von Ursula Kampmann
19. Februar 2015 – Auf dem Titelbild der 50. Ausgabe von Spink’s „Coins of England & The United Kingdom“ ist der Sovereign zu sehen, den man 1887 anlässlich des 50. Regierungsjahres von Königin Victoria prägte. So einen Sovereign können fünf Leser des neuen Katalogs gewinnen. Und das ist nur ein Beispiel dafür, was sich die Herausgeber zu diesem unglaublichen Jubiläum überlegt haben.
Standard Catalogue of British Coins, 2 Bde., 50. Auflage. Spink, London, 2015. Bd. 1: Coins of England & The United Kingdom. Pre-Decimal Issues: 536 S., 14,3 x 22,3 cm, Hardcover. ISBN: 978-1-907427-43-5. / Bd. 2: Coins of England & The United Kingdom. Decimal Issues: 157 S., 13,7 x 21,6 cm, Paperback. ISBN: 978-1-907427-44-2. Beide Bände durchgehend farbig bebildert. Beide Bücher zusammen: GBP 30.
Wie viele Bücher gibt es schließlich, die ihre 50. revidierte Auflage erleben? Zum Vergleich: Der deutsche Jaeger, der 1942 erstmals erschien, wird derzeit in seiner 23. Auflage verbreitet. So ist allein die Zahl ein Garant für die Qualität, denn dass sich eine Standardreferenz so viele Jahre so gut an Sammler verkauft, ist Beweis genug, dass das Konzept durchdacht ist, die Fakten zuverlässig sind.
Spinks Standard Katalog der englischen Münzen geht zurück auf die Preislisten, die der Münzhändler B. A. Seaby bereits vor dem Krieg herausgab. Sie waren unter Sammlern so bekannt, dass die ihre Stücke nach der Nummer in den Verkaufslisten zitierten. 1945 wurde die erste offizielle Ausgabe von „The Standard Catalogue of British Coin“ herausgegeben. Damals enthielt er noch Schottland, Irland und die Inseln, doch bald wurde das Material so umfangreich, dass man für diese Gebiete einen eigenen Katalog entwickelte.
So umfasst das heutige „Coins of England“ die Münzprägung Englands und des United Kingdom von der Antike bis zur Gegenwart. Das Spektrum reicht dabei von den keltischen Münzen über Prägungen mit deutlichem Bezug auf das römische Britannien bis zur Völkerwanderung, den Angelsachsen und den frühen normannischen Prägungen. Etwas übersichtlicher wird es mit den normannischen Königen nach der Eroberung von 1066. Herrschaft nach Herrschaft sind hier alle königlichen Prägungen aufgeführt.
Die Münztypen sind dabei geordnet nach Gold, Silber und Bronze, vom großen zum kleinen Nominal, jedes Stück mit Preisangaben für mehrere Erhaltungsstufen. Wegen der Fülle des Materials ist nicht jede Nummer bebildert und Kommentare sind knapp. Dafür findet man im Standard Katalog in Rekordgeschwindigkeit ein Zitat zu genau dem Stück, das man sucht. Und man bekomme ja nicht den Eindruck, die Bebilderung sei beliebig! Im Gegenteil: Man hat bei Spink rund 70 Jahre Zeit gehabt, um Bilder der besterhaltensten Münzen zu sammeln. So lassen die Fotos hinsichtlich Ästhetik und Qualität sicher keinen Wunsch offen.
Zur 50. Ausgabe haben sich die Herausgeber einen zweiten Band geleistet, der das Problem umschifft, dass mit den vielen Ausgaben der Royal Mint der Katalog jedes Jahr dicker und dicker wurde. Nun ist der Standard Katalog geteilt in vor und nach dem Dezimalsystem, wobei derzeit (noch) beide Kataloge zusammen vertrieben werden.
Kurz, für jeden, der sich mit englischen Münzen beschäftigt, ist der neue Spink Standard Katalog ein Muss. Dass es in diesem Gebiet zahlreiche neue Sammler gibt, zeigen die stark gestiegenen Preise, die in den letzten Monaten für britische Münzen zu beobachten waren.
Und für alle echten Bibliomanen hat sich Spink etwas Besonderes einfallen lassen: Von der 50. Ausgabe gibt es eine nummerierte Sammlerauflage mit goldenem Titelbild, Goldschnitt und anderen liebevoll gestalteten Details.
Direkt bestellen können Sie den Standard Katalog „Coins of England & the United Kingdom“ bei Spink.