Archäologie macht Geschichte – Funde aus dem Kanton Bern

Bis zum 14. August kann die Wanderausstellung noch im Bernischen Historischen Museum besichtigt werden.
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Die Wanderausstellung „Archäologie macht Geschichte – Funde aus dem Kanton Bern“ des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern war Teil des Jubiläumsprogrammes, das der Archäologische Dienst anlässlich seines 50. Geburtstags im Jahr 2020 erstellt hat. Aufgrund des großen Publikumsinteresses werden die Ausstellungscontainer während der Sommerferien vom 26. Juni bis 14. August 2021 im Park des Bernischen Historischen Museums beim Helvetiaplatz in Bern stationiert.

Aktuell besteht das archäologische Erbe im Kanton Bern aus rund 4.300 Fundstellen. In der Wanderausstellung wird dieses stellvertretend durch 16 Fundobjekte aus Stein, Keramik, Eisen, Glas oder Holz abgebildet, die aus allen Regionen des Kantons stammen. An der Ausstellung präsentiert werden unter anderem eine 2000-jährige römische Bronzeaxt aus Allmendingen bei Thun, der bronzezeitliche Lederschuh vom Schnidejoch oder reich bemalte Verputzreste aus einem frühmittelalterlichen Grab in der Kirche von St. Imier.

In den Ausstellungscontainern sind die Funde nach Regionen gruppiert. Kurztexte erläutern deren Geschichte und öffnen den Fokus auf übergeordnete Themen der Archäologie und werden ergänzt durch drei Kurzfilme, die die tägliche Arbeit der Archäologen zeigen.

Vom Archäologischen Dienst zum Bernischen Historischen Museum

Das Bernische Historische Museum besitzt nicht nur eine der bedeutendsten kulturhistorischen Sammlungen der Schweiz, es übte von 1929 bis 1969 auch offiziell die Aufsicht über die archäologischen Fundstellen im Kanton Bern aus. Das Museum ist damit die Vorgängerinstitution des Archäologischen Dienstes, der diese hoheitliche Aufgabe 1970 übernahm. Seither kooperieren die beiden Institutionen auf verschiedenen Ebenen – etwa bei Ausstellungen oder im Bereich Konservierung. Die Präsentation der Wanderausstellung im Museumspark des Bernischen Historischen Museums ist ein Ergebnis dieser fruchtbaren Zusammenarbeit.

Die Bedeutung des Bernischen Historischen Museums für die Berner Archäologie zeigt sich in dessen Sammlung, zu der herausragende Funde – etwa aus dem altsteinzeitlichen Siedlungsplatz Moosbühl in Moosseedorf, das frühbronzezeitliche Grab von Thun-Renzenbühl, die eisenzeitliche Hydria von Grächwil, die Keltengräber von Münsingen oder die Funde aus dem römischen Heiligtum in Thun- Allmendingen gehören. Einige dieser Funde sind in der Wanderausstellung zu sehen.

Rückblick auf ein ereignisreiches archäologisches Jahr 2020

zeigen Eröffnungsanlass zur Wanderausstellung im Bernischen Historischen Museum am Freitag, 25. Juni 2021, präsentierte der Archäologische Dienst auch sein Jahrbuch „Archäologie Bern / Archéologie bernoise 2021“. Das Werk gibt einen Überblick über die wichtigsten Untersuchungen, die er im aussergewöhnlichen Jubiläums- und Coronajahr 2020 durchführte, etwa zur Rettungsgrabung in einem bronzezeitlichen bis mittelalterlichen Siedlungsplatz bei Prêles oder zur Bauuntersuchung im mittelalterlichen Schloss Wyl in der Gemeinde Grosshöchstetten. Weitere Berichte thematisieren die Schutzmassnahmen bei der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlung und Unesco-Welterbestätte Sutz- Lattrigen, Rütte oder die Neuentdeckung der Burgstelle Heimberg.

 

Die Ausstellung ist jeweils am Dienstag von 13 bis 17 Uhr (bei gutem Wetter zusätzlich von 17 bis 19 Uhr), Donnerstag, Freitag und Samstag von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Der Besuch ist kostenlos. Die Ausstellung ist komplett zweisprachig (DE/FR). Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Bernischen Historischen Museums.

2014 präsentierte eine Ausstellung in Bern die Geschichte der Pfahlbauer.