A Guide Book of Continental Currency and Coins

Q. David Bowers. A Guide Book of Continental Currency and Coins. A Numismatic Study and Guide to Collecting. Whitman Publishing, Pelham 2021. 288 Seiten, farbige Abbildungen. Paperback, 22,8 x 15 cm. ISBN 978-0794848400. 17 Euro.
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Die Feinheiten der US-amerikanischen Numismatik sind für Europäer in der Regel schwer zu verstehen. Wer Übersichtswerke und Preisangaben zu amerikanischen Münzen und Banknoten sucht, ist in der Regel gut beraten, sich an das traditionsreiche Red Book von Whitman Publishing zu halten. Neben dem Hauptkatalog zu den US-Münzen, der inzwischen in der sage und schreibe 75. Auflage erschienen ist, erscheinen gesonderte Ausgaben zu Spezialthemen – wie der vorliegende neue Band „A Guide Book of Continental Currency and Coins.“ Dieser Katalog umfasst die amerikanischen Zahlungsmittel, die während des Unabhängigkeitskrieges kursierten, die sogenannten Continental Currency Bills. Dabei handelt es sich um Papiergeld, das vom Amerikanischen Kontinentalkongress und den Staaten ausgegeben wurde. Verfasst wurde der Katalog von einem der renommiertesten US-Numismatiker überhaupt, Q. David Bowers.

Experimente am Anfang der US-Numismatik

Die Continental Currency Bills sind recht simple Papiernoten, oft händisch nummeriert und signiert. Sie werden von Emblemen geschmückt, die Benjamin Franklin für diesen Zweck ausgesucht hatte. Außerdem verfügen sie über eine spannende, frühe Methode der Fälschungssicherung: Die Scheine wurden mit Abdrücken von verschiedenen Pflanzenblättern bedruckt, deren feine und stets individuelle Struktur ein exaktes Nachahmen mit damaligen Mittel unmöglich machen sollte. Dennoch kursierten viele falsche Scheine. Das lag auch daran, dass die Briten gezielt massenhaft Falschgeld in Umlauf brachten, um die aufständischen Kolonisten mit einer Inflation in die Knie zu zwingen. Da generell zu viele Noten ausgegeben wurden, waren die Continental Currency Bills von einem massiven Wertverfall betroffen.

Sämtliche der über 200 zwischen 1775 und 1779 gedruckten Scheine werden in diesem Katalog erfasst und jeweils mit ordentlichen Abbildungen, der Auflagehöhe und einer durchlaufenden Whitman-Katalognummer versehen. Da sowohl die Marktpreise von 2020 als auch die von 2009 angegeben werden, ist eine Perspektive auf die Preisentwicklung abzulesen. Neben den Papiernoten werden in diesem Katalog die umstrittenen, aber überaus interessanten Continental-Dollar-Münzen von 1776 behandelt, über deren Status als Münze heute Uneinigkeit herrscht.

Alles, was man wissen muss – und mehr

Zu dem Katalogteil kommt eine wahre Flut von Hintergrundinformationen und Erläuterungen zu den Scheinen und ihrer Entstehung. So macht sich Bowers beispielsweise die Mühe, die auf den Scheinen verwendeten Embleme in einer Übersicht darzustellen und zu erläutern, Hinweise für Sammler zu geben und ausgesuchte historische Textstellen und Zitate zur Materie abzudrucken. In Anhängen werden weitere Aspekte rund um das Thema behandelt, wie beispielsweise die erwähnten zeitgenössischen Fälschungen. Der ganze Band kommt alles andere als trocken daher, sondern soll den Leser in die Zeit des Unabhängigkeitskrieges hineinzuversetzen – durch die Texte genauso wie durch das Design. Großformatige Illustrationen zeigen Szenen aus dem Krieg und Persönlichkeiten der Zeit; die Schriftarten der Überschriften, Kopfzeilen und Deckblätter sollen nach Handschrift der Epoche aussehen. Das wäre sicher nicht nötig gewesen, mag aber die Fantasie vieler Leser anregen.

David Bowers „A Guide Book of Continental Currency and Coins“ liefert für umgerechnet 17 Euro einen handlichen Katalog zu einem Spezialthema der US-Numismatik. Dazu bekommt der Leser jede Menge Hintergrundwissen und sonstige Informationen rund um das Thema und zum Sammeln des Gebietes allgemein. Wer diese frühen amerikanischen Scheine sammelt, sammeln möchte oder einfach alles über sie erfahren möchte, während er in seinem heimischen Sessel in die Zeit des Unabhängigkeitskrieges träumt, kann hier bedenkenlos zugreifen.

 

Das Buch können Sie über die Seite von Whitman Publishing bestellen.

Bei Wikipedia erfahren Sie mehr über Q. David Bowers.