11. November 2009
Philip Attwood and Felicity Powell, Medals of Dishonour. The British Museum Press, London 2009. 144 S. mit 120 Farb-Abb. Paperback. Klebebindung. 23 x 27,5 cm. ISBN 978-0-7141-1816-1. GBP 16,99.
Wer beim Thema „moderne Medaille“ nur an das denkt, was er in roter Schmuckschatulle bei seiner Hausbank auf dem Tresen entdeckt, dem entgeht, daß die moderne Medaille derzeit zu einer Gattung geworden ist, an der sich viele junge Künstler versuchen. So entstand zum Beispiel das Projekt des British Museum, Beispiele der eigenen Sammlung den Kreationen der Künstlergruppe Chora gegenüberzustellen. Als Thema wurden Spottmedaillen gewählt, oder – wie der Katalog es nennt – „Medaillen der Unehre“.
36 Ausstellungsobjekte werden im Katalog vorgestellt, 23 stammen aus dem Zeitraum zwischen 1588 und 1963, 13 aus den Jahren 2008 und 2009. Die Gegenüberstellung zeigt deutlich, wie sich unser Weltbild geändert hat. Stand früher ein einzelner „Feind“ im Mittelpunkt – in England natürlich besonders gerne die Franzosen –, so bilden heutige Medaillen eher den anonymen Täter ab.
Jedem Objekt sind mehrere Seiten mit hervorragenden Bildern gewidmet. Das kleine Büchlein ist also ein opulentes Werk, das Freude macht beim Blättern und beim Lesen.