18. August 2011 – Am 25. Februar 2011 entschied eine siebenköpfige Jury unter Vorsitz der in Halle ansässigen Künstlerin Antje Born den Wettbewerb zur Gestaltung einer 10-Euro-Gedenkmünze „50 Jahre Deutsche Welthungerhilfe“ für das Jahr 2012. Zu diesem einstufigen Wettbewerb wurden ?15 Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Prämiiert und zur Ausführung empfohlen wurde der Entwurf der Berliner Künstlerin Elena Gerber.
Die Randumschrift wird lauten: WELTHUNGERHILFE* HILFE ZUR SELBSTHILFE*
1. Preis: Elena Gerber. Foto: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.
Das Motiv reduziert auf überzeugende Weise auf die Archetypen von Hunger und Armut, ausgetrocknete und ausgelaugte Böden, Wassermangel, sowie niedrige Erträge.?Das Motiv besticht auf Grund seiner Klarheit, macht nachdenklich und fordert zum Mitdenken auf, es lässt mit der zerrissenen Bodenkrume die Problematik mit Fingern erfühlen. Der Entwurf führt dazu, die Münze vor dem Ausgeben mehrfach umzudrehen und sensibilisiert den Menschen, über den eigenen Umgang mit den natürlichen Ressourcen nachzudenken. Das Motiv verpflichtet zu eigenem Handeln, zur Hilfe, damit diese Ressourcen den in Armut lebenden Menschen wieder Grundlage zur Überwindung von Hunger bieten.
Die Wertseite zeigt im Zentrum einen kompakten aber fein stilisierten Adler, der gut dem Motiv und der klaren grafischen Gliederung auf der Bildseite entspricht.
2. Preis. Foto: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.
Der Entwurf wird der Fragestellung des Themas rundum gerecht. Das aktive Handeln des Menschen zur Überwindung des Hungers und der Trockenheit steht im Zentrum der bildlichen Darstellung. Dies wird vom Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ zusätzlich unterstrichen. Die trockenen Schollen verweisen auf die Notwendigkeit der nachhaltigen Hilfeleistung. Die Ausgewogenheit in den Proportionen des Entwurfs überzeugt sowohl auf der Bild- wie auch auf der Wertseite. Jedoch steht die detailreiche und auch etwas konventionelle Bildseite in gewisser Diskrepanz zur weniger ausgearbeiteten Wertseite.
3. Preis. Foto: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.
Der Entwurf ist plastisch gut ausgearbeitet und überzeugt in seiner Lebendigkeit und Anmut. Das gelingt in einer klaren Formsprache. Dieses Motiv könnte jedoch auch für Naturschutz stehen. Die Wertseite harmoniert mit der Bildseite.
4. Preis. Foto: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.
Die Motivseite ist unterteilt in zwei Hälften. Auf der linken Seite sind ausgetrocknete Erdschollen dargestellt, auf der rechten Seite Getreideähren, die auf den erfolgreichen Arbeitsprozess von der Kultivierung des Bodens, bis zur Ernte hinweisen. Im Mittelpunkt stehen Menschen mit Arbeitsgerät, die diesen Prozess voranbringen.?Die grafische Gestaltung und die handwerkliche Umsetzung sind überzeugend.?Die Wertseite zeigt im Zentrum einen kompakten aber fein stilisierten Adler, der gut dem Motiv und der klaren grafischen Gliederung auf der Bildseite entspricht.