28. Oktober 2010 – Nach langer und schwerer Krankheit verstarb am 20. Oktober 2010 Heidrun Höhn, Gründerin der Leipziger Münzhandlung und Auktion. Die numismatische Gemeinschaft verliert in ihr nicht nur eine engagierte Münzhändlerin, sondern auch eine fundierte Kennerin der thüringischen und sächsischen Münzkunde.
Heidrun Höhn wurde bereits früh von ihrem Bruder, dem leider ebenfalls viel zu früh verstorbenen Gerd Behr, an die Münzen herangeführt. Schon als Jugendliche hatte sie sich ein breites Faktenwissen erarbeitet, mit dem sie auch Wissenschaftler beeindruckte. Sie begann früh zu sammeln. Bald engagierte sie sich im damals in der DDR für alle Sammler unumgänglichen Kulturbund, zunächst als Vorsitzende des Bezirksausschusses Numismatik im Bezirk Gera, dann als Mitglied des Zentralen Fachausschusses Numismatik beim Bundesvorstand. 1986 wurde sie Fachgebietsleiterin Numismatik im Staatlichen Kunsthandel der DDR.
Nur drei Jahre später fiel die Mauer. Viele Karrieren endeten plötzlich. Nicht so die von Heidrun Höhn. Sie wagte den Sprung in die Eigenverantwortung und gründete am 1. Juli 1990 die Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn. Bereits ein Jahr später wurde die erste Auktion durchgeführt. Seitdem sind die gelben Kataloge ein fester Bestandteil des internationalen Münzhandels geworden. Seit 1993 war Heidrun Höhn Mitglied im Verband der Deutschen Münzenhändler, seit 2003 Mitglied der International Association of Professional Numismatists.
Ihre Wurzeln hat Heidrun Höhn nie vergessen. „Ihre“ Sammler liebten sie für ihre Bodenständigkeit, ihre Begeisterung und ihre Hilfsbereitschaft. Und mit ihrer Konsequenz, ihrer Durchsetzungsfähigkeit und ihren fundierten Kenntnissen hat sie sich schnell weltweit Beachtung verschafft.
Bei aller fachlichen Kompetenz war Heidrun Höhn eine Frau, die gerne lachte, die vor Lebensfreude strahlte, der es scheinbar mühelos gelang, eine intakte Familie mit einer beruflichen Karriere zu verbinden.
Die numismatische Gemeinschaft verliert in Heidrun Höhn eine der seltenen Frauen, die das numismatische Leben Deutschlands geprägt haben. Unser Mitgefühl gilt ihrem Mann Manfred und ihren Töchtern Christina und Saskia, die nun ohne die Gründerin die Leipziger Münzhandlung weiterführen müssen.