von Ursula Kampmann
28. Februar 2019 – Am 15. Februar des Jahres 1971 war es so weit: Großbritannien gab als letztes Land der Erde das karolingische Münzsystem aus dem 9. Jahrhundert auf. Statt Pfund, Shilling und Penny sollte es nun auch in Großbritannien ein dezimales Münzsystem geben, das aus einem Pfund zu 100 Pence bestehen würde. Doch wie sollte in der damaligen britischen Münzstätte in London diese gewaltige Aufgabe bewältigt werden? Sie war auf den jährlichen Bedarf Großbritanniens und des Commonwealth ausgelegt, nicht auf Hunderte von Millionen neuer Münzen. Die Dezimalisierung brachte die Frage mit sich, ob eine platzraubende Münzstätte im Herzen einer Großstadt noch zeitgemäß war.
Chris Barker, London to Llantrisant. 50 Years of the Royal Mint in Wales. The Royal Mint Museum. 54 S. mit Abbildungen in Farbe und Schwarz-Weiß. Paperback. 29,8 x 21 cm. 5 GBP (nur erhältlich im Museumsshop des Royal Mint Museum).
Was dann geschah, das ist das Thema der reich bebilderten Publikation von Chris Barker. Er schildert den Umzug einer Münzstätte, also welche Optionen für einen neuen Standort damals existierten, wie die verschiedenen Politiker für ihre Standorte lobbyierten, und wie das walisische Llantrisant den Zuschlag bekam. In Rekordzeit wurde danach die Geldfabrik errichtet: Der erste offizielle Spatenstich erfolgte im August 1967, am 17. Dezember 1968 eröffnete das Königspaar persönlich die neue Münzstätte.
Die neuen Münzen, die für die Umstellung auf das Dezimalsystem geprägt wurden sowie die Produktpalette, auf die die Royal Mint heute stolz ist, runden das interessante Büchlein ab, das ausschließlich vor Ort im Museumsshop des Royal Mint Museum zu beziehen ist.
2018 lud die Royal Mint zur Coin Hunt auf 10-Pence-Stücke ein, die britischen Ikonen wie James Bond und Fisch & Chips gewidmet waren.