Geld ist, was gilt

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13. November 2009

Eine Sonderausstellung der Staatlichen Münzsammlung München vom 5. November 2009 bis zum 2. Mai 2010

Geld, das sind nicht nur Münzen und Scheine, Geld, das können je nach Kultur die unterschiedlichsten Objekte sein. So hat zum Beispiel die Kaurischnecke eine Karriere als Zahlungsmittel hinter sich, die wesentlich länger dauerte als die der Münze. Frühe genormte Metallbarren aus der Bronzezeit scheinen darauf hinzuweisen, daß es schon vor rund 4.000 Jahren hier in Europa frühe Geldformen gab, und noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten Ethnologen bei Gesellschaftsformen auf anderen Kontinenten, daß sich dort ganz andere Formen eines Geldverkehrs entwickelt hatten.
Dieses spannende Gebiet thematisiert die neueste Ausstellung der Staatlichen Münzsammlung München. Unter dem Titel „Geld ist, was gilt“ hat man mit Hilfe zweier Privatsammler eine unglaublich vielseitige Schau all dessen zusammengetragen, was wir als ziemlich exotische Geldmittel empfinden.

Turmringe für Afrika.

So zum Beispiel eine umfassende Sammlung von Turmringen (talhakimt), die es in exakt genormten Größen und verschiedenen Materialien gibt. Sie wurden zwischen 1835 und 1980 im Bereich der deutschen Stadt Idar-Oberstein hergestellt und über Zwischenhändler nach Afrika verhandelt. Turmringe hatten eindeutig Geldcharakter, aber sie konnten auch als Haarschmuck Verwendung finden.

Maske aus Papua-Neuguinea. Als Schmuck eines bearbeiteten Schneckenhauses der Grünschnecke diente sie als Geld in rituellen Zahlungen.

Oder die Schneckenhäuser der Gründschnecke, die hinter der fantastischen Maske, die zu ihrem Schmuck angebracht ist, fast verschwinden. Sie spielten eine wichtige Rolle beim Brautpreis oder in anderen zeremoniellen Zahlungen.

Dies sind nur zwei Beispiele von vielen. Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich! Und wer es nicht schafft, nach München zu reisen, der sollte sich wenigstens den äußerst informativen Katalog besorgen, der in Verbindung mit der Ausstellung erschienen ist:
Günter Kuhn und Bernhard Rabus, Geld ist, was gilt – Primärgeld: Vormünzliche Zahlungsmittel aus aller Welt. Staatliche Münzsammlung München 2009; 102 Seiten mit zahlreichen sw Abbildungen und einzelnen Farbtafeln.

 

von Ursula Kampmann