von Ursula Kampmann
7. Januar 2016 – 2011 fand in Speyer das große Salierjahr statt: 950 Jahre Weihe des Speyrer Doms und 900 Jahre Speyrer Privilegien. Für die Numismatische Gesellschaft Speyer war dies nicht nur ein Grund, einen Künstlerwettbewerb auszuschreiben, um eine dem Anlass entsprechende Medaille zu schaffen, sie lud auch einige der bekanntesten deutschen Mittelalter-Numismatiker dazu ein, einen Vortrag zum Thema „Münzprägung und Geldwirtschaft in der Zeit Kaiser Heinrichs IV. (1056-1106) zu halten. Diese Vorträge sind nun in Band 52 der Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer versammelt. Herausgekommen ist ein ausgezeichneter Überblick zu dieser Epoche der währungspolitischen Neuerungen.
Zeitenwende. Münzprägung und Geldwirtschaft in der Zeit Kaiser Heinrichs IV. (1056-1106), herausgegeben von Rainer Albert. Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer e. V. Band 52. Speyer 2015. 88 S. mit zahlreichen sw Abbildungen. Broschiert. Klebebindung. 14,5 x 21 cm. ISSN 0938-7269. 12 Euro.
Sebastian Steinbach macht den Anfang mit seinem Beitrag „Von Münzrechtsverleihungen, Handelszöllen und Inlandsfunden – Heinrich IV. und der Beginn der Geldwirtschaft in der Salierzeit“. Peter Ilisch untersucht „Das Münzwesen im Nordwesten des Reiches zu Zeiten Heinrichs IV.“ und Ulrich Klein beschäftigt „Die südwestdeutsche Münzprägung in spätsalischer Zeit und der Straßburger Bischof Kuno von Michelbach (1100-1123)“. Dazu liefert er einen ausführlichen Katalog, der wohl in Zukunft für diesen Münzherrn die Standardreferenz sein dürfte. Michael Matzke schließt mit der „Münzprägung zwischen Immobilisierung und Umbruch: Geld und Münzen im regnum Italicum unter Heinrich IV.“.
Rainer Albert steuert noch einen Beitrag zu den Wettbewerbsbeiträgen für den Speyerer Künstlerwettbewerb von 2011 bei.
Alles in allem kostet das Heft 12 Euro + Porto. Und das ist sicher nicht zu viel dafür, dass der Leser einen ausgezeichneten Überblick gewinnt über diese wichtige Epoche und die aktuelle Forschungslage dazu.
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