von Ursula Kampmann
6. Februar 2014 – Eines muss man den Schweizern lassen, in diesem Land gibt es einen Hang zur Beständigkeit, der ehrwürdigen Traditionen Raum lässt. So existiert sowohl das Zunfthaus zur Waag noch, als auch das Waagstübli, in dem sich am 28. Januar 1914 fünf Herren der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft trafen, um ein „Numismatiker-Kränzchen“ zu gründen, das zur Freien Vereinigung Zürcher Numismatiker wuchs und gedieh. Heute wäre das Waagstübli viel zu klein, um alle Mitglieder und Gratulanten aus befreundeten Gesellschaften zu beherbergen. Deshalb versammelten sich die Gäste einen Stock tiefer zum festlichen Anlass.
Rund 60 Gäste kamen zum feierlichen Abendessen. Foto: UK.
Sie durften einen anregenden Abend genießen, bei dem auch ausführlich auf die Geschichte der Vereinigung eingegangen wurde. Denn auf den Tag genau vor 100 Jahren beschlossen fünf honorige Mitglieder der Zürcher Gesellschaft, einen Gesprächskreis für Numismatik zu gründen. Die Liste dieser Herren sagt viel darüber aus, welche sozialen Schichten sich im 19. Jahrhundert mit der Numismatik beschäftigten. Es kamen der Arzt und Initiator Dr. Louis Naegeli, der Winterthurer Numismatiker Friedrich Imhoof-Blumer, der Textilunternehmer und Nationalrat Johannes Blumer-Egloff, Emil Hahn, Assistent am Schweizerischen Landesmuseum, und Dr. Felix Burckhardt, der spätere Direktor der Zentralbibliothek Zürich.
Es war ein informelles Treffen, ohne eine Vereinsgründung in Folge. Und informell sind die Freien Zürcher unter ihren nur 5 Präsidenten in 100 Jahren geblieben. Ohne Statuten und mit einem freiwilligen Mitgliederbeitrag besteht die Vereinigung heute aus ca. 40 Mitgliedern, die regelmäßig einmal im Monat einen renommierten Numismatiker zum Vortrag einladen. Eines allerdings hat sich geändert: Die weibliche Präsenz ist deutlich stärker, so amtiert zum Beispiel Frau Hortensia von Roten nun auch schon seit 1996 als Präsidentin des Vereins.
Wenn Sie Mitglied bei der Freien Vereinigung Zürcher Numismatiker werden wollen, dann wenden Sie sich an sie:
Frau lic. phil. Hortensia von Roten, Freie Vereinigung Zürcher Numismatiker, c/o Münzkabinett, Schweizerisches Landesmuseum Zürich, Museumsstrasse 2, 8021 Zürich. Sie können ihr aber natürlich auch ein E-Mail schreiben.