25. Oktober 2018 – Das Herzog Anton Ulrich-Museum (HAUM) in Braunschweig hat ein Virtuelles Münzkabinett bekommen: Im Internet sind nun die Highlights der Sammlung aus 2.600 Jahren Münzgeschichte zugänglich.
Erkunden Sie virtuell die Münzsammlung des Herzog Anton Ulrich-Museums.
Das Portal ist aus einer außergewöhnlichen Form der Kooperation zwischen der Technischen Universität Braunschweig und dem HAUM hervorgegangen: Im April dieses Jahres haben die Universität und das Museum gemeinsam die Professur für Alte Geschichte an der TU besetzt; der Stelleninhaber Prof. Dr. Johannes Wienand lehrt an der TU die Geschichte der griechisch-römischen Antike und leitet zugleich das Münzkabinett des HAUM.
Eine detaillierte Karte erlaubt die schnelle Lokalisierung von Münzstätten und Fundorten.
Mit dem von Professor Wienand initiierten Virtuellen Münzkabinett macht die Digitalisierung der umfangreichen Sammlungsbestände des HAUM einen großen Schritt voran: Nach dem Virtuellen Kupferstichkabinett, einer der ersten musealen Online-Datenbanken Deutschlands, lassen sich nun auch die numismatischen Bestände des Museums digital erkunden.
Thronbrakteat Heinrichs des Löwen. © Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum. Foto R. Raithel.
Zu den Schätzen, die sich hier entdecken lassen, zählen der silberne Thronpfennig Heinrichs des Löwen, eindrucksvoll gestaltete neuzeitliche Medaillen sowie wertvolle Edelmetallprägungen der Antike.
Natürlich bietet die Datenbank detaillierte Informationen zu jeder Münze der Sammlung.
Insgesamt beherbergt das Münzkabinett des HAUM mit seinen um die 30.000 Münzen und Medaillen einen historisch wie kulturell bemerkenswerten Sammlungsbestand, der für die griechisch-römische Antike, für das europäische Mittelalter und die Medaillenkunst der Neuzeit von großem kunsthistorischem und sozialgeschichtlichem Interesse ist. Mit der Eröffnung des Virtuellen Münzkabinetts beginnt nun ein ganz neues Kapitel in der Dokumentation, Erforschung und Präsentation dieser Bestände: Das Portal eröffnet eine zukunftsweisende Perspektive für den Kulturgüterschutz und bietet dabei die Chance, die Münzsammlung uneingeschränkt für Forschung, Lehre und Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Virtuelle Münzkabinett hat Professor Wienand in Kooperation mit dem von ihm geleiteten NUMiD-Netzwerk sowie mit Unterstützung des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin eingerichtet. Die Datenbanken sind über xml-Schnittstellen international vernetzt (unter anderem mit der American Numismatic Society und der University of Oxford), die Digitalisierung basiert auf einer gemeinsamen Nutzung von Normdaten und einer mehrstufigen Qualitätskontrolle. Ein besonderes Feature des Virtuellen Münzkabinetts ist das eMuseum: Mit dem Start des Portals wird hier eine online-Ausstellung zu Braunschweigischen Münzen und Medaillen präsentiert, weitere Ausstellungen, die auch aus der universitären Lehre hervorgehen sollen, sind in Planung.
Und hier betreten Sie das Virtuelle Münzkabinett online.