von Annika Backe
17. August 2017 – „With pride and purpose“, so lautet die Überschrift des Jahresberichts, den die Royal Canadian Mint am 8. Mai 2017 für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegt hat. Doch dürften Stolz und Perspektive getrübt sein, wie ein Blick auf die Zahlen ergibt. So hat ein Programm für die Rückgabe von Sammlermünzen zu ihrem Nennwert der Prägeanstalt empfindliche Verluste eingebracht.
Die Unternehmenszentrale der Royal Canadian Mint in Ottawa. Foto: RealGrouchy / Wikipedia.
Dabei war der Verkauf der Münzen im Wert von 20, 50 und 100 kanadischen Dollar seit 2011 gut angelaufen. Vielleicht zu gut, wie sich fünf Jahre später zeigt. Nachdem der Silberpreis stark fiel, machten sehr viele Sammler vom Angebot Gebrauch, die Münzen zu ihrem Nennwert zurückgeben zu können. Die 1908 gegründete Prägeanstalt mit Sitz in Ottawa musste für die Sammlerstücke mit dem Bild von Superman, Bugs Bunny oder dem Raumschiff Enterprise – gemessen am reinen Materialwert – derart viel Geld auszahlen, dass der Gesamtgewinn für 2016 um 17 Millionen Dollar, das entspricht 27 Prozent, geringer ausfiel als im Vorjahr.
Ursprünglich als Anreiz vor allem für Sammlernovizen gedacht, wurde die Produktion der sogenannten „Face Value Series“ eingestellt, für die man bis dahin 4,2 Millionen Münzen aufgelegt hatte. Obwohl die dem kanadischen Finanzministerium unterstehende Münzstätte sich entschlossen hat, die Silberprägungen weiterhin zum Nennwert zurückzukaufen, haben sich die Umsätze im ersten Quartal 2017 immerhin konsolidieren können.
Auch künftig wird die Royal Canadian Mint nicht nur die Kursmünzen Kanadas und 74 fremder Länder produzieren, sondern auch den Sammlermarkt mit neuen Prägungen bedienen. Dass sie jedoch noch einmal eine Silbermünzenserie zum Materialwert mit Rücknahmegarantie auflegt, scheint nach den jüngsten Erfahrungen mehr als unwahrscheinlich.
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Und den Geschäftsbericht für 2016 können Sie hier einsehen.