11. November 2009
Bernhard Prokisch unter Mitarbeit von Anita Grundner-Rosenkranz und Susanna Heinz, Die Raitpfennigprägung in den Österreichischen Erbländern. Teil 1: Text und Katalog. Teil 2: Stempelgraphen. Veröffentlichungen des Institutes für Numismatik und Geldgeschichte Band 12. Wien 2009. 662 S. mit 90 sw-Textabb., Katalog durchgehend sw bebildert, 50 Tabellen. Teil 1 Leinen, Fadenbindung; Teil 2 kartoniert, geheftet. 21,5 x 30,5 cm. ISBN 978-3-9501987-1-3. 92 Euro.
Und schon wieder legt Bernhard Prokisch einen Katalog vor, diesmal in Zusammenarbeit mit Anita Grundner-Rosenkranz. Er ist den Raitpfennigen in den Österreichischen Erbländern gewidmet, oder wie man hierzulande sagen würde, den Rechenpfennigen.
Die Autoren betreten damit wissenschaftliches Neuland. Vor diesem Buch existierte keine Materialzusammenstellung oder tiefer gehende Untersuchung. Und so nennen Prokisch und Grundner-Rosenkranz ihre umfangreiche Auswertung lediglich „eine Art Zwischenbilanz“, was man als deutliches Understatement begreifen dürfte.
Denn auf den 662 Seiten findet sich nicht nur das Material, sondern auch ein hervorragender Überblick zu den historischen Gegebenheiten und den Verantwortlichen für die Raitpfennigprägung, den Motiven und Legenden dieser österreichischen Rechenpfennige sowie ihrem Nachleben – nicht zu vergessen, ihren Fälschungen.
Einziger Wehrmutstropfen, die Nummerierung ist ein wenig kompliziert geraten, so daß sie sich erst nach längerer Benutzung einprägt. Aber das soll nicht darüber hinwegtäuschen, daß hier wieder einmal hervorragende und fundierte Arbeit geleistet wurde, auf die spätere Forschergenerationen noch Jahrhundertelang zurückgreifen können.