsentationen im Digitalen Münzkabinett aufrufen lassen. Der Großteil der Inhalte der Ausstellung wurde von den studentischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars selbst aufgearbeitet. Hierbei kam auch das eLearning-Modul ‚eNumis‘ zum Einsatz, das (in einem früheren Lehrprojekt) ebenfalls speziell für das Digitale Münzkabinett der HHU entwickelt wurde. Studierende können damit im Bearbeiterbereich des Digitalen Münzkabinetts eigenständig einzelne Objektpräsentationen zu ausgewählten Münzen der universitären Sammlung erarbeiten und die entsprechenden Einträge im Kabinett erzeugen. Sowohl die eNumis-Funktion als auch das eMuseum wurden mit Unterstützung des eLearning-Förderfonds der Heinrich-Heine-Universität entwickelt. Das System wird bereits an weiteren Universitäten für vergleichbare Lehrprojekte eingesetzt: Über den NUMiD-Verbund (‚Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland‘) steht die Plattform allen beteiligten Sammlungen zur Verfügung.