2. Februar 2017 – „Obwohl der Anteil von Bargeld im Umlauf in Dänemark weiterhin hoch bleibt, werden seit einigen Jahren immer weniger neue Geldscheine und Münzen benötigt und die Dänische Nationalbank erwartet keine Umkehr dieser Entwicklung. … Alles in allem bedeutet dies, dass die Herstellung von Geldscheinen und Münzen durch die dänische Nationalbank nicht mehr wirtschaftlich ist und auch in Zukunft nicht mehr werden wird. Deswegen hat die Dänische Nationalbank beschlossen, den Prozess einzuleiten, das Drucken von Geldscheinen und das Prägen von Münzen im Jahr 2016 aufzugeben. Wie eine Reihe anderer Zentralbanken wird auch die Dänische Nationalbank diese Bereiche an externe Anbieter ausgliedern. Wir erwarten uns von dieser Entscheidung bis 2020 Einsparungen in Höhe von 100 Millionen Kronen.“
Mit diesen dürren Worten verkündete die Dänische Nationalbank am 20. Oktober 2014 ihre Entscheidung, eine mehr als 1000 Jahre alte Tradition aufzugeben, indem sie die Münzprägung in ihrer eigenen Münzstätte einstellte. Die Münzstätte steht erst seit 1975 unter der Kontrolle der Dänischen Nationalbank, vorher war sie der Dänischen Regierung direkt unterstellt.
Noch 2011 war die Option geprüft worden, die Aktivitäten der dänischen Münzstätte vom bisherigen Standort in Brondby in die Gebäude der Nationalbank nach Havnegade, Kopenhagen zu verlagern, wo bereits die staatliche Banknotenproduktion angesiedelt war. Man erhoffte sich, durch diese Zusammenlegung Synergieeffekte nutzen und so Kosten sparen zu können. Der Umzug war für das erste Quartal des Jahres 2012 vorgesehen.
Tatsächlich wurde 2012 der Umzug durchgeführt und die „Banknote Printing Works“ mit dem 1. Januar 2012 in „Banknote Printing Works and The Royal Danish Mint“ umbenannt. Ein gutes Jahr später entschied der Vorstand der Dänischen Nationalbank, die eigene Herstellung von Banknoten und Münzstätten völlig aufzugeben. Vor allem die beiden Fakten, dass Dänemark immer weniger neue Münzen und Banknoten braucht und durch die Aufgabe von Münz- und Banknotenproduktion Geld gespart werden könnte, gab den Ausschlag.
Am 19. Mai 2016 gab die Nationalbank bekannt, dass die dänischen Kronen auf Basis eines Zweijahres-Kontrakts in der Mint of Finland hergestellt werden. Der Grund für die Entscheidung war die Tatsache, dass das Angebot der finnischen Münzstätte aufs Ganze gesehen das günstigste war. Dabei zog, so betont die Pressemeldung, die Nationalbank nicht nur den Preis in Erwägung, sondern auch andere Kriterien wie Qualität und Sicherheit.
2012 publizierte CoinsWeekly einen Artikel von Hans Denkov über die Zusammenlegung von Münzstätte und Banknotenproduktion.
Die Royal Danish Mint ist heute nur noch eine Website zum Verkauf dänischer Münzen. Allerdings ist dort immer noch zu lesen, dass alle dänischen Münzen von der Royal Danish Mint hergestellt werden.
Dieser Artikel wurde in englischer Sprache erstmals im Mint News Quarterly 03 / 2016 publiziert. Das Mint News Quarterly wird von Currency News in Zusammenarbeit mit Monea herausgegeben. Verantwortliche Redakteurin ist Ursula Kampmann.