22. Dezember 2011 – Bisher war man davon ausgegangen, dass der Komplex des großen Tempels in Jerusalem noch unter Herodes, dem berüchtigten König der Juden, fast abgeschlossen wurde. Kurz nach seinem Tod im Jahr 4 v. Chr. sei sie fertiggestellt worden. Der jüdische Historiker Flavius Josephus berichtete später jedoch, erst Herodes’ Urenkel König Agrippa II. habe den Tempelbau vollendet. Bislang fehlten für diese Überlieferung archäologische Hinweise. Doch diese scheint es nun zu geben.
Im Zuge archäologischer Grabungen kamen vier Münzen zum Vorschein, die erst auf die Jahre 17/18 n. Chr. datiert werden. Sie wurden unter Valerius Gratus ausgegeben, dem Vorgänger von Pontius Pilatus. Gefunden wurden die Münzen in einem Ritualbad, das unterhalb der Klagemauer liegt und zugeschüttet wurde, bevor man die Mauer – oder zumindest Teile davon – errichtete.
Ein Modell des Tempels, wie ihn Herodes erbaut haben soll. The Israel Museum / Jerusalem. Quelle: Berthold Werner / Wikipedia.
Damit muss die Geschichte dieses Ortes, der sowohl den Juden als auch den Moslems heilig ist, umgeschrieben werden. Der Tempelbergkomplex ist einer der umstrittensten religiösen Bereiche der Welt und bislang galt die Klagemauer als einziger erhaltener Teil der von Herodes errichteten Westmauer.
Ausführliche Informationen finden Sie in einem Artikel der Daily Mail Online.